Politischer Aschermittwoch: „Lehrer wie Leiharbeiter behandelt“

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FRANKENTHAL/NEUSTADT. Nach dem Karneval folgt auch in Rheinland-Pfalz der politische Schlagabtausch. Regierungschefin Dreyer und CDU-Landeschefin Klöckner nahmen dabei die Bildungspolitik ins Visier.

Ab sofort dürfen Grundschulklassen in ihrem Land maximal 24 Schüler haben: die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Foto: Reiner Voss / Wikimedia Commons (CC BY-SA 3.0)
Duell: Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer wurde von der CDU-Landeschefin hart angegriffen. Foto: Reiner Voss / Wikimedia Commons (CC BY-SA 3.0)

Die rheinland-pfälzische SPD-Regierungschefin Malu Dreyer und CDU-Landeschefin Julia Klöckner haben sich beim Politischen Aschermittwoch ein Fernduell geliefert. Landesmutter Dreyer betonte in Frankenthal, die SPD verbinde erfolgreich soziale Gerechtigkeit mit wirtschaftlichem Erfolg. CDU-Bundesvize Klöckner kritisierte in Neustadt an der Weinstraße unter anderem die rot-grüne Bildungspolitik. Beide Politikerinnen hatten bei dem abendlichen Schlagabtausch in der Pfalz die Landtagswahl im Frühling 2016 im Blick, beide bekamen viel Applaus von ihrer Parteibasis.

Dreyer rief: «Wir gestalten das Familienland Rheinland-Pfalz. Wir sorgen für ein sozial gerechtes Bildungssystem. Wir modernisieren unser Land in Zeiten der Digitalisierung. Wir machen eine aktive Wirtschafts- und Standortpolitik.» Rheinland-Pfalz habe alles was es brauche, um erfolgreich zu sein. Die SPD-Erfolgsbilanz könne die CDU-Opposition auch nicht ändern, indem sie Rheinland-Pfalz immer wieder schlecht rede. Nur am Rande merkte Dreyer wohl mit Blick auf das Finanzdebakel beim Nürburgring-Ausbau an, dass die SPD «ganz kurz, so ein bisschen» im Vergangenheitssumpf versunken sei.

Die CDU-Herausforderin Klöckner fragte derweil: «Wann macht Ministerpräsidentin Malu Dreyer Unterrichtsausfälle endlich zur Chefsache?» Lehrer würden mit Kettenverträgen als billige Arbeitskräfte missbraucht. Das fördere den Ausfall von Schulstunden. «Lehrer werden wie Leiharbeiter angestellt», monierte Klöckner. «So geht man nicht mit dem eigenen Personal um.» Vor genau 20 Jahren war die heutige CDU-Bundesvize in dem Saalbau in Neustadt an der Weinstraße zur Deutschen Weinkönigin gewählt worden.

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