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Lobbyismus hat an Schulen nichts zu suchen – Immer mehr Unternehmen überschwemmen Lehrer mit Angeboten

DÜSSELDORF. Werbung und Lobbyismus hat an Schulen nichts zu suchen. Das würde wohl jeder Pädagoge unterschreiben und kann u.a. mit dem “Beutelsbacher Konsens” einfach begründet werden. Umso unverständlicher ist es, dass  in vielen Schulgesetzen die Formulierungen zum Thema extrem schwammig sind. So heißt es etwa im NRW Schulgesetz: Schulen dürfen zur Erfüllung ihrer Aufgaben Zuwendungen von Dritten entgegennehmen und auf die Leistungen des Sponsors in geeigneter Weise hinweisen. “Der Werbeeffekt solcher Hinweise soll dabei deutlich hinter dem schulischen Nutzen zurücktreten.”

Dass das keinen ausreichenden Schutz bietet und Unternehmen jedes Einfallstor nutzen, und sei es noch so klein, um die begehrte und beeinflussbare Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen zu erreichen, beweisen die folgenden Fakten:

 

Ohne Zweifel, Kooperationen mit Unternehmen können gut und sinnvoll sein. Schulen haben jedoch die Aufgabe, Einmischung in ihre inneren Angelegenheiten abzuwehren. “Kaum ein Unternehmen würde dulden, was manche Schulen in dieser Hinsicht zulassen”, sagt der Schulsponsoringbeauftragte des Landes NRW Helmut Schorlemmer. Sponsoring ist nur erlaubt, wenn es sich mit dem Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schule vereinbaren lässt.

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Diese Grenze zu ziehen, scheint immer mehr Schulen schwer zu fallen. Der Lehrergewerkschaftschef Udo Beckmann vom VBE NRW erklärt das folgendermaßen: „Je weniger die politisch Verantwortlichen den Anspruch an Schule und die notwendige Gestaltung zur Erfüllung dieses Anspruchs in Einklang bringen, umso mehr sind Schulen dafür anfällig, Grenzen des zulässigen Sponsorings zu überschreiten.“

Schulen schließen Kooperationsverträge jedoch nicht allein. Es muss zwingend die Schulafusicht eingebunden sein. Damit Schulen und Unternehmen also zukünftig konstruktiv zusammenarbeiten können, sind, neben einer besseren Ausstattung, die folgenden Dinge nötig: Schulen müssen bei Kooperationen besser von der Schulaufsicht unterstützt und beraten werden. Die Regeln für den Umgang mit Sponsoren sollten so konkret gestaltet sein, dass sie für Schulen einen verlässlichen Rahmen bieten. Werbung und Lobbyismus gehört nicht in Schulmaterialien. Nin

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