MAINZ. Studenten wollen mehr Geld für ihre Ausbildungsstätten. Im neuen Haushalt der rheinland-pfälzischen Landesregierung sind dafür über eine Milliarde Euro eingeplant. «Zu wenig», sagen Kritiker.
Über tausend Studenten haben in Mainz mehr Geld für rheinland-pfälzische Hochschulen und Universitäten gefordert. Unter dem Motto «Bildungsdemo 2015» zogen sie am Mittwoch zum Landtag. Dort fand zeitgleich eine Debatte über den Haushalt 2016 statt, der am Donnerstag verabschiedet werden soll. Neben Geld forderten die Studenten auch eine neue Berechnung der sogenannten Curricularnormwerte (CN-Werte). Mit diesen werde festgelegt, wie viele Dozenten für die Studenten notwendig seien, sagte Jonas Priester von der Bildungsgewerkschaft GEW. Angesichts steigender Studierendenzahlen müssten die Werte angepasst werden.
Unterstützung für die Forderungen kommt auch vom Verband Bildung und Erziehung (VBE) Rheinland-Pfalz sowie von den Linken, den Grünen und der CDU. Unter den Rednern bei der Demonstration war auch Bildungsministerin Vera Reiß. Sie kündigte an, dass der Haushalt für die Universitäten und Hochschulen für 2016 auf rund eine Milliarde Euro aufgestockt werden soll. Die Studenten hatten die Ministerin mit Buh-Rufen empfangen und kommentierten die genannte Summe mit «zu wenig».
Zusätzlich fließen 2016 laut Reiß aus dem Sondervermögen «Wissen schafft Zukunft» 194 Millionen Euro an die Hochschulen und Unis. Es wurde 2008 aus Haushaltsmittel gebildet und seitdem mehrfach aufgestockt, sagte eine Sprecherin des Bildungsministeriums. Hinzu kämen Bundesmittel. Mit dem Sondervermögen sei eine mehrjährige Finanzierung von Projekten möglich.
Die Proteste hatten Ende November in Landau begonnen. Dort hatten Studenten mehrere Gebäude auf dem Campus besetzt und etwa eine bessere Ausstattung mit Räumen gefordert. dpa
