Website-Icon News4teachers

Löhrmann verteidigt ihre Studie zum Unterrichtsausfall – Streit schon um die Frage: Was ist überhaupt Unterrichtsausfall?

Anzeige

DÜSSELDORF. Laut rot-grüner Landesregierung fallen an NRW-Schulen 1,7 Prozent des Unterrichts aus. Kritiker gehen von einer deutlich höheren Zahl aus. Doch was ist überhaupt Unterrichtsausfall? Auch darüber herrscht keine Einigkeit.

NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann steht unter Druck. Foto: Bündnis 90/Die Grünen Nordrhein-Westfalen / Wikimedia Commons (CC-BY-SA-2.0)

Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) hat Kritik an der Erfassung von Unterrichtsausfall an den NRW-Schulen zurückgewiesen. Vertreter der Opposition und der Landeselternkonferenz hatten zuvor Zweifel geäußert. Einer Studie der Landesregierung zufolge ist im Schuljahr 2014/15 nur 1,7 Prozent des Unterrichts ersatzlos ausgefallen. Kritiker gehen von einer deutlich höheren Zahl ausgefallener Stunden aus und warfen Löhrmann eine bewusste Täuschung vor. Die Ministerin bezeichnete derartige Vorwürfe am Mittwoch im Schulausschuss des Landtags in Düsseldorf als «nicht akzeptabel».

Anlass der Diskussion um Unterrichtsausfall an NRW-Schulen war eine im Februar veröffentlichte Studie der Landeselternschaft der Gymnasien. Laut dieser Untersuchung fällt an Gymnasien in den Klassen fünf bis neun mehr als sechs Prozent des Unterrichts aus.

Anzeige

Die Untersuchung legt jedoch ein anderes Verständnis von Unterrichtsausfall zugrunde, als die Studie der Landesregierung. So werde auch Unterrichtsvertretung durch fachfremde Lehrer als Unterrichtsausfall gewertet, sagte der Vorsitzende der Landeselternschaft Ulrich Czygan.

Löhrmann äußerte Zweifel an der Zuverlässigkeit der Studie der Landeselternschaft. Es sei beispielsweise unklar, nach welchen Kriterien die teilnehmenden Schulen ausgewählt worden seien, sagte sie.

Damit künftig weniger Unterricht ausfällt, fordert die Landeselternkonferenz (LEK) zunächst ein einheitliches Verständnis darüber, was Unterrichtsausfall überhaupt ist. «Nur mit einer einheitlichen Definition können wir ermitteln, wie viel Unterricht in welchem Bereich ausfällt, um dann gezielt etwas dagegen tun zu können», sagte der LEK-Vorsitzende Eberhard Kwiatkowski vor der Ausschusssitzung. Aus Elternsicht sei klar: «Sobald Fachunterricht nicht erteilt wird, ist das Unterrichtsausfall.» dpa

Anzeige
Die mobile Version verlassen