BERLIN. Berliner Neuntklässer sind in Deutsch und Englisch bundesweit mit am schlechtesten. Elternvertreter machen die Bildungspolitik des Senats dafür verantwortlich.
Nach dem schlechten Abschneiden Berlins beim IQB-Ländervergleich der Schulen hat der Landeselternausschuss mehr und besser ausgebildete Lehrer gefordert. «Solange der Anteil der qualifizierten und hochmotivierten Lehrkräfte nicht erhöht wird, werden wir in Berlin weiter die rote Laterne mittragen» teilte der Ausschuss am Samstag mit. Trotz vieler kleiner Maßnahmen in den letzten Jahren habe sich am schlechten Abschneiden der Berliner Schüler bei derartigen Tests kaum etwas geändert.
Um die Qualität des Unterrichts zu verbessern, müsse den Schulen Zeit gegeben werden, die eigene Arbeit zu evaluieren. Außerdem sollten Berater zur Verfügung gestellt werden, forderten die Elternvertreter. Außerdem kritisiert der Ausschuss, dass Unterrichtsvertretungen oft zu Lasten von Förderstunden gingen, weil zu wenig Lehrer da seien. Sinnvoll wäre eine Vertretungsreserve von mindestens zehn Prozent. Diese solle aus «echten Lehrkräften» bestehen und nicht aus Budgets. Vertretungslehrer müssten außerdem in den Fächern fortgebildet werden, die sie unterrichten.
Anlass der Kritik war eine am Freitag vorgestellte Studie, nach der die Berliner Neuntklässler in Englisch und Deutsch bundesweit mit am schlechtesten abschnitten. Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) hatte erklärt, es gebe dringenden Handlungsbedarf. Das beginne bei den Schulgebäuden und reiche bis zu den Lehrkräften. Beim Schulbau, der Bezahlung von Grundschullehrern und dem Ausbau der Lehramts-Studienplätze werde die Hauptstadt «die nächsten Schritte gehen», versprach sie. dpa