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Neue Ministerin Gebauer für Schulrankings in NRW – Unterrichtsausfall soll veröffentlicht werden

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DÜSSELDORF. Stärkere Konkurrenz unter den Schulen in Nordrhein-Westfalen ist für die neue Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) offenbar kein Tabuthema. In einem Zeitungsinterview zeigte sie sich offen für Rankings, etwa hinsichtlich der Ergebnisse von Vergleichsarbeiten und Abiturnoten. Frischen Wind bringt Gebauer auch in die Diskussion um den Unterrichtsausfall an den Schulen im Land. Hatte sich die frühere Regierung schwer getan, die Ausfallzeiten überhaupt zu ermitteln, will Gebauer die Zeiten nicht nur evaluieren, sondern auch veröffentlichen. Das Echo auf das Interview ist geteilt.

«Ich bin für Rankings offen», sagte Gebauer der «Rheinischen Post» (Samstag). «Dazu müssen allerdings auch die Voraussetzungen der Schulen vergleichbar sein.»

Gebauer will außerdem die Zahlen zum Unterrichtsausfall künftig nicht nur erfassen lassen, sondern auch veröffentlichen. «Wir waren immer für Transparenz, etwa was die Ausfallquoten angeht, und dazu stehe ich», sagte sie. CDU und FDP hatten im Koalitionsvertrag vereinbart, die ausgefallenen Unterrichtsstunden künftig «digital und schulscharf» zu erfassen. Dafür werde noch eine «transparente Definition von Unterrichtsausfall» festgelegt, hieß es darin weiter.

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Nordrhein-Westfalens neue Schulministerin Yvonne Gebauer will den Unterrichtsausfall an jeder einzelnen Schule öffentlich machen. Foto: Land NRW/R. Sondermann

Die Kriterien würden jetzt in ihrem Ministerium ausgearbeitet, sagte Gebauer. Dabei gehe es auch um Grenzfälle, wenn etwa die Klassenlehrerin ein Übungsblatt erarbeite, das von ihrer Klasse unter Aufsicht bearbeitet werden soll. Rund 1000 Schulen in NRW hätten bisher die Software zur Erfassung des Ausfalls. Die neue Regierung hatte eine Unterrichtsgarantie versprochen.

Die Ankündigung fand ein unterschiedliches Echo. «Wir sind grundsätzlich offen für Rankings, aber nur wenn eine echte, faire Vergleichbarkeit gegeben ist», sagte Brigitte Balbach, die Vorsitzende des Verbands Lehrer NRW, der vor allem Realschulen vertritt. Davon könne aber im Moment keine Rede sein, sagte Balbach der «Rheinischen Post». Der Philologenverband reagierte ablehnend. «Die Voraussetzungen werden ja niemals gleich sein», sagte der Landesvorsitzende Peter Silbernagel. Auch die GEW hält nichts davon, Quoten des Unterrichtsausfalls für jede Schule zu veröffentlichen. Dies würde die wahren Ursachen verschleiern, sagte Landeschefin Dorothea Schäfer gegenüber der Zeitung. “Es liegt nämlich nicht an fehlenden Managementfähigkeiten der Schulleitungen, sondern an fehlender Personalausstattung.”

Zustimmung kam von Elternvertretern. «Ausfallquoten sind ein Hinweis, wie eine Schule gemanagt wird», sagte Ulrich Czygan, die Vorsitzende der Landeselternschaft der Gymnasien. Aussagefähige Zahlen sollten veröffentlicht werden. (dpa)

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