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GEW beklagt weitere Ungerechtigkeit in den Berliner Grundschul-Kollegien: Neue Lehrer bekommen A13/E13 – erfahrene (vorerst) nicht

BERLIN. Hunderte Berliner Grundschullehrkräfte haben gegen einen Stillstand bei der Höhergruppierung der Grundschullehrkräfte in Berlin demonstriert. Im Anschluss an eine Personalversammlung fand eine Protestkundgebung statt – Auftakt einer landesweiten Aktionswoche der GEW Berlin, mit der Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) unter Druck gesetzt werden soll.

Berliner Grundschullehrkräfte protestieren demonstrieren für eine Höhergruppierung. Foto: GEW Berlin

„Seit über einem Jahr warten die Beschäftigten darauf, dass die Senatsverwaltung die Regelung zur Höhergruppierung der Grundschullehrkräfte wie vereinbart vorlegt – zeitnah und unter Anerkennung der beruflichen Erfahrungen der Kolleginnen und Kollegen. So wie wir es im Sommer 2016 miteinander vereinbart haben“, sagte der Leiter des Vorstandsbereichs Beamten-, Angestellten- und Tarifpolitik in der GEW Berlin, Udo Mertens. „Die GEW hat immer unkomplizierte Regelungen gefordert, aber die Verwaltung hat die Hürden immer höher gebaut und auf umfangreichen Qualifizierungen bestanden.“

Das Land Brandenburg mache vor, wie es geht. „Hier werden Grundschullehrkräfte zeitnah und unkompliziert höhergruppiert, auch die in der ehemaligen DDR ausgebildeten Grund- und Sonderschullehrkräfte. Genau das fordern wir seit Monaten“, betonte Mertens. „Das Land Berlin hingegen hat seinen Wettbewerbsvorteil leichtfertig verspielt und hinkt wieder hinterher. Dass Bildungssenatorin Scheeres jetzt Finanzsenator Kollatz-Ahnen aufgefordert hat, zu prüfen, ob ein Vorgehen wie in Brandenburg auch in Berlin möglich ist, ist ein längst überfälliger Schritt. Wir sind gespannt, ob nun endlich Bewegung in die Sache kommt“, zeigte er sich verhalten optimistisch.

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Bildungssenatorin Scheeres im N4t-Interview zum Lehrermangel: „Wir beschönigen die Situation nicht“

Wie groß der Handlungsbedarf ist, offenbart laut Gewerkschaft ein gemeinsamer Brief der Personalratsvorsitzenden der allgemeinbildenden, berufsbildenden und zentral verwalteten Schulen an die Bildungssenatorin. Es habe für riesige Empörung gesorgt, dass die berufliche Erfahrung bei der Höhergruppierung keine Rolle spielen und Lehrkräfte mit bestimmten DDR-Ausbildungen ganz ausgeschlossen werden sollten, schreiben die Personalräte, die über 30.000 Beschäftigte vertreten. Gleichzeitig kämen viele neu eingestellte Grundschullehrkräfte an die Schulen, die direkt in die A 13/ EG 13 eingruppiert werden. „Diese Unterscheidung in der Bezahlung zwischen erfahrenen und neu eingestellten Grundschullehrkräften fügt den bestehenden Ungleichheiten eine weitere hinzu“, kritisieren die Personalräte und richten sich mit einem Appell an die Senatorin: „Verhindern Sie, dass das Vertrauen der Berliner Lehrkräfte in die Berliner Politik nachhaltig gestört wird!“

Auch die Vorsitzende der Berliner GEW, Doreen Siebernik, rief die rot-rot-grüne Koalition zum Umdenken auf. „Die Abgeordneten der Koalitionsfraktionen betonen uns gegenüber, dass sie an unserer Seite stehen und verweisen auf den Senat. Wir fordern Sie auf, liebe Abgeordnete, machen Sie von Ihrem ureigenen Recht als Parlamentarierinnen und Parlamentarier Gebrauch. Statten Sie den kommenden Doppelhaushalt so aus, dass alle Grundschullehrkräfte zeitnah höhergruppiert werden können. Es ist komplett unverständlich, warum Brandenburg handlungsfähig ist und Berlin nicht.“ N4t

Brandenburgs Ja zu “A13 für alle” bringt Berlin in die Bredouille: Gibt’s jetzt ein Wettbieten der Länder um Grundschullehrer?

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