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Nordrhein-Westfalen schafft 183 Stellen, nur um den Unterrichtsausfall zu erfassen – VBE: „Vom Wiegen allein wird die Sau nicht fetter“

DÜSSELDORF. Mit massivem Aufwand will die schwarz-gelbe Landesregierung ihr Wahlversprechen einlösen, künftig an allen Schulen in Nordrhein-Westfalen den konkreten Unterrichtsausfall zu erfassen. Dafür sieht der Haushaltsplan 183 Stellen vor. Insgesamt werde die Landesregierung im kommenden Jahr 2048 neue Lehrerstellen schaffen, sagte Finanzminister Lutz Lienenkämper (CDU) am Mittwoch bei den Haushaltsberatungen im Düsseldorfer Landtag. Zusätzlich blieben fast 3300 Lehrerstellen erhalten, die die rot-grüne Vorgängerregierung zur Streichung vorgesehen habe, kündigte der Minister an. Der Haushalt 2018 sieht Ausgaben von rund 74,5 Milliarden Euro vor. Neue Schulden sollen nicht aufgenommen werden.

Haben ordentlich ‘was zu zählen – die neuen Unterrichtsausfallermittler von NRW. Foto:
Will Jackson / flickr (CC BY 2.0)

„Wir brauchen keine 183 Stellen für die Erfassung des Unterrichtsausfalls in NRW. Wir brauchen die 183 und noch viel mehr Stellen, um den Unterricht zu stemmen. Der VBE begrüßt, dass im kommenden Jahr 2048 neue Lehrerstellen geschaffen werden sollen. Spezielle Stellen zur Erfassung des Unterrichts sind allerdings mehr als unnötig. Allen Lehrerinnen und Lehrern ist bestens bekannt, wie wenig Ressourcen zur Verfügung stehen. Die Unterrichtsversorgung ist eine tägliche Herausforderung für die Schulleitung“, erklärte VBE Vorsitzender Udo Beckmann.

Der VBE lehnt die verschärfte Erfassung des Unterrichtsaufalls strikt ab. „Die Bereitstellung von 183 Stellen zur verschärften Erfassung des Unterrichtsausfalls entbehrt nicht einer gewissen Schizophrenie, solange nicht einmal die Grundversorgung der Schulen mit Lehrkräften gesichert ist. Das Problem ist der Lehrermangel und nicht das Messsystem des Unterrichtsausfalls. Die geplante Erfassung verstärkt nur den ohnehin zu großen Verwaltungsaufwand der Schulen. Es reicht nicht immer, nur an den Symptomen zu kurieren. 183 Stellen sind da nur ein Tropfen auf den heißen Stein“, erklärt Beckmann. N4t / mit Material der dpa

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