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Eltern melden Grundschulen, die nach “Schreiben wie Hören” arbeiten, dem Ministerium

Einzelne Grundschulen im Baden-Württemberg setzen trotz eines Verbots von Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) offenbar weiter auf das umstrittene «Schreiben nach Gehör». Denen droht jetzt Ärger.

Bundesweit umstritten: Schreiben nach Gehör.                                                                                Foto: Shutterstock

Eine Sprecherin des Ministeriums sagte heute den «Stuttgarter Nachrichten», dass ihr Haus unter anderem von besorgten Eltern vereinzelt auf solche Fälle aufmerksam gemacht worden sei. Die Ministerin hatte Grundschulen im Dezember 2016 einen Brief geschickt, in dem sie eine Kurskorrektur forderte. Das «Schreiben nach Gehör» sollte demnach nicht mehr praktiziert werden.

Bei Hinweisen darauf werde die Schulaufsicht eingeschaltet, sagte die Sprecherin. Denn das Schreiben der Ministerin an die Grundschulen habe «keinen empfehlenden Charakter, sondern ist ein Erlass und somit als verbindlich anzusehen». Beim «Schreiben nach Gehör» spielt die Rechtschreibung zunächst keine Rolle. Schüler sollen so schneller und spielerisch schreiben und lesen lernen.

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Der baden-württembergische Grundschulverband bezeichnete das Vorgehen des Kultusministeriums in dieser Frage als «rigide» und «inhaltlich völlig untragbar». Es sei kein guter Unterricht, wenn man Erstklässler, die das Alphabet noch nicht beherrschten, aus Angst vor der Schulaufsicht mit «Rechtschreibdrill» konfrontiere, sagte die Landesvorsitzende Claudia Vorst. dpa

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