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Südwest-CDU pocht weiter auf stärkere Betonung des Leistungsprinzips an Schulen

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SCHÖNTAL. Verpflichtende Diktate, 41-Stunden-Anwesenheitspflicht für Lehrer und die Rückkehr zum Frontalunterricht – mit harschen Forderungen hatte Baden-Württembergs CDU-Generalsekretär Manuel Hagel für Wirbel gesorgt. Auch wenn Kultusministerin Eisenmann bei der Klausursitzung der Partei ein paar Abschwächungen erreichen konnte, wird ihre Arbeit in Zukunft nicht leichter werden.

Zum Abschluss ihrer Klausur hat die Südwest-CDU in einer «Schöntaler Erklärung» eine stärkere Betonung des Leistungsprinzips in den Schulen gefordert. Nach Kritik von Verbänden wurde der Entwurf von Generalsekretär Manuel Hagel am Samstag im Kloster in Schöntal (Hohenlohekreis) an einigen wenigen Stellen leicht geändert. Abgeschwächt wurden Passagen, in denen Hagel eine Anwesenheitspflicht für Lehrer auch nach dem Schulunterricht im Sinne der 41-Stunden-Woche und eine verpflichtende Weiterbildung auch in den Ferien forderte. Dem Vernehmen nach sah insbesondere auch Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) Änderungsbedarf.

Der Frontalunterricht bleibt für die Südwest-CDU eine «effektive Unterrichtsform» neben dem selbst organisierten Lernen. Foto: Wokandapix – pixabay – CC0 Public Domain

Hagel hatte mit seinen Forderungen großen Wirbel ausgelöst. Der grüne Koalitionspartner sprach von «Konzepten aus der Mottenkiste». Kultusministerin Eisenmann lobte die Debatte über das Thema Leistung und den Vorstoß des Generalsekretärs. Hagels Aufgabe sei die parteipolitische Profilierung. Sie merkte aber an, das Papier werde nicht Regierungshandeln. Der Landeschef der CDU-Sozialausschüsse (CDA), Christian Bäumler, meinte zu den Änderungen an der Erklärung: «Wir haben unseren Generalsekretär liebevoll eingehegt.» Grundsätzlich sei man aber gleicher Meinung.

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Teil der «Schöntaler Erklärung» sind Forderungen wie die nach verpflichtenden Diktaten. Der Frontalunterricht wird als «effektive Unterrichtsform» neben dem selbst organisierten Lernen beschrieben. Anlass für die Bildungsdebatte ist das schlechte Abschneiden baden-württembergischer Schüler in bundesweiten Vergleichstests.

Grünen-Fraktionschef Andreas Schwarz kritisierte, die «Schöntaler Erklärung» hinke der bildungspolitischen Debatte hinterher. «Wir haben längst gemeinsam mit dem Ministerpräsidenten und der Kultusministerin die für Qualität und Leistung zentralen Handlungsfelder identifiziert, die wir nun nach und nach umsetzen», sagte er mit Blick auf Regierungschef Winfried Kretschmann (Grüne). (dpa)

Hagel fordert die Rückkehr zum Frontalunterricht an Baden-Württembergs Schulen

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