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Junge Philologen fordern: Referendare von langen Fahrtzeiten entlasten!

KIEL. Der Arbeitskreis der Jungen Philologen Schleswig-Holstein hat auf eine „desolate Ausbildungssituation der Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst“ hingewiesen. „Es kann nicht sein, dass die jungen Lehrkräfte mehrere hundert Kilometer und mehrere Stunden im Auto oder Zug zu Ausbildungsveranstaltungen an Schulen fahren, statt sich auf ihr Kerngeschäft, die Unterrichtsvorbereitung und guten Unterricht für Schülerinnen und Schüler zu konzentrieren“, sagt Vorsitzender Hendrik Vadersen.

Müder Blick: Lange Fahrtzeiten belasten Referendare. Foto: Helena Jakoba / flickr (CC BY 2.0)

„Eine Ausbildung ist immer eine große Belastung für die Auszubildenden, doch für viele Referendarinnen und Referendare in Schleswig-Holstein ist sie ungleich größer, müssen sie doch jeden Mittwoch bis zu vier Stunden im Auto verbringen und acht Stunden in einer Lehrveranstaltung sitzen. So bleibt die Unterrichtsplanung mindestens am Mittwoch im wahrsten Sinne des Wortes auf der Strecke. “ Vadersen fordert deshalb, dass wirklich regionale Ausbildungsgruppen für die Lehramtsausbildung geschaffen werden und dafür mehr Studienleiterstellen im IQSH geschaffen werden.

Zudem schlägt Vadersen vor, dass Webinare, also Seminare via Internet, vermehrt in der Ausbildung der Lehrkräfte erprobt und verbessert werden sollen. Konzepte hierzu existieren bereits und werden für Fortbildungen bereits angewendet, es gibt aber noch zu viele Probleme, seien es die technische Übertragung oder die zu oberflächlichen Inhalte. „Junge Lehrkräfte könnten mit Webinaren zwar effizienter lernen, dennoch müssen sie noch verbessert werden. Insbesondere das langwierige Erlesen theoretischer Fachtexte würde damit an den Ausbildungstagen entfallen und nach Hause verlagert, sodass Modulveranstaltungen nicht mehr bis 17 Uhr stattfinden müssten. Entlastung und Effizienz kommen so Referendaren wie auch Studienleitern zu Gute!“

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Vadersen greift zudem eine alte Forderung des Philologenverbandes wieder auf: die Rückkehr zum zweijährigen Referendariat. „Eineinhalb Jahre sind zu kurz, um eine fundierte praktische Lehrerausbildung zu erhalten. Durch die komprimierte Ausbildungszeit werden die Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst zu sehr belastet, da der Lernstoff der gleiche geblieben ist. Wenn wir schon G9 für die Schülerinnen und Schüler einführen, damit sie Zeit zum Lernen haben, müssen auch die Referendarinnen und Referendare Zeit bekommen, sich zu entwickeln und lernen zu dürfen.“ News4teachers

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