Website-Icon News4teachers

Hassmails gegen Schulleiter nach tödlicher Messerattacke in Lünen

Anzeige

Nach der tödlichen Messerattacke auf einen 14-jährigen Schüler an der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule im westfälischen Lünen hat der Schulleiter Hassmails mit Beschimpfungen und Drohungen gegen seine Familie bekommen. Er sei für die Bluttat verantwortlich gemacht worden, sagte Reinhold Bauhus gegenüber dem «Spiegel». «Verstecken Sie lieber schnell Ihre Kinder», habe jemand ihm geschrieben. Zwei Schüler hätten die Schule nach dem Ereignis verlassen, mehrere Lehrer bräuchten weiter psychologische Betreuung, sagte der Schulleiter in dem Interview.

Die Schule drückte nach der Bluttat ihr Entsetzen auf der Homepage aus. Screenshot.

Am 23. Januar soll nach den bisherigen Ermittlungsergebnissen von Polizei und Staatsanwaltschaft ein 15-Jähriger seinen ein Jahr jüngeren Mitschüler mit Messerstichen in den Hals getötet haben, weil er sich durch Blicke provoziert fühlte. Der Jugendliche sitze weiter wegen Mordverdachts in Untersuchungshaft, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Dortmund. Der 15-Jährige sei schon vor der Tat respektlos gewesen und habe sich nicht an Regeln gehalten, sagte der Schulleiter dem «Spiegel». Körperliche Auseinandersetzungen mit Mitschülern habe er vor der Tat an der Schule aber nicht gehabt.

Für die Käthe-Kollwitz-Gesamtschule mit ihren knapp 1000 Schülern bedeute die Bluttat einen dauerhaften Einschnitt, sagte der Schulleiter: «Unsere Schule wird nie wieder dieselbe sein wie vorher. Wir haben ein Stück unserer Unbefangenheit verloren.»

Anzeige

Manche Eltern hätten ihre Kinder beim nächsten Einschulungstermin Ende Januar deshalb auf andere Schulen geschickt. Es gebe aber auch einen Brief der Elternschaft, in dem sie sich solidarisch mit der Schule erklärte. Wegen der Hassmails habe er etwa 30 Anzeigen unter anderem wegen Beleidigung, Volksverhetzung, Nötigung und Bedrohung gestellt, sagte Bauhus. dpa

Minister: Bluttat von Lünen kein Spiegel für die Entwicklung der Jugendgewalt

 

Anzeige
Die mobile Version verlassen