DÜSSELDORF. Immer mehr Eltern in Nordrhein-Westfalen schicken ihr Kinder auf Privatschulen. Derzeit besuchen 162.584 Schüler private Ersatzschulen und damit etwa 1.000 mehr (0,6 Prozent) als im Schuljahr 2016/17, wie das Statistische Landesamt mitteilte. Bereits im vergangenen Jahr war die Zahl der Schüler an privaten Einrichtungen gestiegen.
Gemessen an der Gesamtzahl der Schüler in NRW besuchen demnach 8,5 Prozent eine private Schule. Insgesamt lernen im bevölkerungsreichsten Bundesland 1,9 Millionen Kinder und Jugendliche an allgemeinbildenden Schulen. An Gymnasien ist der Anteil von Privatschülern mit 16,7 Prozent besonders hoch.
Der VBE sieht den Anstieg der Schülerzahlen an den privaten Ersatzschulen kritisch. „Es kann nicht sein, dass Privatschulen andere Gründungsbedingungen haben als öffentliche Schulen. Gerade mit Blick auf ein breites wohnortnahes Schulangebot müssen die Gründungsbedingungen für öffentliche Schulen der Realität angepasst werden. Insbesondere für kleine Kommunen im ländlichen Raum ist es derzeit schwer, eine Schule zu gründen“, erklärt Stefan Behlau, Landesvorsitzender des VBE NRW. Um unvollständige staatliche Schulangebote zu vermeiden, sollten bestehende Haupt- und Realschulen die Möglichkeit erhalten, sich zum Beispiel in eine Sekundarschule umwandeln zu können.
Zu den privaten Ersatzschulen gehören unter anderem Waldorfschulen und Einrichtungen in evangelischer oder katholischer Trägerschaft. Sie sind staatlich genehmigt und nehmen in der Regel auch staatliche Prüfungen ab. dpa
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