Website-Icon News4teachers

Habersaat lehnt Zweiklassengesellschaft in Lehrerausbildung und Schule ab

KIEL. Die Landesregierung von Schleswig-Holstein will Lehrer künftig wieder getrennt nach Gymnasien und Gemeinschaftsschulen ausbilden. Das ist ein Fehler, sagt die SPD. Stattdessen sollten die Schulen vor allem eines stärker in den Fokus rücken.

Für die Gymnasiasten das Studium, für die Gemeinschaftsschüler das Handwerk? Foto: Till Westermayer / flickr / CC BY-SA 2.0

SPD-Fraktionsvize Martin Habersaat hat von der CDU-geführten Landesregierung gefordert, Lehrer für Gymnasien und Gemeinschaftsschulen wieder gemeinsam auszubilden. Er lehnte die erneute Trennung der Lehrerausbildung ab. «Dahinter steckt eine Ideologie von Häuptlingen und Indianern», sagte der Landtagsabgeordnete aus Anfrage. Alle Schularten sollten Berufsorientierung in alle Richtungen leisten.

Nach dem Willen von CDU, FDP und Grünen sollten die Gymnasien Schüler auf ein Studium vorbereiten und mit den Hochschulen kooperieren, die Gemeinschaftsschulen für alle anderen Schüler und – bis auf Einzelfälle – für die Inklusion zuständig sein, sagte Habersaat. «So geht es im Jahr 2018 nicht mehr.» Alle Schularten müssten Berufsorientierung in alle Richtungen leisten.

Anzeige

«In dieser Auffassung hat uns nicht zuletzt unsere Praxiswoche im Handwerk bestärkt, in der wir viele Abiturienten kennengelernt haben, die sich für eine Karriere im Handwerk entschieden haben, sagte der Bildungspolitiker. In einem Landtagsantrag fordert seine Fraktion die Koalition auf, die Studien- und Berufsorientierung an allen Schularten auszubauen. Sie sollen dabei sowohl die Möglichkeiten von beruflichen Ausbildungen als auch von Hochschulstudien thematisieren.

Anfang Juli will Bildungsministerin Karin Prien (CDU) dem Kabinett einen Entwurf für das Lehrkräftebildungsgesetz vorlegen. Es soll voraussichtlich zum Februar 2019 in Kraft treten. dpa

Ist das das Ende des bundesweiten Booms? Immer weniger Gymnasiasten interessieren sich für Latein (in Niedersachsen jedenfalls)

Die mobile Version verlassen