BERLIN. Der Präsident der Bundesärztekammer, Dr. med. Klaus Reinhardt, hält eine Rückkehr der Schulen zum normalen Betrieb im neuen Schuljahr für sinnvoll. «Der Anspruch muss sein, einen weitestgehenden Regelbetrieb an den Schulen zu sichern – im Sinne der Kinder», sagte Reinhardt. Allerdings schlägt er “pragmatische Lösungen” vor, die bislang nicht geplant sind.
Bei niedrigen Infektionszahlen hielte er es für verantwortungslos, Schulen geschlossen zu halten, sagte Reinhardt. «Bevor wir etwa große Sportveranstaltungen wieder zulassen, müssen wir es den Kindern ermöglichen, wieder ganz normal zur Schule zu gehen.» Ohne ausreichend Unterricht über einen längeren Zeitraum drohten «enorme Folgeprobleme, etwa in Bezug auf die körperliche und psychische Entwicklung».
Reinhardt sprach sich für pragmatische Lösungen aus, um das Infektionsrisiko zu vermindern, wie eine Bestuhlung mit möglichst großem Abstand, regelmäßiges ausreichendes Lüften oder die Trennung großer Klassen und geteilten Unterricht am Vormittag und Nachmittag, selbst wenn das Mehrarbeit für die Lehrer bedeute.
Die Bundesländer hatten noch vor dem Sommer beschlossen, im neuen Schuljahr wieder in den Regelbetrieb zu wechseln – ohne Abstandsgebot, allerdings auch versehen mit der Einschränkung: «soweit es das Infektionsgeschehen zulässt». Ein Schichtbetrieb in den Schulen ist nicht vorgesehen. dpa
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