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Berlin folgt RKI-Empfehlungen nicht – Scheeres: Schulen sind keine Corona-Hotspots

BERLIN. Berlins Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) sieht die Schulen nach den Herbstferien gut vorbereitet auf steigende Corona-Fälle in vielen Teilen der Hauptstadt. Jeden Donnerstag würden Schulaufsicht und Gesundheitsämter die Corona-Lage in den Bezirken beraten und Maßnahmen für die Einrichtungen abstimmen, sagte Scheeres am Montag im RBB-Inforadio. Die Schulleitungen würden das Infektionsgeschehen nicht einzeln mit den Gesundheitsämtern erörtern.

“Schulen sind gut vorbereitet”: Berlins Bildungssenatorin Sandra Scheeres. Foto: Sandro Halank / Wikimedia Commons, (CC-BY-SA 3.0)

Hintergrund: In der kommenden Woche tritt in Berlin ein schon vor den Ferien beschlossener Stufenplan in Kraft, bei dem je nach Zahl der Corona-Infektionen individuelle Regeln festgelegt werden sollen. Der Plan umfasst die vier Stufen Grün, Gelb, Orange und Rot. Für jede der rund 900 Schulen im Stadtgebiet sollen die Behörden einmal pro Woche prüfen und entscheiden, in welche Stufe diese angesichts des Infektionsgeschehens eingeordnet wird. Darauf, so die Idee, basieren dann unterschiedlichste Maßnahmen, etwa strengere Hygienevorkehrungen bis hin zu einer Maskenpflicht im Unterricht, Einschränkungen für gemischte Lerngruppen oder eine Kombination von Schul- und Heimunterricht.

Scheeres: Infektionen “auch” in den Familien könnten steigen

Scheeres verwies darauf, dass Kitas und Schulen keine Corona-Hotspots seien. Es liege aber auf der Hand, dass Infektionen auch in Familien steigen könnten. Anliegen sei, dass gesunde Kinder zur Schule könnten, so die SPD-Politikerin. Geräte zur Messung des Kohlendioxidgehalts der Luft in Klassenräumen seien nicht nutzlos, aber auch nicht unumstritten, so Scheres. Sie seien eine Maßnahme von vielen. Regelmäßiges Lüften bleibe wichtig. Die Vorgaben der Bildungsverwaltung sehen vor, Klassenräume immer vor und nach dem Unterricht und mindestens einmal in der Mitte jeder Unterrichtsstunde mehrere Minuten lang komplett durchzulüften, zudem in Pausen.

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Laut Bildungsverwaltung sollen 3500 neu angeschaffte CO2-Messgeräte an die Schulen verteilt werden. Die Geräte sollen anzeigen, wann die Luft verbraucht ist. Für Schüler der Oberstufe sowie aller Berufsschulen und Oberstufenzentren gilt zudem eine Maskenpflicht auch im Unterricht. Bislang mussten Schüler den Mund-Nasen-Schutz lediglich außerhalb des Unterrichts auf Fluren, in Treppenhäusern und in den Toilettenräumen verpflichtend tragen.

RKI empfiehlt Abstandsregel im Unterricht ab einem Inzidenzwert ab 50 – Berlin liegt bei 122,7

Den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts folgt die Berliner Bildungsverwaltung mit ihren Maßnahmen nicht: Das RKI empfiehlt ab einem Inzidenzwert von 50 Neuinfektionen innerhalb einer Woche auf 100.000 Einwohner für alle Schulen des betroffenen Gebiets eine generelle Maskenpflicht im Unterricht (also auch in der Sekundarstufe I sowie in Grundschulen) sowie eine Verkleinerung der Lerngruppen, damit die Abstandsregel in den Klassenräumen eingehalten werden kann (News4teachers berichtet ausführlich über die Empfehlungen des RKI für den Schulbetrieb – hier geht es hin).

Für Berlin insgesamt liegt der Inzidenzwert aktuell laut Gesundheitsverwaltung bei 122,7. Spitzenreiter bei den Berliner Bezirken ist Berlin Mitte mit einem Wert von 209,5. News4teachers / mit Material der dpa

Droht Chaos? Jede Berliner Schule wird wöchentlich neu auf einem Corona-Stufenplan einsortiert, der Schutzmaßnahmen regelt

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