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Mit Schnelltests an Schulen, glaubt Rabe, werden Infektionen insgesamt reduziert

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HAMBURG. Hamburg hat am Montag mit flächendeckenden Corona-Schnelltests an allen Schulen begonnen. Künftig soll jede Schülerin und jeder Schüler einmal und das Schulpersonal dreimal pro Woche getestet werden. Insgesamt seien den Schulen dafür rund 480.000 Selbsttest-Kits geliefert worden. «Schule kann sogar dazu beitragen, die Verbreitung der Infektion in ganz Hamburg ein Stück weit sogar einzuschränken», sagte Schulsenator Ties Rabe (SPD) in der «12-Uhr-Tagesschau». Wissenschaftler dämpfen allerdings diese Hoffnung.

«Denn dadurch, dass wir hier flächendeckend testen, alle Schülerinnen und Schüler, alle Beschäftigten, tragen wir zu mehr Sicherheit nicht nur in der Schule bei», sagte Rabe. Pilotversuche in der vergangenen Woche mit mehr als 20.000 Selbst-Testungen bei Schulbeschäftigten hätten gezeigt, dass der Test auch von Laien einfach und unkompliziert anwendbar sei. Auch die Schüler-Selbsttests an zehn Pilotschulen, darunter sechs Grundschulen, seien erfolgreich abgelaufen.

Bei den Selbsttests muss nach Angaben der Schulbehörde ein Wattestäbchen in den vorderen Nasenbereich gesteckt werden. Anschließend werde mit einer Testflüssigkeit geprüft, ob eine Infektion vorliege. Zur sachgerechten Anwendung hat die Behörde unter anderem ein Erklärvideo mit Handpuppen in Auftrag gegeben und ein Informationsschreiben für Eltern und Kinder in acht Sprachen verfasst.

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“Wöchentliches Testen aller Schülerinnen und Schüler allein kann das exponentielle Wachstum nicht stoppen”

Wissenschaftler dämpfen allerdings Rabes Hoffnung, dass durch einen Test pro Woche und Schüler das Infektionsgeschehen eingedämmt werden kann. Die Wirkung der bundesweit geplanten regelmäßigen Schnelltests von Schülern sei begrenzt, so lautet das Fazit im Modus-Covid-Bericht des Mobilitätsforschers Prof. Kai Nagel von der Technischen Universität Berlin und seines Teams (über den News4teachers bereits groß berichtet hat). Mit Blick auf Berlin schreiben sie: „Unsere Simulationsergebnisse zeigen, dass wöchentliches Testen aller Schülerinnen und Schüler einen starken infektionsreduzierenden Effekt hat, aber alleine nicht das exponentielle Wachstum stoppen kann. Dennoch wird die Inzidenz dadurch deutlich reduziert.“

Eine Erhöhung der Testfrequenz auf zweimal pro Woche (vorgesehen in Berlin ist zunächst lediglich einmal) würde die Wirkung den Wissenschaftlern zufolge tatsächlich nahezu verdoppeln. „An dieser Stelle muss jedoch betont werden, dass die deutliche Wirkung der Schnelltests nur eintritt, wenn erstens jede Schülerin / jeder Schüler das Angebot wahrnimmt und zweitens bei einem positiven Testergebnis sofort in Quarantäne geht. Hier ist also eine hohe Beteiligungsrate und Disziplin notwendig.” News4teachers / mit Material der dpa

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