HANNOVER. Das schulische Personal sowie die Schülerinnen und Schüler in Niedersachsen sollen nach den Osterferien zwei Mal pro Woche auf das Coronavirus getestet werden. Die Kapazitäten würden entsprechend erweitert auf bisher elf Millionen Test-Kits, teilte das Kultusministerium am Donnerstag in Hannover mit.
Nach den Ferien habe man die Testwoche ausgewertet und das Verfahren optimiert. An der am Montag gestarteten Testwoche hatte es heftige Kritik gegeben. So waren zunächst nicht in allen Schulen Selbsttests angekommen, zudem bemängelten mehrere Lehrerverbände, dass in den Schulräumen und nicht zu Hause getestet wurde.
Wie viele Kinder und Jugendliche ab dem 12. April überhaupt Präsenzunterricht haben, wird vom Infektionsgeschehen in der jeweiligen Region abhängen. Wo die Lage angespannt sei, werde automatisch auf Distanzlernen und Notbetreuung umgestellt, sagte Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD). Nach der bisherigen Regelung müssen Öffnungen zurückgenommen werden, wenn eine Kommune mindestens drei Tage hintereinander mehr als 100 Neuinfektionen binnen einer Woche auf 100.000 Einwohner aufweist.
Am Donnerstag lagen 18 der 45 kreisfreien Städte und Landkreise in Niedersachsen über dem Wert von 100. In einigen Regionen hat es wegen der großen Zahl an Corona-Infektionen noch gar keine weitergehenden Öffnungen gegeben. Dort lernen die meisten Schüler seit Mitte Dezember ausschließlich von zu Hause aus.
Die Bildungsverbände im Niedersächsischen Beamtenbund (NBB) forderten am Donnerstag, dass für die Selbsttests externes Personal eingesetzt werden müsse. Der notwendige Gesundheitsschutz für Schulbedienstete sei zudem nur zu gewährleisten, wenn diese Tests vor Beginn des Unterrichts gemacht werden und die Ergebnisse vorliegen. dpa
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