SCHWERIN. Mecklenburg-Vorpommern fürchtet die Einschleppung des Coronavirus durch Reiserückkehrer nach den Sommerferien in die Schulen und trifft für die ersten Wochen nach der Urlaubszeit Vorkehrungen dagegen. In den ersten zwei Schulwochen gilt Maskenpflicht im Unterricht, wie Bildungsministerin Bettina Martin (SPD) ankündigte. Auch Corona-Tests sollen zunächst wieder verpflichtend stattfinden.
Viele Kinder seien im Ausland gewesen und kämen jetzt zurück, begründet Martin die Maßnahmen. Es seien so viele Tests vorhanden, dass bis eine Woche nach den Herbstferien getestet werden könne. Mecklenburg-Vorpommern startet am 2. August als erstes Bundesland in das neue Schuljahr.
Impfangebot für Schülerinnen und Schüler
Für Schülerinnen und Schüler ab 16 Jahren soll es Impfangebote in der Schule geben. Dazu sollen in der zweiten Schulwoche rund 50 Impfteams an mehr als 400 Schulen im Land entsandt werden. In der ersten Schulwoche werde das Interesse abgefragt. Geimpft werde nur, wenn eine Einverständniserklärung der Eltern vorliege, so die Ministerin.
Bisher gibt es keine Empfehlung der Ständigen Impfkommission für eine Corona-Schutzimpfung für unter 18-Jährige. Es gibt aber Impfstoff, der bereits für Zwölfjährige zugelassen ist. An Berufsschulen in Mecklenburg-Vorpommern gab es der Ministerin zufolge bereits vor den Sommerferien, die dort später beginnen, erste Angebote. Sie seien sehr gut angenommen worden. An den Schulen und Berufsschulen gibt es nach Worten Martins rund 62.000 junge Menschen ab 16 Jahren. Der Landesschülerrat hatte bereits im Mai eine bevorzugte Impfung von Jugendlichen gefordert, um ihnen ein normales neues Schuljahr zu ermöglichen.
Auch die wenigen Lehrpersonen, die sich noch nicht haben impfen lassen, könnten dies bei der Gelegenheit tun, so Martin weiter. Die Impfquote unter den Lehrkräften liege bislang zwischen 80 und 100 Prozent, sagt sie unter Berufung auf Studien der Universitäten Rostock und Greifswald. Eltern sowie Lehrerinnen und Lehrer würden noch einmal in Briefen gebeten, sich impfen zu lassen, um die Kinder zu schützen.
Oberstes Ziel: Regelbetrieb
Es sei oberstes Ziel, im kommenden Schuljahr den Unterricht im Regelbetrieb zu gewährleisten. Für die Anschaffung mobiler Luftfilteranlagen und CO2-Messgeräte stelle das Land den Schulträgern zwei Millionen Euro zur Verfügung.
In einigen Kitas und Schulen in vier Modellregionen – in den kreisfreien Städten Rostock und Schwerin sowie in zwei Landkreisen – sollen die zuverlässigeren, aber auch aufwändigeren PCR-Tests genutzt werden. Dabei gehe es um sogenannte Lolli-Pooltests, erklärt Martin. Tests von zehn bis 15 Kindern würden dabei gemischt und gemeinsam in einem Labor ausgewertet. Sollte so ein Pool-Test positiv ausfallen, werde die ganze Klasse noch einmal getestet. dpa
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