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Lehrerverband: Schulen stehen kaum besser da als vor dem vergangenen Schuljahr

BERLIN. Der Deutsche Lehrerverband ist unzufrieden mit den Vorbereitungen auf das neue Schuljahr. Man stehe ehrlicherweise nicht viel besser da als im vergangenen Jahr, sagte Präsident Heinz-Peter Meidinger Meidinger am Montag im ARD-«Morgenmagazin». «Wenn wir uns die Luftfilter anschauen, dann stehen wir da nicht so gut da, wie wir stehen könnten. Das Bundesprogramm kam ja viel zu spät – erst im Juli.» Hier habe man viel Zeit liegen gelassen.

“Viel zu spät”: Heinz-Peter Meidinger, Präsident des Deutschen Lehrerverbands (selbst ehemaliger Leiter eines bayerischen Gymnasiums). Foto: Deutscher Philologenverband

Besser sehe es aber bei den Schnelltests aus, meinte Meidinger – offenbar in Unkenntnis darüber, dass mit Thüringens Bildungsminister Helmut Holter (Linke) der erste Kultusminister in Deutschland bereits angekündigt hat, Corona-Tests in Schulen nur noch zwei Wochen nach Schuljahresbeginn finanzieren zu wollen und sie dann zu streichen, wie News4teachers berichtet. Als weiteres Problem machte Meidinger beim milliardenschweren Bundesprogramm für Aufholförderung aus. Es gebe einigen Regionen nicht genügend Personal, um Kindern versäumten Unterrichtsstoff zu vermitteln.

Dennoch müsse man mit Optimismus ins neue Schuljahr gehen, sagte der Verbandspräsident weiter. Noch seien die Inzidenzzahlen niedrig und vollständiger Präsenzunterricht möglich. Allerdings könne man hier keine Garantie geben, dass es nicht doch wieder Wechselunterricht geben werde.

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„Wir müssen jetzt die Voraussetzungen schaffen, dass wir nicht wieder zurück in den Wechsel- und Distanzunterricht gehen”

In eine ähnliche Kerbe schlägt der NRW-Vorsitzende des Deutschen Lehrerverbands, Andreas Bartsch. „Wir müssen jetzt die Voraussetzungen schaffen, dass wir nicht wieder zurück in den Wechsel- und Distanzunterricht gehen. Denn das wäre ein Schaden, den wir am Ende nicht mehr aufholen können“, so sagte er gegenüber der „Rheinischen Post“ mit Blick auf Nordrhein-Westfalen, wo in zwei Wochen das neue Schuljahr beginnt. Deshalb ärgere er sich maßlos über die Versäumnisse bei der Anschaffung von mobilen Luftfiltern.

Bayern und Baden-Württemberg gingen dabei jetzt voran, und es bleibe zu hoffen, dass andere Länder – auch Nordrhein-Westfalen – jetzt ein Einsehen hätten. „Mobile Geräte sind völlig ausreichend und effektiv. Die Politik sollte sich jetzt nicht hinstellen und die Anschaffung als kurzfristige Investition abtun. Das ist eine zukunftsgerichtete Maßnahme, denn wir werden auch weiterhin mit Pandemien leben müssen“, sagte Bartsch. „Und wenn es eine Kostenfrage sein sollte, dann möchte ich mal daran erinnern, dass die jungen Leute viel Solidarität geleistet haben und jetzt auch zurecht von der älteren Generation Solidarität erwarten können.“

Nach gut sechs Wochen Ferien hat in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern als ersten Bundesländern an diesem Montag das neue Schuljahr begonnen. News4teachers / mit Material der dpa

Der Staat zwingt Schüler in ein Durchseuchungs-Programm. Mit uns nicht!

 

 

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