ERFURT. Thüringens Bildungsminister Helmut Holter (Linke) hat sich mit Nachdruck gegen die Schließung von Schulen und Kitas in der Corona-Pandemie ausgesprochen – egal bei welchen Inzidenzen.

Er hoffe, auf ein Signal des Bundestages und der Ministerpräsidentenkonferenz, «dass Schulen und auch Kindergärten offen bleiben können», sagte Holter am Donnerstag im Landtag. «Das ist die Grundlage, damit Unterricht stattfinden kann.» In einigen Landkreisen Thüringens liegen die Inzidenzen unter Fünf- bis 14-Jährigen über dem Horror-Wert von 1.000 – darunter im Weimarer Land (1.106), im Wartburgkreis (1.046) und im Landkreis Sonneberg (1.137).
Holter begründete dies unter anderem damit, dass vor allem schwächere Schüler Präsenzunterricht bräuchten. «Die Schwachen brauchen unsere Unterstützung.» Der Minister verteidigte seine Auffassung, dass Schulschließungen im Kampf gegen die Corona-Pandemie im Rückblick der falsche Weg gewesen seien. Thüringen verzeichnet mit 209 Corona-Toten auf 100.000 Einwohner fast viermal so viele Sterbefälle in der Pandemie wie das Bundesland mit der niedrigsten Quote, Schleswig-Holstein (59). News4teachers / mit Material der dpa