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“In vier Tagen war meine ganze Familie durchseucht”: Eine Lehrerin berichtet

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DÜSSELDORF. Frohes neues Jahr? Von wegen – für viele Familien beginnt 2022 mit der Sorge, dass sich ihre Kinder im weitgehend ungeschützten Präsenzunterricht mit Corona infizieren.” Das schrieb News4teachers auf Facebook. Eine Lehrerin antwortete – mit drastischen Worten. Sie und ihre gesamte Familie sind an Corona erkrankt.

“Ich fühle mich nicht durch meinen Arbeitgeber geschützt!” Illustration: Shutterstock

Kiki Erdmännchen, am 2. Januar im Facebook-Kanal von News4teachers:

Wenn ich das alles lesen, könnte ich nur noch kotzen: Ich bin Mutter zweier schulpflichtiger Kinder (weiterführende Schule) und selbst Lehrerin.

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Dreimal die Woche Tests, alle Schüler mit Maske, grosse Fenster permanent weit auf, Klassentüre weit auf, Dauerlüften, CO2 Melder im Klassenraum, trage immer FFP2 Masken, habe außer Job und einen kurzen Einkauf mit FFP2 Maske keine sozialen Kontakte – es ging immer nur noch nach Hause.

“Wir haben viele heftige Nebenwirkungen und liegen seit über einer Woche im Bett”

Teste mich dreimal die Woche in der Schule, teilweise testen wir uns auch zu Hause, Kinder werden auch regelmäßig in der Schule getestet. Ich bin geboostert, mein Mann zweimal geimpft, ein Kind einmal geimpft das jüngste hätte nächste Woche Termin. Und was hat mir das gebracht? Bis zum 23. Dezember habe ich gearbeitet, am 27. Dezember wurde ich krank, am 29. Dezember hatte ich die Gewissheit: Corona!

In vier Tagen war meine ganze Familie durchseucht. Mir geht es am schlechtesten, meinem Mann auch nicht gut, den Kindern mittelmäßig. Wir haben viele heftige Nebenwirkungen und liegen seit über einer Woche im Bett. Ich fühle mich einfach nur noch schlecht in jeder Hinsicht. Sowohl gesundheitlich als auch seelisch.

Ich fühle mich nicht durch meinen Arbeitgeber geschützt! Ich fühle meine Kinder nicht geschützt. Und auch meine mir anvertrauten Schüler und deren Familien sind nicht geschützt genug. Diese Durchseuchung wird einfach hingenommen – Hauptsache die Verwahranstalt „Schule“ wird offen gelassen.

Das hat auch nichts mehr mit Bildung zu tun. Schon in den Wochen vor den Weihnachtsferien hatten wir viele Krankheitsausfälle. Sowohl enorm viele bei Schülern, als auch im Kollegium. Alle waren schon am Ende mit ihren Kräften. Aber Hauptsache die Kinder werden vormittags betreut, damit die Eltern arbeiten gehen können, bis sie irgendwann alle mal krank waren. News4teachers

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