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Geht doch! Stark-Watzinger trifft Schülervertreter von “WirWerdenLaut”

Bettina Stark-Watzinger (FDP) umso schneller: Sie traf sich mit Schülervertretern der Initiative #WirWerdenLaut. Prien hatte ihnen öffentlich ein Gesprächsangebot unterbreitet – sich dann aber mit anderen, offenbar weniger kritischen Schülervertretern getroffen. Die Petition von #WirWerdenLaut wird mittlerweile von 135.000 Unterzeichnern öffentlich unterstützt.

Zumindest schon mal Gesprächsbereitschaft gezeigt: Bettina Stark-Watzinger. Foto: privat

An dem Gespräch im Bundesbildungsministerium nahm unter anderem Anjo Genow, einer der Initiatoren und Schulsprecher am Otto-Nagel-Gymnasium in Berlin, ​​teil. Begleitet wurde er vom Schulsprecher des Johann-Gottfried-Herder-Gymnasium in Berlin-Lichtenberg, ​​Tobias Westphal. «Wir stehen akut vor dem Problem, dass die Schulen überlastet sind und die Situation so schlimm ist wie noch nie», sagte Westphal. «Wir haben jeden Tag in fast jeder Lerngruppe positive Tests. Und die Schülerinnen und Schüler leben mit der Angst, sich selbst und ihre Familien anzustecken.» Für viele sei es inzwischen schwer, sich auf den Unterricht zu konzentrieren.

Genow überreichte Unterschriftenlisten auf einem USB-Stick an Stark-Watzinger. Per Video waren weitere Schülervertreter zugeschaltet. Es habe sich um einen sehr sachlichen Austausch gehandelt, sagte ein Ministeriumssprecher anschließend. «Ein gutes und konstruktives Gespräch, auch über die Pandemie hinaus», twitterte das Ministerium.

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Westphal sagte, der Bund sei in der Pflicht, etwa bei der Ausstattung der Schulen mit Luftfiltergeräten weitere Gelder zur Verfügung zu stellen. Dass die Infektionszahlen in absehbarer Zeit sinken könnten, ist aus seiner Sicht kein Grund zu Entwarnung: «Keiner weiß, wie sich die Pandemie weiterentwickeln wird.» Anjo Genow sagte nach dem Treffen, das Gespräch mit der Ministerin habe deutlich länger gedauert als geplant. Inhaltlich habe es an vielen Punkten Übereinstimmung gegeben. Und es sei vereinbart worden, im Austausch zu bleiben.

«Wir sind weiterhin fest entschlossen, die Schulen soweit wie möglich offen zu halten»

Schülerinnen und Schüler aus ganz Deutschland hatten mit einem offenen Brief im Netz unter dem Hashtag #WirWerdenlaut die Lage an den Schulen in der Corona-Pandemie angeprangert und der Politik vorgeworfen, sie im Stich zu lassen. «Der aktuelle Durchseuchungsplan ist unverantwortlich und unsolidarisch.» Sie fordern unter anderem Luftfilter in allen Schulen, kleinere Lerngruppen und PCR-Pooltests. Das Schreiben richtete sich zudem gegen die Präsenzpflicht. Einer entsprechenden Online-Petition der Initiative hatten sich bis zum heutigen Samstag mehr als 135.000 Unterstützer angeschlossen.

Die Initiatoren warnen, es sei davon auszugehen, dass die aktuelle Corona-Welle nicht die letzte sei und fordern Vorbereitungen für den Herbst und die Zeit danach.

KMK-Präsidentin Karin Prien (CDU), Bildungsministerin von Schleswig-Holstein und Präsidentin der Kultusministerkonferenz, hatte – unmittelbar nachdem absehbar war, dass die Petition große Resonanz erzielen würde – den beteiligten Schülerinnen und Schülern ein Gesprächsangebot gemacht. Sie «lade persönlich dazu gerne ein.» Prien bot «volle Transparenz» und einen Livestream des Gesprächs an, „damit alle zuschauen können».

Prien hat sich dann auch mit Schülervertretern getroffen – allerdings mit anderen, die sich offenbar weniger kritisch zeigten. «Wir sind weiterhin fest entschlossen, die Schulen soweit wie möglich offen zu halten und haben dafür bei den Schülervertreterinnen und -vertretern überwiegend Zustimmung erhalten», so heißt es in der Mitteilung der KMK, die nach dem Online-Treffen verschickt wurde.

Warum denn zu dem Treffen nicht die – deutlich kritischeren– Initiatoren der Schülerinitiative #WirWerdenLaut eingeladen worden waren, die Sprecherinnen und Sprecher von immerhin mehr als 100 Schülervertretungen aus ganz Deutschland, wollte eine Schülerin von der KMK-Präsidentin via Twitter wissen. Die antwortete schnippisch: «Leute kommt mal runter, mein Gesprächsangebot steht seit Freitag, zunächst ohne Reaktion. Heute nochmal erneuert. Details werden noch geklärt.» News4teachers / mit Material der dpa

Hier geht es zu der Petition von #WirWerdenLaut.

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