DÜSSELDORF. Überraschung infolge einer Unwetterwarnung für Donnerstag: Der Unterricht an allen Schulen in NRW fällt einen Tag lang aus. Und Kita-Kinder sollen möglichst Zuhause bleiben. In anderen Bundesländern sind die Schulen zwar offen, die Präsenzpflicht wird allerdings ausgesetzt.
In Nordrhein-Westfalen fällt der Unterricht an allen Schulen an diesem Donnerstag wegen eines befürchteten Unwetters mit heftigen Sturmböen aus. Das sagte Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) am Mittwoch überraschend im Düsseldorfer Landtag. Die Entscheidung sei nach Rücksprache mit dem Deutschen Wetterdienst gefallen. Sie wolle nicht, dass Schüler «im Auge des Sturms» die Schulen aufsuchen. Familienminister Joachim Stamp (FDP) bat Eltern von Kita-Kindern, sei sollten ihren Nachwuchs «morgen bitte Zuhause betreuen.»
Die Schulen würden informiert, schilderte die Ministerin. Die Bezirksregierungen handelten ebenfalls entsprechend kurzfristig. Der DWD habe schwere Sturmböen, Orkanböen in hohen Lagen und Windstärken von 10 bis 12 angekündigt. Rechtliche Grundlage der Anordnung sei ein Erlass, der auch bei Extremwetterereignissen greife. Stamp ergriff in der Debatte zur Schulpolitik kurz das Wort, um zu betonen: «Wir wollen die Kinder nicht gefährden.» Angesichts des prognostizierten starken Unwetters sollten Jungen und Mädchen sich nicht in die Kita oder in die Tagespflege begeben.
«Die Sicherheit geht immer vor, deshalb sollten Eltern abwägend entscheiden»
Wegen der Sturmwarnung für die Region hat das Brandenburger Bildungsministerium die Präsenzpflicht im Unterricht für alle Schülerinnen und Schüler am Donnerstag vorsorglich ausgesetzt. Die Sicherheit habe oberste Priorität, teilte das Ministerium am Mittwoch dazu mit. Das Fernbleiben vom Unterricht gelte daher an diesem Tag grundsätzlich als entschuldigt. «Die Sicherheit geht immer vor, deshalb sollten Eltern sich ständig über die aktuellen Straßen- und Witterungsverhältnisse erkundigen und dann abwägend entscheiden», betonte das Ministerium.
Die Lehrkräfte und das sonstige pädagogische Personal sollen allerdings in den Schulen erscheinen, um den eintreffenden Schülern Aufenthalt zu gewähren und den Minderjährigen, wenn notwendig, Betreuung anzubieten.
Ähnliche Regelungen gelten in Niedersachsen, im Saarland, in Rheinland-Pfalz, Berlin und Schleswig-Holstein. Vor allem in der Nacht zu Donnerstag und dann auch tagsüber soll es in ganz Deutschland ungemütlich werden. Dann ist mit teils schweren Gewittern und Windgeschwindigkeiten von bis zu 115 Stundenkilometern zu rechnen.
Der Deutsche Wetterdienst gab eine «amtliche Unwetterwarnung vor orkanartigen Böen» heraus und empfahl, sich möglichst nicht im Freien aufzuhalten. Ansonsten sollte zumindest Abstand zu Gebäuden, Bäumen, Gerüsten und Hochspannungsleitungen gehalten sowie auf herabfallende Äste geachtet werden. Überdies sollten die Menschen Türen und Fenster geschlossen halten. Am Samstag wird ein weiterer Sturm erwartet. News4teachers / mit Marterial der dpa
