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Ukrainische Lehrkräfte im Schuldienst willkommen – aber (bislang) nur deutschsprachige

DÜSSELDORF. Das NRW-Schulministerium eröffnet Lehrkräften aus der Ukraine Beschäftigungsperspektiven. “Wenn auf ihrer Flucht aus der Ukraine auch Lehrkräfte nach NRW kommen, sind diese im Schuldienst willkommen”, antwortete das Ministerium auf Anfrage der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung. Sie könnten sich über die Portale “LEO”, “LOIS” und “VERENA” an Schulen bewerben. Viele Kandidatinnen und Kandidaten dürften sich kaum melden:  Deutschkenntnisse seien “ein entscheidendes Kriterium”, hieß es. Noch jedenfalls.

Sollte diese Lehrerin aus Kiew (Foto von 2019) vor dem Krieg nach Deutschland flüchten, müsste sie fließend Deutsch sprechen, um hierzulande ukrainische Flüchtlingskinder unterrichten zu dürfen. Foto: Shutterstock / Chekyravaa

Darüber hinaus berichtet das Schulministerium von ersten Plänen für einen herkunftssprachlichen Ukrainisch-Unterricht. “Hierzu soll es bereits in Kürze die ersten Stellenausschreibungen geben, auf die sich dann ukrainischsprachige Lehrkräfte bewerben können”, verlautete aus dem Ministerium. Ukrainische Pädagogen könnten sich auch über das Programm “Lehrkräfte Plus” für den Schuldienst fit machen.

Warum es beim – absehbaren rasant wachsenden – Bedarf, ukrainische Flüchtlingskinder zu unterrichten, nicht zunächst ausreicht, wenn eine ukrainische Lehrkraft Englisch spricht, darauf gibt es vom Ministerium keine Antwort.

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Die Landesregierung gehe davon aus, dass die Ukraine ein leistungsfähiges und differenziertes Schulsystem habe. “Insofern werden die zu erwartenden geflüchteten Kinder und Jugendlichen in NRW voraussichtlich grundsätzlich an ihre bisherige Schullaufbahn anknüpfen können”, so die Einschätzung. Von hiesigen Schulkindern unterscheide sie erst einmal maßgeblich, dass sie die Unterrichtssprache Deutsch nicht beherrschten. Zur Vermittlung der deutschen Sprache stünden in NRW viele Lehrer mit der Qualifikation Deutsch als Zweitsprache und Deutsch als Fremdsprache für die sprachliche Förderung und Integration zur Verfügung. (ots)

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