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Druck wächst: Erneute Verdi-Warnstreiks im Erziehungsdienst – viele Kitas bundesweit betroffen

STUTTGART. Wieder müssen Eltern für ihre Kitakinder eine andere Betreuung suchen – die Gewerkschaft Verdi ruft die Erzieherinnen in vielen Städten zum Protest für bessere Arbeitsbedingungen auf. Bis zu den Gesprächen mit den Arbeitgebern im Mai sollen die Warnstreiks forciert werden.

Fällt bald das Streikverbot für beamtete Lehrer? Dass das Bundesverfassungsgericht mündlich über die Beschwerden der Kläger verhandeln will, gilt schon als Erfolg. Foto: Richard Huber / Wikimedia Commons (CC BY-SA 3.0)
Mit dem Warnstreik zeigen die Kita-Mitarbeiter, dass es ihnen ernst ist. Foto: Richard Huber / Wikimedia Commons (CC BY-SA 3.0) (Ausschnitt)

In der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart werden am Dienstag wieder zahlreiche Kitas wegen eines Warnstreikaufrufs von Verdi geschlossen bleiben. Nach einer ergebnislosen zweiten Runde der Tarifverhandlungen für die Beschäftigten in Erziehungs- und Sozialberufen rechnet die Gewerkschaft damit, dass in Stuttgart zahlreiche Eltern Alternativen für ihre Kinderbetreuung finden müssen.

Mindestens in der Hälfte aller rund 180 Kitas in der Stadt würden Erzieherinnen ihre Tätigkeit vorübergehend niederlegen, um für bessere Arbeitsbedingungen zu kämpfen, wie ein Gewerkschaftssprecher sagte. Insbesondere bei der Entlastung der Mitarbeiter in Kitas sowie in der Betreuung von Grundschülern und Behinderteneinrichtungen sei kein Fortschritt erzielt worden. Ein Angebot der Arbeitgeber liege noch nicht auf dem Tisch.

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In anderen Städten bleiben die Kita-Türen morgen ebenfalls zu. Verdi hat die Beschäftigten kommunaler Kitas und sozialer Dienste auch in Niedersachsen und Bremen zu ganztägigen Warnstreiks aufgerufen. Damit soll der Druck in den Tarifverhandlungen für den Sozial- und Erziehungsbereich erhöht werden. Arbeitsniederlegungen, Demonstrationen und Kundgebungen sind Verdi zufolge darüber hinaus etwa in Oldenburg, Hameln, Hildesheim, Lüneburg und Bremen geplant. Die jüngste Runde der Tarifverhandlungen mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände war ohne Ergebnis zu Ende gegangen.

Verdi fordert bessere Arbeitsbedingungen, Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel und eine finanzielle Anerkennung der geleisteten Arbeit. Die Arbeitgebervereinigung VKA hatte nach der zweiten Verhandlungsrunde mitgeteilt, die Vorschläge der Gewerkschaften zur Entlastung seien «realitätsfern und nicht umsetzbar». Bei den Gesprächen geht es um bessere und dynamischere Eingruppierung beim Entgelt, verbindlichen Ausgleich für Überlastung sowie um Anerkennung von Vor- und Nachbereitungszeiten für das Personal. Auch eine Recht auf Weiterbildung soll es nach dem Willen von Verdi geben.

In Baden-Württemberg wird neben Stuttgart am Dienstag auch in Göppingen sowie am Donnerstag in Rottenburg und am Freitag in Kirchheim unter Teck zum Ausstand aufgerufen. Nach den Osterferien will Verdi mit Blick auf die dritte Verhandlungsrunde für die bundesweit rund 300.000 Beschäftigten am 16. und 17. Mai den Protest ausweiten. News4teachers / mit Material der dpa

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