BERLIN. Führende Politiker der Grünen haben die Einrichtung von Online-Schulen gefordert für Kinder, die coronabedingt nicht am Präsenzunterricht teilnehmen können. «Schwarz-weiß-Denken à la Schule auf! versus Schule zu! bringt uns nicht weiter», schreiben Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Grüne) und die bildungspolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, Nina Stahr, am Dienstag in einem Gastbeitrag für die «Welt».
«Wir müssen die Schulen so sicher wie möglich machen – und für alle Kinder, für die das nicht ausreicht, andere Lösungen finden.» Es gebe Kinder, die auch weiter nicht am Präsenzunterricht teilnehmen könnten, weil für sie selbst oder Angehörige eine Infektion mit Corona zu gefährlich wäre, heißt es in dem Beitrag. Für sie müsse man eigene Online-Schulen einrichten, «verankert im regulären Schulsystem». Als Vorbild nannten Göring-Eckardt und Stahr «die kriegsgeschüttelte Ukraine, die ihren Schüler*innen Online-Unterricht ermöglicht und damit ein Stück Halt gibt».
Deutschland erlebt mitten im Sommer eine Corona-Welle mit hohen Infektionszahlen. Mit Blick auf den Herbst fordert die Deutsche Krankenhausgesellschaft Klarheit über die Immunität der Bevölkerung. Der DKG-Vorstandsvorsitzende Gerald Gaß sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) am Dienstag: «Wir benötigen endlich eine breit angelegte Antikörperstudie.» Diese könnte wichtige Antworten zur Pandemiebekämpfung liefern: «Nach welcher Zeit ist eine erneute Infektion möglich? Wie sind die Verläufe? In diesem Zusammenhang müssen wir auch genauer wissen, wie lange ein Impfstoff wirkt.» News4teachers / mit Material der dpa
Familien mit vorerkrankten Angehörigen: Wenn die Schulpflicht lebensgefährlich wird
