
Schwimmbäder schließen, um Gas zu sparen – diese Idee hat der Hauptgeschäftsführer der Berliner Industrie- und Handelskammer (IHK), Jan Eder, ins Gespräch gebracht. «Wir müssten eigentlich die Schwimmbäder schließen und den Leuten sagen: Ihr müsst jetzt in den See springen, um Gas zu sparen», sagte Eder am Montag dem RBB-Inforadio. An anschließend hagelte es Kritik an dem Wirtschaftsfunktionär – von Parteien, aber auch dem Landesportbund (LSB).
«Ich halte nichts davon», sagte Lars Düsterhöft, Sprecher für Soziales der SPD-Fraktion. «Wir reden da auch über Schwimmkurse.» Diese seien gerade für Schülerinnen und Schüler wichtig. Auch nach Ansicht von Christian Wolf, Sprecher für Energie der FDP-Fraktion, müssen Schulschwimmen und Vereinssport möglich bleiben. «Denn im Herbst und Winter kann man nicht mal eben in den See springen.» LSB-Präsident Thomas Härtel sieht das ähnlich: «Gerade das Schwimmen leistet einen wichtigen Beitrag zur Daseinsvorsorge.»
«Uns ist selbstverständlich bewusst, dass in allen Bereichen Energie-Einsparungen vorgenommen werden müssen», sagte Härtel. Natürlich müsse auch der Sport seinen Beitrag leisten und seine Infrastruktur daraufhin prüfen. Der LSB und alle betroffenen Akteure – auch die Berliner Bäderbetriebe – arbeiteten gemeinsam mit Hochdruck an Maßnahmen, um die schlimmsten Folgen einer drohenden Energiekrise abzuwenden.
Der Pressesprcher der Linksfraktion, Thomas Barthel, wies darauf hin, dass die Bäderbetriebe mit der Senkung der Wassertemperatur schon etwas unternommen hätten. Das bestätigte eine Sprecherin der Berliner Bäderbetriebe: «Wir haben bereits zu Beginn der Sommersaison Anfang Mai die Temperatur in den Sommerbädern um zwei Grad verringert, in den Hallenbädern um ein Grad.» News4teachers / mit Material der dpa
Dass immer weniger Kinder schwimmen lernen, liegt auch im Lehrermangel begründet