BERLIN. Der Virologe Prof. Hendrik Streeck, Mitglied des Corona-ExpertInnenrats der Bundesregierung, hat kritisiert, dass mit dem ab Oktober geplanten neuen Infektionsschutzgesetz den Ländern wieder erlaubt werden soll, eine Maskenpflicht in Schulen einzuführen (ab Klasse 5 allerdings nur und auch nur dann, wenn der Präsenzunterricht gefährdet ist). Streeck zweifelt den Sinn von Masken in Schulen an. Allerdings hatte sich der Corona-ExpertInnenrat unlängst noch dafür ausgesprochen – einstimmig.
„Studien sind bisher sehr uneins darüber, ob Maskenpflicht in Schulen überhaupt einen Effekt haben auf das gesamte Infektionsgeschehen“, sagte Streeck nun im Interview mit dem Fernsehsender „Welt“. Das liege daran, dass es in Schulen gesitteter zugehe, als wenn sich Kinder und Jugendliche zu Hause träfen – wo dann ja auch keine Maskenpflicht bestehe.
Kurios: Der ExpertInnenrat der Bundesregierung, dem Streeck angehört, hat erst im Juni eine (einstimmig von den Mitgliedern verabschiedete) Stellungnahme herausgegeben – in der von Bund und Ländern gefordert wird: „Das Tragen medizinischer Masken muss als Option bei hoher Krankheitslast oder pathogeneren VOC (besorgniserregende Virusvarianten, d. Red.) erwogen werden.“ News4teachers / mit Material der dpa
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