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GEW: Land soll Beschäftigten (also auch Lehrern) „Deutschland-Ticket“ bezuschussen

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MÜNCHEN. Die bayerische GEW legt dem Freistaat Bayern nahe, das „Deutschland-Ticket“ für seine Mitarbeitenden – also auch Lehrkräften – mit einem Zuschuss zu unterstützen. „Dadurch würde der Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel für Pendler*innen deutlich attraktiver werden, was ein wichtiges Signal für den Klimaschutz wäre und das Verkehrsaufkommen in Ballungszentren entlasten würde. Durch die Möglichkeit der bundesweiten privaten Nutzung würde dieser Effekt noch verstärkt werden“, heißt es.

Geld fürs „Deutschland-Ticket“ übrig? Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU). Foto: Shutterstock

Auch mit Blick auf den Lehrkräfte- und Kita-Fachkräftemangel könnte dadurch nach Auffassung der GEW ein deutlicher Anreiz geschaffen werden. In diesem Zusammenhang müssten alle Möglichkeiten ergriffen werden, die Arbeitsbedingungen in pädagogischen Berufen attraktiv zu gestalten.

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Florian Kohl, stellvertretender GEW-Landesvorsitzender, erklärte dazu heute in Nürnberg: „Bund und Länder haben sich bei ihrem Geschacher um das ‚Deutschland-Ticket‘ gegen ein 9-Euro-Ticket entschieden, das sich wirklich alle hätten leisten können. Jetzt muss zumindest der Freistaat als Arbeitgeber für seine Beschäftigten rasch aktiv werden. Der 1. Mai ist bald!“ Es könne nicht angehen, dass Finanzminister Albert Füracker (CSU) nur verlauten lässt, dass „ein solcher Zuschuss mangels Finanzierbarkeit nicht gewährt werden“ könne.

Kommunale Arbeitgeber seien den Schritt bereits gegangen. So übernehme die Stadt Nürnberg die Kosten mit einem Zuschuss von 50 Prozent und in der Stadt München führen die Mitarbeitenden bald sogar vollständig kostenlos. Die GEW fordert den Freistaat Bayern auf, sich hier anzuschließen und für seine Mitarbeitenden ebenfalls ein solches Angebot zur Verfügung zu stellen. News4teachers

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Lera
1 Jahr zuvor

Bloß nicht!

Die KM werden diese Lappalie wie eine Monstranz vor sich hertragen und die BLÖD-Zeitung hat wieder eine Steilvorlage für billige Hetze.

Die GEW könnte Lehrern helfen, indem sie sich nicht mehr öffentlich äußert. Was für naive Stümper!

Rainer Zufall
1 Jahr zuvor

Bin tatsächlich den unpopulären Weg gegangen und wohne in der Nähe meiner Schule 😀
Und trotzdem brauche ich ein Auto, um zwecks sonderpädagogischer Überprüfung an andere Schulen fahren zu können…

Klara Klarname
1 Jahr zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Da muss man ja ehrlicherweise sagen, dass das Problem das vorausgesetzte Auto in den Köpfen der Vorgesetzten und Ämter ist. Die meisten Schulen sind nämlich hervorragend mit dem Fahrrad oder ÖPNV zu erreichen.

Lehrerin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Klara Klarname

Nicht auf dem Land. Aber da nützt auch ein 49€-Ticket nichts.

Ron
1 Jahr zuvor

Wieder so eine Aktion der GEW, die darauf hinausläuft, dass der nächste Tarifabschluss niedriger ausfallen wird, als es sein müsste. Denn das Geld für die Tickets wird am Ende von den zu erwartenden Tariferhöhungen indirekt abgezogen. Ich erwarte von einer Gewerkschaft, dass sie für mehr Geld kämpft, die Fahrkarte kann ich mir bei Bedarf dann selber kaufen.

Walter
1 Jahr zuvor

ÖPNV-Tickets im ABO kosten auch mal 220 € mtl. und als Deutschlandticket zukünftig 49 € und dann eine Beteiligung – ein guter Witz.

Last edited 1 Jahr zuvor by Walter
Marie
1 Jahr zuvor

Zur nächsten Bushaltestelle laufe ich 1 km, am Arbeitsort hält der Bus auch nicht vor der Schultür. Wenn ich daran denke, was ich so jeden Tag hin und her schleppe, bleibe ich doch lieber beim Auto, selbst wenn das Ticket geschenkt wäre.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marie

Ja, offenbar s heint niemand daran zu denken, dass man in der Schule keinen Arbeitsplatz und keine Aufbewahrungsmöglichkeit für Ordner und das viele Material hat. Mal wieder kurzsichtig gedacht.

Hans Hoffmann
1 Jahr zuvor

Was soll ich mit so einem Ticket, wenn es eh keine vernünftige Öffi-Anbindung gibt? Städter freuen sich eventuell, aber auf dem Land kann man damit so gut wie nichts anfangen. Kann ich gerne darauf verzichten.

Mika
1 Jahr zuvor

Hier auf dem Land fehlt der ÖPNV, den ich mit dem 49€-Ticket nutzen könnte… Mir wäre da lieber, wenn die Politik diesen ausbauen würde anstelle der Förderung eines für die Landbevölkerung I.d.R. nicht sinnvollen 49€-Tickets!

Peter Dumbinski-von-Schnarrenberg
1 Jahr zuvor

In Baden-Wü gibt es das JobTicket auch für Landesbeamte und Angestellte. Das jeweilige Ticket wird mit 25 Euro im Monat bezuschusst. Dieser Zuschuss soll es auch für das Deutschlandticket (49 Euro) gelten – ich freue mich auf das Ticket und den Zuschuss!

Lera
1 Jahr zuvor

Aber nicht alles auf einmal ausgeben!

unverzagte
1 Jahr zuvor

Hier wird einmal mehr eindrucksvoll demonstriert, wie es um Solidarität mit einer hiesig umstrittenen Gewerkschaft bestellt ist:

Überwiegend erstmal die eigenen möglichen Nasenvorteile abwägen…schon klar.
Das sind vermutlich auch die Kolleg*innen, die die schlimme GEW abschaffen wollen, da diese unfähige Gewerkschaft niiie die eigenen Interessen vertritt.

Bemerkenswert aber auch, dass zumindest einer hier seiner Freude Ausdruck verleihen kann über einen Zuschuss von immerhin über 500 Euro pro Jahr, das lässt hoffen.

kanndochnichtwahrsein
1 Jahr zuvor

Vielleicht mal düber nachdenken, die Wohnorte der Lehrkräfte und die Einsatzorte aufeinander abzustimmen?
Sollte in digitalen Zeiten doch mindestens überprüfbar sein.
Wie viele fahren morgens in genau entgegengesetzte Richtungen, nur weil man Lehrkräfteangebot und Lehrkräftebedarf nicht abstimmt? Wo könnten Stellen getauscht werden, um Verkehr zu vermeiden und auch von unnötigen Fahrtzeiten zu entlasten? Geht sicher nicht immer, aber viele Pendlerfahrten könnten vermutlich vermieden werden.
Vielleicht auch mal dran denken, dass gerade pendelnde Lehrkräfte eben keinen ÖPNV vor der Haustür und keine zumutbaren ÖPNV-Verbindungen zur Arbeitsstelle haben?
Was nutzt mir ein Ticket, wenn ich zweieinhalb mal so viel Zeit bräuchte und nachmittags nicht mehr nach Hause käme?

Wer ehrlich Verkehr/Energie sparen möchte, muss andere Wege gehen.
Nett, wenn man das Ticket auch privat nutzen kann; aber Verkehr und Energie spart das nicht; haben wir im Sommer doch gesehen: es wurde zusätzlich mit den Öffentlichen gefahren, just for fun – in der Regel nicht statt Auto zur Arbeit sondern zustätzlich am Wochenende zum Vergnügen (das ich natürlich niemandem nehmen will…).

Stromdoktor
1 Jahr zuvor

Dabei setzen Sie offensichtlich voraus, dass die LK den Wohnort nach belieben festlegen kann und der Dienstherr dann passende Stellen in der Umgebung anbietet?

Die Realität sieht doch so aus, dass viele ihr Eigenheim in den Speckgürtel von größeren Städten setzen und dann freiwillig zu Pendlern werden. Die Gründe dafür sind vielfältig.

LK sind diesbezüglich noch privilegiert. Standortschließungen, wie sie in der Industrie üblich sind, werfen einen Lebensentwurf komplett über den Haufen.

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Gab also keine Hauptschulschließungen, Grundschulschließungen hat es also auch nicht gegeben, ebenso wenig wie die Schließungen von FöS.

Stromdoktor
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Ich habe viele MA, die kommen aus dem Norden Niedersachsens, aus dem Süden Hessens und aus dem LSA. Weiteste Entfernung 250 km. Mehrere MA haben eine Zweitwohnung und kommen für eine Woche Schichtdienst an den „neuen“ Standort – seit über 10 Jahren.

Die andere Hälfte pendelt im Schnitt 50 – 80 km pro Tag. Da lag der neue Standort noch in Erreichbarkeit zum Wohnort.

Woran lag es?

Zentralisation von 5 Standorten an einem Ort.

Ich sehe da durchaus Unterschiede zu „lokalen“ Schulschließungen…

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Der Unterschied ist, dass die MA ggf. die doppelte Haushaltsführung und die Kosten für die Pendelei steuerlich ansetzen können.
Ihr Vergleich käme ja hin, wenn nicht nur die Erwerbstätigen durch die zentralisation betroffen wären sondern auch deren schulpflichtigen Kinder. Aber da wollten die Mitarbeiter, die Sie angesprochen haben, doch lieber eine wohnortnahe Beschulung der eigenen Kinder und keinen Schulwechsel.

ich wäre ja auch für Zentralisation, eine Schule je Schulform und Landkreis bzw. kreisfreier Stadt wäre doch ausreichend. SuS sowie Lehrkräfte. die mehr als 5 km vom Schulstandort wohnen könnten ja, um die Transportkosten zu reduzieren, am Schulstandort kaserniert werden. Weiteres Einsparpotential würde sich durch die Zusammenlegung der unterrichtsfreien Zeiten zu einem dreimonatigen Ferienblock in den Sommermonaten von Juni bis August anbiete. Zentralisation ist im Grunde nichts Schlechtes.

Lanayah
1 Jahr zuvor

Ich hätte lieber A 13.

Unverzagte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lanayah

Ich hätte gern mehr Kolleg*innen, denen bewusst ist, dass Gewerkschaft keine Wunschfee ist…

Chris
1 Jahr zuvor

Was nutzt mir das Deutschlandticket, wenn ich auf dem Land wohne, wo der ÖPNV praktisch nicht existent ist? Wenn ich morgens pünktlich zur 1. Stunde in der Schule erscheinen will, müßte ich am Vorabend um 22 Uhr mit dem ÖPNV losfahren und auf dem Bahnhof übernachten.

Was ich aber befürworten würde: Da der Staat seiner Daseinsfürsorge auf dem Land nicht nachkommt, was einen funktionierenden ÖPNV angeht, würde ich gerne das Deutschland-Ticket kaufen und dem Staat dann meine Mehrkosten bzgl. des Unterhalts meines PKWs in Rechnung stellen.

KARIN
1 Jahr zuvor
Antwortet  Chris

Oder einen Zuschuss für die nötige Benutzung des KFZ gewähren!
Wer als Lehrkraft will aufs Land, aus welchen Gründen auch immer ?

dauerlüfterin
1 Jahr zuvor

In Hessen gibts das Landesticket für alle Landes- und Kommunalbeamten. Wird nach meiner Erinnerung nicht weiter in den Medien thematisiert.

Vierblättriges Kleeblatt
1 Jahr zuvor

Ist hier die Rede von dem 49-Euro-Ticket? Für Reisen in ganz Deutschland? Und da fordert die GEW nun noch einen Zuschuss für Lehrer, die ab 4000,- Euro brutto verdienen???

Da frage ich mich nun auch, ob die GEW bzw. wir Lehrer nicht andere Probleme haben!

gehtsnoch
1 Jahr zuvor

Kleinvieh macht bekanntlich auch Mist.

Marc
1 Jahr zuvor

Nein Danke. Ich bin wohl zu altmodisch, aber für mich ist das Auto und individuelle Mobilität einfach Wohlstand und gehört zu einem guten Leben dazu. Ich kann fahren wann ich will und wohin ich will. Egal zu welcher Uhrzeit. Ohne Risiken. Dazu auch Gepäck verladen. Bin schneller da und meist auch direkt am Zielort und nicht der nächsten Haltestelle.

Dirk Meier
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marc

Und trotz dieses Wohlstands beschweren Sie sich hier nahezu täglich, wie schlecht Sie bezahlt werden.

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dirk Meier

Hat @Marc nie gesagt, er ist nur der Meinung, dass die eingeforderte Arbeitsleistung unter den gegebenen Arbeitsbedingungen nicht der Vergütung entspricht.

gehtsnoch
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Ich wäre da bei der Definition „Arbeit“, „Arbeitsleistung“ oder „Arbeitsbedingung“ ohne Arbeitszeiterfassung eher verschwommen unterwegs.

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  gehtsnoch

In Bezug auf die in Ihrem Nickname @gehtsnoch gestellte Frage lautet meine Antwort: „nein“.

Lanayah
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dirk Meier

Das was Marc beschreibt, ist in deutschem Verhältnissen kein besonderer Wohlstand, sondern die Norm. Vielleicht ist es Wohlstand, wenn das Auto ein Porsche ist…..

unverzagte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lanayah

Wann in diesem Kontext wohl Klima als Wohlstand gelten mag ?

Lanayah
1 Jahr zuvor
Antwortet  unverzagte

Das ist sicher diskussionswürdig. Aber es ist auch viel Augenwischerei in dieser Diskussion. Man könnte problemlos und ohne große Kosten mit einem Tempolimit auf Autobahnen beginnen. Parallel zum 49€-Ticket müsste der Nahverkehr ausgebaut werden, stattdessen sollen mehr Autobahnen gebaut werden. Mein Lieblingsthema sind in diesem Zusammenhang auch Kreuzfahrten. Ich mache keine Kreuzfahrten, ich fliege nicht und fahre auf Autobahnen höchstens120. Dafür gönne ich mir, mit dem PKW in15 Minuten 2 Dörfer weiter zur Arbeit zu fahren, statt 2 Stunden zu brauchen, weil die Busverbindung nur über den zentralen Busbahnhof der nahegelegenen Großstadt möglich ist.

unverzagte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lanayah

Sehe ich ähnlich: Warum wir nicht längst ein Tempolimit in Deutschland haben, ist unfassbar. Kreuzfahrten gehen gar nicht, sollten entsprechend höher besteuert werden, gibts schon sowas wie eine Klimasteuer ? Wär ich dafür. Fliegen verkneife ich mir auch schon länger und mein Lieblingsfortbewegungsmittel ist der Drahtesel.

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