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Letzte Generation: “Nicht zulassen, dass sie an Schulen für gesetzeswidriges Verhalten werben”

Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) lehnt Auftritte der Klimaschutzgruppe Letzte Generation an Schulen ab. «Mitglieder der Letzten Generation haben in der Vergangenheit wiederholt Straftaten begangen und wir werden es nicht zulassen, dass sie an unseren Schulen für gesetzeswidriges Verhalten werben», sagte Prien am Donnerstag – ungeachtet eines Dementis. Fridays for Future distanzierte sich unterdessen von der Letzten Generation.

Aktivistinnen der Letzten Generation vor dem Bundesverkehrsministerium. Foto: Stefan Müller / Wikimedia Commons CC BY 2.0

Zwar sei politisches Engagement grundsätzlich positiv, so Prien. «Zu unserem Rechtsstaat gehört allerdings unbedingt, dass man sich an Regeln und Gesetz hält», erklärte sie. «Im Übrigen gilt seit den 70er Jahren der bundesdeutsche Konsens, dass Indoktrination an Schulen nicht erlaubt ist und jede Form von Werbung oder Überredung untersagt ist», sagte Prien. Das Neutralitätsgebot an den Schulen sei eine wichtige Säule der Demokratie-Erziehung.

Die «Bild»-Zeitung hatte über angeblich geplante Vorträge der Letzten Generation in Schulen berichtet, bei denen Schülerinnen und Schüler rekrutiert werden sollen, und dabei eine Zusammenarbeit mit Teachers for Future behauptet – die dieser bestreitet. Es seien lediglich einige Diskussionsrunden zum Thema «Ziviler Ungehorsam» geplant, für die auch Aktivistinnen und Aktivisten der Letzten Generation eingeladen worden seien.

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«Die Klimakrise braucht gesamtgesellschaftliche Lösungen und die finden und erstreiten wir nur gemeinsam und nicht, indem wir Menschen im Alltag gegeneinander aufbringen»

«Aus unserer pädagogischen Perspektive heraus gelten selbstredend für all unser Wirken, sei es im eigenen Unterricht oder aber im Kontext unserer verschiedenen Workshop-Angebote, die im Beutelsbacher Konsens festgehaltenen Prinzipien des Überwältigungsverbots und des Kontroversitätsgebots als wichtigste Prinzipien jeglicher politischen Bildung. Dementsprechend sind Befürchtungen, ‘illegale Protestmethoden’ würden ‘beworben/unkritisch vorgestellt werden’, unberechtigt und haltlos», so erklärt der Verein.

Die Klimaschutzbewegung «Fridays for Future” distanzierte sich unterdessen von der Letzten Generation. Sie wirft den Aktivistinnen und Aktivisten vor, mit ihren Protestaktionen die Gesellschaft zu spalten. «Die Klimakrise braucht gesamtgesellschaftliche Lösungen und die finden und erstreiten wir nur gemeinsam und nicht, indem wir Menschen im Alltag gegeneinander aufbringen», sagte Sprecherin Annika Rittmann.

Von Blockaden in Hamburg seien insbesondere Pendler und Pendlerinnen betroffen gewesen, «die es sich weder leisten können, in der Hamburger Innenstadt zu wohnen, noch durch den mangelnden Ausbau den ÖPNV nehmen können. Ähnliches ist in Berlin zu befürchten.» Aus gutem Grund setze «Fridays for Future» seit jeher auf andere Protestformen. News4teachers / mit Material der dpa

„Was erzählen wir Eltern, deren Kinder dann straffällig werden?“: Empörung über angeblich geplante Vorträge der Letzten Generation in Schulen

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