BERLIN. Ist das nur Klatsch – oder doch ein Politikum? Unbestätigten Presseberichten zufolge sind Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner und Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (beide CDU) ein Paar. Die FDP verlangt Aufklärung.
Über die angebliche Affäre hatte zuerst die „Bild“-Zeitung berichtet; dem „Spiegel“ wurde sie nach eigenen Angaben „aus gut unterrichteten Kreisen“ bestätigt: Wegner und Günther-Wünsch sollen liiert sein. Beide äußern sich derzeit zu den Gerüchten nicht. Der Berliner FDP-Landeschef Christoph Meyer, Vizevorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion, verlangt Aufklärung. „Ich möchte die Berichte noch nicht bewerten, Transparenz ist aber das Minimum, was hier von einem Regierungschef erwarten werden kann“, sagte er gegenüber dem „Spiegel“.
Günther-Wünsch war Wegners Wunschkandidatin für das Amt der Bildungssenatorin. Er bezeichnete die ehemalige Lehrerin im Wahlkampf als „Powerfrau“ und „absolute Expertin“ auf dem Gebiet der Bildungspolitik. „Nun steht die Frage im Raum, ob es bei der Personalie womöglich Interessenkonflikte wegen einer privaten Verbindung gibt – und diese sich möglicherweise auch künftig auswirken könnten, etwa bei der Aufstellung eines Haushalts“, so kommentiert der „Spiegel“.
Nun wäre es durchaus im Sinne der Schulen, wenn – aus welchen Gründen auch immer – der Bildungsetat erhöht würde. Tatsächlich kann eine private Liaison in einer solch herausgehobenen beruflichen Position aber überaus heikel werden, wie der Jurist und Compliance-Experte Daniel Graewe gegenüber dem Magazin erklärt. Bei Politiker*innen umso mehr.
„Man stelle sich nur vor, dass in einer schwierigen Finanzlage das Ressort der Bildungssenatorin von harten Einschnitten verschont bleibt. Wie sollen dann die anderen am Tisch den Gedanken aus ihrem Hinterkopf bekommen: Das bekommt die Senatorin nur, weil sie mehr als nur eine Senatorin ist. Ob es um Budgets geht oder darum, dass man bei einem Fehler nicht so kritisiert wird wie andere – für die Stimmung im Kabinett dürfte das ein Problem sein“, sagt er.
Noch heikler wäre die Lage, wenn die Beziehung bereits vor der Wahl bestanden hätte. „Das würde alles noch viel schwieriger machen und wäre natürlich extrem unglücklich. Weil beide dann den Anschein gar nicht mehr loswerden könnten, dass die Beziehung der Karriereschub für die Senatorin war, selbst wenn sie die nötige Kompetenz für das Amt hat. Der Eindruck, dass da etwas faul ist, würde mitschwingen, solange beide auf ihren Posten wären.“ News4teachers
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