Home Praxis Amok-Alarm an Gymnasium – Abiturprüfungen abgebrochen – Polizei gibt Entwarnung

Amok-Alarm an Gymnasium – Abiturprüfungen abgebrochen – Polizei gibt Entwarnung

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WUPPERTAL. Erst vor acht Wochen kam es in Wuppertal an einem Gymnasium zu einer Amoktat mit acht Verletzten. Jetzt gab es wieder einen Alarm an einer Schule in der Stadt. Diesmal gibt es keine Verletzten. Allerdings mussten die Abiturprüfungen abgebrochen werden.

Nach dem Hinweis auf eine «verdächtige Person» hat die Polizei am Freitag mit einem Großaufgebot ein Wuppertaler Gymnasium durchsucht und dann Entwarnung gegeben. «Wir gehen nicht mehr von einer Gefährdungslage aus», sagte ein Polizeisprecher am Mittag. Die Durchsuchung der Schule sei abgeschlossen. Verletzte gebe es keine.

Die Schüler wurden aus dem Gebäude geführt und zu bereitstehenden Bussen gebracht. Ob es überhaupt eine Gefährdungslage gab, sollen nun die weiteren Ermittlungen klären. Man habe vor Ort nichts Verdächtiges feststellen können, hieß es aus Sicherheitskreisen.

Eine Anruferin habe gegen 10.00 Uhr den Polizeinotruf gewählt und den Hinweis auf eine verdächtige, möglicherweise bewaffnete Person gegeben, berichtete die Polizei. Der Einsatz von Spezialkräften sei in solchen Fällen üblich. Wegen des Großeinsatzes kam es zu starken Verkehrsbeeinträchtigungen. Der Bereich um die Sedanstraße in Wuppertal-Barmen sollte gemieden werden, riet die Polizei. Über dem Gymnasium war ein Polizeihubschrauber in der Luft.

Laut Homepage des Gymnasiums mit rund 700 Schülern und 55 Lehrern waren dort für Freitag Abiturprüfungen in den Fächern Biologie, Chemie, Physik und Informatik angesetzt. Ob der Alarm mit den Abi-Prüfungen in einem Zusammenhang steht, werde noch geprüft. «Die Anruferin ist uns bekannt», sagte ein Polizeisprecher.

Die Abiturprüfungen wurden abgebrochen. Die Entscheidung sei nach Absprache mit der Polizei gefallen, hieß es am Freitag auf Anfrage aus dem Schulministerium in Düsseldorf. Die Prüfungen werden demnach am vorgesehenen Nachschreibtermin nachgeholt. Laut Website des Ministeriums ist dies für die betroffenen Fächer der 23. Mai.

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Schulministerin Dorothee Feller (CDU) erklärte, die Situation sei sicherlich für alle Beteiligten sehr belastend gewesen. «Das gilt vor allem auch für die Abiturientinnen und Abiturienten, die sich intensiv auf den heutigen Tag vorbereitet haben und deren Prüfung dann abgebrochen werden musste», sagte die Ministerin und wünschte für den Nachschreibtermin viel Erfolg.

Wuppertals Oberbürgermeister Uwe Schneidewind dachte nach dem Alarm auch an die Abiturienten: «Ich wünsche allen von dieser Ausnahmesituation Betroffenen und ihren Familien und Freunden gute Erholung und den Abiturienten hoffentlich bald ungestörte erfolgreiche Abi-Klausuren», sagte der Grünen-Politiker.

Die Stadt Wuppertal richtete eine Anlaufstelle für Angehörige und Einsatzkräfte in unmittelbarer Nähe zu der Schule in einem Einwohnermeldeamt ein, wie eine Sprecherin der Stadt Wuppertal sagte. Außerdem seien mehrere Schulpsychologen im Einsatz.

Vor acht Wochen war es in Wuppertal an einem anderen Gymnasium zu einer Amoktat gekommen (News4teachers berichtete). Ein 17-jähriger Oberstufenschüler verletzte in einem Pausenraum vier Mitschüler und sich selbst mit einem Messer. Drei Schülerinnen erlitten einen Schock. Das Amtsgericht Wuppertal hatte Haftbefehl gegen den Oberstufenschüler wegen zweifachen versuchten Mordes und zweifacher gefährlicher Körperverletzung erlassen.

Erst vor drei Tagen war in Düsseldorf eine Schule ebenfalls nach dem Hinweis auf eine verdächtige Person durchsucht worden. Wie sich später herausstellte, handelte es sich dort um einen Schüler, der mit einer Softair-Waffe hantiert hatte. Gegen ihn werde nun wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz ermittelt, hieß es am Freitag. News4teachers / mit Material der dpa

Nach Wuppertal: Sorge über Gewalt unter Schülern wächst – mehr Brutalität, bis hin zum Messereinsatz

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1 Kommentar
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Der Zauberlehrling
12 Tage zuvor

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Das ist der Punkt mehr, den sich jeder Abiturient aus Wuppertal hier abholen und rauskopieren kann.

Ärgerliche Situation, aber der Schutz des Menschen steht nun mal über dem Abitur.

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