BERLIN. Die Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Lufthygiene (DAGL) fordert dringend eine flächendeckende Verbesserung des Infektionsschutzes in Kindertagesstätten und Schulen, um weitere Schließungen zu verhindern und den Betrieb langfristig zu sichern. Vor dem Hintergrund wiederkehrender Infektionswellen und der zunehmenden Personalnotlage in den Kitas und auch Schulen betont die DAGL, dass nur durch konsequente Maßnahmen wie regelmäßiges Lüften, die Installation von CO₂-Messgeräten und den Einsatz von HEPA-Luftfiltern eine sichere Umgebung für Kinder und Mitarbeitende geschaffen werden kann.
Lufthygiene sei ein zentraler Baustein für den Schutz vor Infektionskrankheiten – und damit eine Grundlage für den kontinuierlichen Betrieb unserer Bildungs- und Betreuungseinrichtungen, sondern auch ein Menschenrecht, so heißt es in einer Pressemeldung. Aktuelle Studien belegten, dass die Viruslast in Innenräumen durch effizientes Lüften nach CO₂-Werten und den Einsatz moderner HEPA-Luftfiltersysteme signifikant reduziert werden kann. Die DAGL appelliert an Politik und Träger, diese Maßnahmen flächendeckend einzuführen und damit die Gesundheit von Kindern und Personal und somit auch die Arbeitskraft von Eltern zu schützen.
„Man kann sich nicht über die krankheitsbedingten Schließungen beschweren und gleichzeitig gegen Infektionsschutz sein“, merkt die Vorsitzende Jasmin Subklewe, selbst Lehrerin, an. „Deutschland ist international abgeschlagen und in den eigenen Überzeugungen veraltet, was Anerkennung und Umsetzung der wissenschaftlichen Erkenntnissen zum vielfältigen Nutzen sauberer Innenraumluft betrifft. In anderen Ländern ist man dort viel weiter und hat den gesundheitlichen und wirtschaftlichen Nutzen verstanden.“
Klare Regelungen bei Krankheitssymptomen gefordert
Zusätzlich zur Lufthygiene fordert die DAGL klare und konsequente Regelungen für den Umgang mit akuten Krankheiten bei Kindern und Mitarbeitenden. „Wer krank ist, sollte zu Hause bleiben, bis man wieder gesund und nicht ansteckend ist – diese einfache, aber effektive Maßnahme muss endlich konsequent umgesetzt werden. Nur so lassen sich Infektionsketten unterbrechen und die Gesundheit von Kindern und Erwachsenen bewahren. Der Einsatz von Fiebersaft, um Symptome bewusst zu verheimlichen, gehört als Vertrauensverlust geahndet, denn so werden Personal und andere Familien wissentlich gefährdet. Weitergehend haben Kinder das Recht, in Ruhe zu gesunden – zuhause“, so heißt es.
Infektionsschutz vermindet den Unterrichtsausfall
Die Schließung von Kitas und auch krankheitsbedingter Unterrichtsausfall habe nicht nur unmittelbare Auswirkungen auf die Bildung und Förderung sowie die soziale Entwicklung der Kinder, sondern auch auf die Wirtschaft. Eltern, die aufgrund geschlossener Einrichtungen oder erkrankter Kinder nicht zur Arbeit gehen können, fehlten als Arbeitskräfte in den Unternehmen. Dies führe zu Arbeitsausfällen und gefährde langfristig den wirtschaftlichen Erfolg. Der Infektionsschutz in Kitas und Schulen sei daher nicht nur eine Frage der Gesundheit und Vernunft, sondern auch ein wichtiger Faktor zur Sicherung der wirtschaftlichen Stabilität Deutschlands.
Die DAGL fordert daher von der Politik:
- Die flächendeckende Ausstattung aller Kitas und Schulen mit CO₂-Messgeräten und HEPA-Luftfiltern.
- Regelmäßige Schulungen für Kita- und Schulpersonal zur richtigen Lüftungstechnik.
- Verbindliche Regelungen, dass symptomatische Kinder und Mitarbeiter*innen zu Hause bleiben müssen.
- Finanzielle Unterstützung für die Umsetzung dieser Maßnahmen durch Bund und Länder.
„Nur wenn wir jetzt handeln und den Infektionsschutz in den Fokus rücken, können wir zukünftige Kita- und Schulschließungen verhindern und gleichzeitig unsere Wirtschaft auf einem guten Niveau halten“, so Subklewe. „Es liegt in unserer Verantwortung, sichere Räume für unsere Kinder zu schaffen und den Erzieher*innen sowie den Lehrkräften den Rücken zu stärken. Sie ermöglichen mit ihrer Arbeit unsere.“ News4teachers / mit Material der dpa
Studie: Maskenpflicht und Luftfilter in Klassenräumen waren wirkungsvoll während der Pandemie