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Digitales Desaster: T-Systems lässt Schulplattform des Landes fallen – Wie Logineo zum Millionengrab wurde

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DÜSSELDORF. Während andere Behörden ihre Ausstattung nach erprobten Standards auswählen, wollte das Schulministerium Nordrhein-Westfalen lieber selbst tüfteln – und scheitert grandios. Die eigens entwickelte Schulplattform Logineo verschlingt seit über einem Jahrzehnt Millionen, ist nie richtig fertig geworden und steht nach dem Rückzug des IT-Dienstleisters T-Systems erneut vor einer ungewissen Zukunft. Schulen, Lehrkräfte und Eltern bleiben ratlos zurück.

Läuft nicht. Illustration: Shutterstock

„Wir präsentieren die neuen Streifenwagen der Polizei NRW: Es sind der Ford S-Max und der Mercedes Vito. 2200 Fahrzeuge werden gekauft, um die Flotte zu erneuern“, so meldete das Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste (LZPD) Nordrhein-Westfalen im Herbst 2019. Und berichtete von dem davor abgelaufenen Auswahlverfahren: „In einer fünfwöchigen Probephase wurden Musterfahrzeuge von verschiedenen Herstellern in der Praxis getestet. (…) Auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse erstellten die Fachleute des LZPD NRW ein umfangreiches Leistungsverzeichnis, das Basis für das europaweite Ausschreibungsverfahren war.“

Kurz: Das Beschaffungsamt sondierte den Markt, probierte Fahrzeuge aus, erfasste den Bedarf der Polizei – und holte dann Angebote verschiedener Hersteller ein, die ihre Autos den Ansprüchen entsprechend umrüsten und ausstatten wollten. Auf die Idee, Vehikel für den Streifendienst selbst zu konzipieren und herzustellen, kam die Behörde seinerzeit nicht. Kein Wunder: Für die Entwicklung eines neuen Modells brauchen selbst Autokonzerne drei bis fünf Jahre. Die Investitionskosten betragen Pi mal Daumen zwei Milliarden Euro. Es wäre deshalb aberwitzig, wenn sich eine staatliche Stelle mit Steuergeld als Technik-Entwickler ausprobieren würde, zumal sie über keinerlei Expertise diesbezüglich verfügt – oder?

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Das Schulministerium NRW kam 2012 zu einem anderen Schluss. Dabei ging es allerdings nicht um ein neues Automodell, sondern – technisch mindestens ebenso komplex – um eine zu entwickelnde digitale Plattform für die mehr als 6.000 Schulen im Land. Markterprobte Lösungen, die für den Bedarf der Schulen in Nordrhein-Westfalen hätten angepasst werden können, gab es einige. Doch die damalige Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) entschied sich damals für ein Modell Marke Eigenbau, dem man den niedlich klingenden Namen „Logineo“ gab. Eine fatale Entscheidung: Bis heute ist Logineo nicht vollständig ausgerollt. Dafür aber schon längst veraltet und sanierungsbedürftig.

„Das System war zu keiner Zeit in einem Zustand, der sich auch nur annähernd als fertig bezeichnen lässt“

„In steter Regelmäßigkeit produziert die digitale Schulplattform Logineo des Landes Nordrhein-Westfalen negative Schlagzeilen und Kommentare in den Medien“, schreibt „heise online“ in einem Artikel, der den Leidensweg der Plattform ausführlich dokumentiert. „Zuletzt hieß es etwa, dass das Schulministerium Logineo nach einem Zukunftscheck sanieren lasse. Das System war allerdings zu keiner Zeit in einem Zustand, der sich auch nur annähernd als fertig bezeichnen lässt – obwohl es nominell seit elfeinhalb Jahren existiert. Es fehlen bis heute wichtige Funktionen. Wie kommt es also, dass schon beim Rohbau von Sanierung die Rede ist?“

Nach einer Pilotphase verzögerte sich der Start der Schulplattform gleich zwei Mal. Erst im November 2019 konnte Logineo dann zumindest teilweise an den Start gehen. Laut „heise online“ hatte die Entwicklung bis dahin bereits 5,8 Millionen Euro gekostet. 2020 wurde mit dem Beginn der Corona-Pandemie das Angebot von Logineo dann ausgebaut – es kamen das Lernmanagementsystem (LMS) und der Messenger als unabhängige Komponenten hinzu.

Im Juni 2022 ließ das Schulministerium unter Yvonne Gebauer (FDP) laut „heise online“ verkünden, dass für die Weiterentwicklung von Logineo NRW Geld von insgesamt 207 Millionen Euro eingeplant seien. Ende Juni übernahm dann Dorothee Feller (CDU) das Schulministerium und ließ den aktuellen Stand der Schulplattform zunächst überprüfen – mit dem Ergebnis, dass eine Sanierung zwar möglich, aber umfangreich sei. Eine Kostenschätzung wurde nicht abgegeben. Trotzdem entschied Feller, weiter auf das Prestigeprojekt zu setzen.

Jetzt der nächste Rückschlag: Der Telekom-IT-Dienstleister T-Systems, der 2023 nach einer europaweiten Ausschreibung den Zuschlag dafür bekommen hatte, die Probleme zu beheben und die drei getrennten Komponenten der Plattform zusammenzuführen, ist nach einem Bericht der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ (WAZ) überraschend aus dem Vertrag ausgestiegen. Die Ziele zu Übernahme, Reparatur und Betrieb seien bis heute nicht erreicht worden, weil unter anderem Teile der Dokumentation der Programmierung nicht mehr vorliegen, so berichtet die Nachrichtenagentur dts. Derzeit läuft Logineo NRW beim Kommunalen Rechenzentrum Niederrhein.

„Leider hat T-Systems mitgeteilt, das Vertragsverhältnis beenden zu wollen“, so bestätigte das Schulministerium dem WAZ-Bericht zufolge. Die rechtlichen Konsequenzen würden derzeit geprüft. Daher könnten im Moment keine weiteren Angaben zu der Causa gemacht werden, hieß es.

„Wie geht es weiter? Und wie wird künftig sichergestellt, dass unsere Schulen auf stabile digitale Strukturen bauen können?“

Das Schulministerium beteuert zwar in einer Mail an die Schulen, die Vertragskündigung habe keine Auswirkungen auf den Betrieb der Plattform („Das System läuft stabil und verlässlich und steht den Lehrkräften sowie Schülerinnen und Schülern weiterhin für den digitalen Schulalltag zur Verfügung“). Die Opposition im Landtag zeigt sich trotzdem alarmiert. „Viele Schulen haben Zeit und Ressourcen investiert, um Logineo bestmöglich an ihrer Schule einzusetzen. Dass sich T-Systems nun unerwartet zurückziehen will, ist frustrierend – und wirft ein Schlaglicht auf die mangelnde Planbarkeit der digitalen Schulpolitik im Land“, erklärt Franziska Müller-Rech, schulpolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion NRW.

Die dringend notwendige Weiterentwicklung von Logineo stehe nun auf der Kippe. Schulen und Schulträger, die auf klare Zuständigkeiten und Verlässlichkeit angewiesen seien, würden erneut mit Unsicherheit konfrontiert. „Jetzt ist dringend Transparenz gefragt: Warum hat T-Systems den Vertrag gekündigt? Wie geht es weiter? Und wie wird künftig sichergestellt, dass unsere Schulen auf stabile digitale Strukturen bauen können?“, fragt Müller-Rech.

Die Landeselternschaft der integrierten Schulen in NRW) hatte schon vor zwei Wochen (also noch vor der jüngsten Entwicklung) ein vernichtendes Fazit gezogen: als Prestigeprojekt gestartet, doch trotz massiver Investitionen und hoher politischer Erwartungen gescheitert (News4teachers berichtete). Der Vorsitzende Harald Amelang fand in einer Mitteilung deutliche Worte: „Wenn man ein Prestigeprojekt auf den Weg bringt, muss man auch bereit sein, sich einzugestehen, wenn es die selbst gesteckten Ziele verfehlt hat.“ Dabei gehe es nicht um Schulzuweisungen. „Es geht darum, jetzt Verantwortung zu übernehmen und gemeinsam einen neuen, besseren Weg einzuschlagen“, so Amelang.

Wie kann denn ein solcher Weg aussehen? Bemerkenswerterweise macht das Schulministerium NRW es selbst gerade vor: mit einer sogenannten „public-private partnership“, einer engen Zusammenarbeit von Schulen mit einem Unternehmen, das eine marktreife Lösung anzubieten hat. Die Rede ist von „Splint“, einer Software für die individuelle Förderplanung, die den bürokratischen Aufwand für Lehrkräfte im Zusammenhang mit der Inklusion mindern soll. In den Schulen des nordrhein-westfälischen Regierungsbezirks Münster wird der Einsatz großflächig getestet (News4teachers berichtete auch darüber). Schon jetzt seien mehr als 2.000 zusätzliche Anregungen aus den an der Pilotphase teilnehmenden Schulen eingegangen und eingearbeitet worden, hieß es unlängst bei einem sogenannten „Rückkopplungstag“.

Und siehe da: 78 Prozent der rund 150 dabei anwesenden Lehrkräfte und Schulleitungen, das ergab eine spontane Online-Umfrage, bejahten die Aussage: „Ein Tool, das ich gerne nutze“ – eine Zustimmungsrate, von der das Schulministerium bei Logineo allenfalls träumen kann. News4teachers

Schulplattform Logineo: Eine Never Ending Story (keine gute) – Warum selbst Eltern das Projekt als gescheitert betrachten

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Fräulein Rottenmeier
4 Monate zuvor

Es gibt tatsächlich den Beruf des Softwareentwicklers….Profis, die genau das anbieten, was ein Kunde wünscht. Verlässlich, wenn Fehler auftreten, beständig in der Aktualisierung….
Splint ist genau wie IServ oder Untis….beständig in der Entwicklung und Qualitätssicherung….eben professionell…..
Logineo? Ich konnte mich nie erwärmen….Benutzerfreundlichkeit sieht anders aus….mir täte es nicht weh, nachdem die AVV schon annulliert wurde, dieses Monster endlich abzuschalten…..dann würde ich mir zufrieden auf die Schulter klopfen in der Bestätigung, dass ich keine sinnlose Zeit damit verschwendet zu haben….

Hans Malz
4 Monate zuvor

Die Jungs von T-Systems sind ja nicht blöd. Außerdem wissen die mehr über die Technik im Hintergrund … nichts wie weg! Alle drei Plattformen zusammenführen … die sind völlig getrennt und mit unterschiedlichem Unterbau zusammengefrickelt worden (wobei ich LogineoLMS mal ausnehme, das läuft gut). Da kann man nichts “zusammenführen”. So was in der Art werden die IT Experten unseren Starpolitikern wohl auch gesagt haben.

Schön aber, dass das Desaster wenigstens parteiübergreifend verantwortet wurde. FDP, CDU, SPD und Grüne haben gemeinsam und über Jahre ihre IT Kompetenz bewiesen.

„Das System läuft stabil und verlässlich und steht den Lehrkräften sowie Schülerinnen und Schülern weiterhin für den digitalen Schulalltag zur Verfügung“

Wer sowas schreibt, sollte gezwungen werden täglich damit zu arbeiten. Und zwar mit allen Einschränkungen, die wir auch jeden Tag hinnehmen müssen. Dann wäre das Ding in einer Woche Geschichte.

Fräulein Rottenmeier
4 Monate zuvor
Antwortet  Hans Malz

Lieber Hans,
Offenbar haben Sie sich bemüht…..Super!
Ich habe mich gedrückt und es ausgesessen….
Ich arbeite sehr gerne mit funktionierenden Programmen, mache viel und probiere gerne aus…..aber Logineo war mir immer fremd, hab die notwendigen Schritte nicht verstanden und letztlich auch keinen Sinn darin gesehen….
Daher finde ich den Schritt jetzt gut….

Hans Malz
4 Monate zuvor

Wie schon gesagt: Logineo ist nicht Logineo. 😉
LogineoLMS = gut
LogineoMessenger = suboptiomal
LogineoNRW = … na lassen wir das lieber.

Es wird nie zusammenwachsen, was nicht zusammengehört und ich bin übrigens auch sehr froh, wenn der Spuk endet…

Ich bin übrigens bei Logineo so ziemlich von Anfang an mit im Boot, also ungefähr seit 2010. Und seitdem nörgele ich (und diverse andere mit Ahnung) an dem Ding rum und zeige Mißstände auf. Aber ich bin halt keine teurer Berater … wenn ich damals nicht ins Lehramt gewechselt wäre, dann wäre das noch anders 😉

Hysterican
4 Monate zuvor
Antwortet  Hans Malz

Es wird nie zusammenwachsen, was nicht zusammengehört und ich bin übrigens auch sehr froh, wenn der Spuk endet…“

…..und in den verantwortlichen Behörden und im KuMi…
“Soso, mal schauen… halt mal mein Bier!“ 😉

Hans Malz
4 Monate zuvor
Antwortet  Hysterican

Irgendwann wird das Ding selbst denen zu teuer … hoffentlich … vielleicht … oder so …

Heinz
4 Monate zuvor
Antwortet  Hans Malz

Ich will jetzt nicht meckern, aber Logineo LMS als gut zu bezeichnen …. nun ja. Es funktioniert, das ist alles. Die Benutzerfreundlichkeit ist genau wie bei Moodle vor 20 Jahren …. aaaach Moment mal, es handelt sich ja um Moodle, wie vor 20 Jahren.
Fakt ist, Logineo LMS funktioniert zwar, wenn ich mich in meinem Kollegium umsehe, sind aber höchstens eine Hand voll in der Lage, dies ordentlich zu benutzen. Ich kann es benutzen und ich finde trotzdem, dass das ganze System wirkt, als wäre es nie an normalen Menschen, die nicht Informatik studiert haben getestet worden.

Brennpunktschule
4 Monate zuvor

Für jeden, der sich damit im Ansatz aus Anwendersicht beschäftigen musste, war zu jedem Zeitpunkt vollständig klar, dass die Einführung von Logineo niemals erfolgreich geschehen könnte.

Es gibt zwei integrierte Systeme, die sich als pädagogische Plattform eignen, technisch das bieten was man braucht und Logineo Lichtjahre voraus sind (und Äonen).

Das eine kommt von Microsoft, das andere von Google. Entwicklungskosten dieser Systeme? Mindestens eine zweistellige Milliardensumme, vermutlich eher dreistellig.

Chancen einer selbstgestrickten Lösung damit irgendwie mithalten zu können? 0. Zero. Nada.

Sascha
4 Monate zuvor
Antwortet  Brennpunktschule

Ich sehe weder bei Microsoft noch bei Google eine vollständige Eignung im pädagogischen Bereich. Korrekt ist aber, dass Logineo komplett falsch geplant wurde.
Man sollte da auch eher Bundesweit denken und wie gesagt vernünftiges Personal reinstecken, die nicht so viel mit Politik zu tun haben.

Stefan
4 Monate zuvor
Antwortet  Brennpunktschule

Das sehe ich genau so. Zum glück hat sich unser Träger für die Microsoft Lösung entschieden. Top System und die Postfächer haben 50GB

anka
4 Monate zuvor

Seit Schuljahresbeginn nutzen wir eine dienstliche Mailadresse über Logineo.
# Wir wurde nicht gefragt, in welchem Format unsere namen darin verwendet werden: die Standardeinstellung ist halt: Vorname.Nachname@Schule.Stadt.
Nicht alle KuK waren vom Vornamen und der fehlenden Einflussmöglichkeit auf dessen Nennung begeistert (wo bleibt der Datenschutzbeauftragte, wenn man mal eine/n braucht?
# Gestern erhalte ich die Systemmeldung, dass bereits (seit Schuljahresbeginn) 80% meines Speicherplatzes belegt seien und ich solle löschen und/oder backupen. Weil: Ich habe ja sonst nix zu tun. 1 lächertliches GB Platz.
-> ein Witz aus NRW.

Fräulein Rottenmeier
4 Monate zuvor
Antwortet  anka

Tja, liebe Anka, jetzt wissen Sie, wie die Dienstpostfächer der SL aussehen. Bevor unser Schuträger uns Outlook zur Verfügung stellte und wir die Möglichkeiten der Weiterleitung nutzen konnte, saß ich mindestens einmal am Tag da und habe Mails gelöscht….
Dummerweise werden aber nicht alle Mails weitergeleitet (keine Ahnung warum), so dass man trotzdem dann und wann mal in dieses Postfach luschern muss….
Dass man mit den Namen bei Logineo keine Wahl hat, liegt daran, dass diese aus SchiLd importiert werden und da muss das schon richtig angegeben sein….sonst funktioniert ASDPC nicht….

Frau Schmierfink
4 Monate zuvor
Antwortet  anka

Liebe Grüße einer Digitalisierungsbeauftragten & Logineo-Admin & Datenschutzbeauftragten 🙂 aus NRW. Es ist sehr wohl möglich, Logineo-Adressen ganz nach eigenem Gusto einzurichten, auch bei SCHILD-Import. Die anderen werden zwar dennoch erstellt, aber man entscheidet ja als Schule selbst, welche der Alias-Adressen man rausgibt. Vielleicht erstmal mit dem/ der eigenen Logineo-Admin ins Gericht gehen 😉 Darüber hinaus sieht die Rechtsprechung für Menschen wie uns in öffentlicher Funktion eine Ausweisung des vollen Namens vor, ob uns das gefällt oder nicht.
Ansonsten stimme ich aber zu, absolut weltfremd so in süßes Mini-Postfach.

Fräulein Rottenmeier
4 Monate zuvor
Antwortet  Frau Schmierfink

Okay, habe ich verstanden….ich war aber schon froh, dass ich das mit den Emailaddis hinbekommen habe…..aber ich bin auch keine Digitalisierungsbeauftragte und Datenschutzbeauftragte…..ich bin eine SL mit wenig Zeit dafür….und wenn ich ehrlich bin auch mit noch weniger Lust mich in so ein System einzuarbeiten….

Hans Malz
4 Monate zuvor

Aber an Ihrer Schule gibt es doch einen Digitalisierungsbeauftragten? Bei uns zumindest an allen, die ich kenne. Und die können und sollten ja bei der Medienberatung um Unterstützung bitten. Da sind dann schon Menschen, die helfen können.

Jeder Kreis hat übrigens einen Datenschutzbeauftragten für Schulen. Auch da gibt es Hilfe 😉

Lieschen
4 Monate zuvor
Antwortet  Hans Malz

Aber die Digitalisierungsbeauftragten haben (theoretisch) nichts mit der Einführung neuer Mailadressen zu tun! Sie sind für die pädagogisch und didaktische Begleitung der Digitalisierung in Schulen (mit)zuständig und keine Administrator”innen für ipads, PCs und eben auch nicht für Mailadressen.
Für Logineo gibt es allerdings einen anderen “Posten” , der tatsächlich sogar eine zweckgebundene Entlastungsstunde mit sich bringt.

Hans Malz
4 Monate zuvor
Antwortet  Lieschen

Soweit die Theorie 😉 Leider sieht die Praxis komplett anders aus. Vor allem an Grundschulen, die haben nämlich oft niemanden für den anderen “Posten”.

Die Digitalisierungsbeauftragten haben aber wenigstens die Möglichkeit Hilfe zu holen. Sie sollten ja eng mit der Medienberatung und dem entsprechenden Dezernat zusammen arbeiten und die Ansprechpartner kennen.

anka
4 Monate zuvor
Antwortet  Frau Schmierfink

Mich ärgert vor allem der Zeitdiebstahl: nach 800MB soll ich anfangen aufzuräumen. Das kostet mich ZEIT. Die will ich lieber für anderes verwenden.
Am Speicherpreis kann es wohl nicht liegen, der kosta fast gar nix (mehr).

Brennpunktschule
4 Monate zuvor
Antwortet  anka

Der Schuladmin kann eine Alias-Adresse anlegen, die auch ganz anders lauten kann.

Hans Malz
4 Monate zuvor
Antwortet  anka

Vorname und Nachname sind keine besonders geschützten Daten für Lehrkräfte, deshalb ist das juristisch völlig ok.

Das mit dem Speicherplatz unterschreibe ich sofort! Ohne Worte…

Ukulele
4 Monate zuvor
Antwortet  anka

Solcher kleinkarierten Diskussionen wie die über den Klarnamen in der Email-Adresse sind es, die die Projekte von Behörden scheitern lassen.

Alba
4 Monate zuvor
Antwortet  Ukulele

Ich möchte das hier aus tiefstem Herzen bestätigen 😀

Sascha
4 Monate zuvor
Antwortet  Ukulele

Sehe ich auch so und dazu noch, dass ein Mailpostfach halt kein Speicherort ist für Dokumente, sondern nur als Nachrichtenaustausch ist und die Daten dann in den jeweiligen gedachten Bereichen gehört und nicht im Postfach verweilt.

anka
4 Monate zuvor
Antwortet  Sascha

Mich ärgert vor allem der Zeitdiebstahl: nach 800MB soll ich anfangen aufzuräumen. Das kostet mich ZEIT. Die will ich lieber für anderes verwenden.

anka
4 Monate zuvor
Antwortet  Ukulele

Nein. Es sind diese systemtypischen top-down Entscheidungen, die die Projekte von Behörden scheitern lassen.

frittenverkäufer
4 Monate zuvor
Antwortet  Ukulele

Genau so läuft es. Im Jahr 2020 sollte in einem Bundesland auf Wunsch der Arbeitssicherheit der Roll out einer fünfstelligen Zahl neuen Laptops gestoppt werden, weil der Hersteller schwarze Tastaturen lieferte. Wenn man ein Projekt ganz sicher erfolgreich torpedieren will, ruft man Personalräte, Datenschutzbeauftragte, Informationssicherheitsbeauftragte, Geheimschutzbeauftragte und die Schwerbehindertenvertretung zusammen.

Ukulele
4 Monate zuvor
Antwortet  anka

Zur Systemmeldung, dass eine Löschung nötig sei: Die meisten Unternehmen der privaten Wirtschaft machen es sehr simpel: Alle Mails die älter als x Monate sind, werden pauschal gelöscht. Wäre auch eine Lösung für Schulen.

Denn: Ein Email Postfach ist eigentlich kein Archiv. Erst Recht nicht für Mega-PDF-Dateien, die, anstelle einer zentralen Ablage und Verlinkung, sehr oft an alle Lehrkräfte und Schüler verschickt und somit multipliziert werden.

Max Kleine
4 Monate zuvor
Antwortet  Ukulele

Halte ich für ein Gerücht, weil sich Unternehmen so nämlich und schon gar nicht freiwillig der Dokumentationspflicht/-möglichkeit und oder Nachweispflicht/-möglichkeit entziehen wollen/können/dürfen.

Alba
4 Monate zuvor

Ich sehe von Logineo in meinem Alltag Gott sei Dank außer intensivster Nutzung des Moodle-Systems nichts.
Für mich persönlich hätte die Einführung eigentlich nur Nachteile in der täglichen Nutzung. Vorher hatten wir ne eigen-gehostete Moodleibstanz mit angepassten Plugins. Beim wechsel war 50% meine Materials kaputt (fehlende Plugins Latexinterpreter etc.) und alles was ich gebaut hab, hab ich auf “PDF” rückentwickelt.
Aber ich muss sagen, dass die lms-Instanz wirklich sehr stabil läuft. Abgesehen davon, dass ich Moodle als Grundgerüst vielfach sehr umständlich und nervtötend finde ist’s “für ein Moodle” schon alles so weit in Ordnung.
Den Rest sehe in ich von Logineo schlicht nicht. Ausgenommen Mailserver und auch die sind stabil, wobei mich die 1GB-Postfachgröße nervt.

Ich persönlich arbeite zum Wohle meiner Schüler weitestgehend an den regulären Systemen vorbei 😉

Hans Malz
4 Monate zuvor
Antwortet  Alba

Jo, gerade Authentifizierungsplugins wären nicht schlecht. Theoretisch besteht nämlich die Möglichkeit sich für Moode über Webuntis zu authentifizieren. Lässt sich in der beschränkten Instanz leider nicht einrichten… Flexibilitäte bei den Admins wäre gut, würde aber wahrscheinlich Geld kosten.

Realist
4 Monate zuvor

Im Juni 2022 ließ das Schulministerium unter Yvonne Gebauer (FDP) laut „heise online“ verkünden, dass für die Weiterentwicklung von Logineo NRW Geld von insgesamt 207 Millionen Euro eingeplant seien.”

207 Millionen??? Da wurden sicher nicht nur an die Schulbehörde abgeordnete A13er von bezahlt… die FDP hat wohl wieder ganze Arbeit im Sinne ihrer Wählerschaft geleistet…

Wurstsalathund
4 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Eigentlich ein Wahnsinn, wie weltfremd und verantwortungslos mit dem Geld der Bürger umgegangen und wider besseres Wissen verschleudert wird. Es sollte wieder die Amtshaftung eingeführt werden

Ukulele
4 Monate zuvor

Der Staat kann es einfach nicht. Zu viel Bürokratie und Idealismus führen immer wieder dazu, dass Projekte, die Behörden leiten, scheitern. Ob Flughafen, Bahnhof oder Lernplattform.

Und deshalb ist es niemals eine gute Idee, wenn die Staatsquote zu hoch ist.

Realist
4 Monate zuvor
Antwortet  Ukulele

Die Wirtschaft kann es in Deutschland auch nicht. Fällt aber nicht so auf, da die entsprechenden Unternehmen ab einer bestimmten Größe immer wieder vom Staat “gerettet”, “subventioniert” oder sonstwas werden. “Too big to fail”: Die Bankenkrise mit hunderten von Milliarden “Staatsknete” war nur das offensichtlichste Beispiel, andere Unternehmen leben auch wie die Maden im Speck vom Staat, man denke aktuell nur an die Verlängerung des Kurzabeitergeldes auf 24 Monate und den “Industriestrompreis”, praktsich, wenn man gerade Automobilkrise, Werftenkrise und Energiekrise hat. Komischerweise gibt’s trotz der “Krisenstimmung” in diesen Industrien immer noch dicke Dividenden für die Aktionäre…

Stromdoktor
4 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Irgendwer in diesem Land wird es schon können. Ansonsten würde es Ihnen nicht so gut gehen.

Realist
4 Monate zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Mit den ewig steigenden Strompreisen steigen wohl auch die Boni, Sonderzahlungen und “Erfolgsbeteiligungen”, da wohl prozentual gerechnet…

Kein Wunder, dass Sie so einen “sonnigen” (Solar?) Blick auf die Verhältnisse haben…

447
4 Monate zuvor
Antwortet  Realist

wenigstens das, die Dividenden sind glaube ich eher ein “Lokalisierungsschmerzensgeld”. 🙂

Heinz
4 Monate zuvor

Ist in NRW und im Schulsystem ja leider immer so.
-Jede Schule muss eigene schulinterne Lehrpläne schreiben. Wofür gibt es eigentlich zugelassene Bücher und die übergeordneten Kernlehrpläne?
-Jede Schule braucht für jeden Rotz ein eigenes Konzept.
-Jeder Lehrer muss für alles in der Regel seinen eigenen Unterricht vorbereiten.
Es wird dann zwar immer so getan, als wäre dies, weil die Schulen selbstbestimmt entscheiden können, können sie aber im Grunde eh nicht, weil stets die Dinge herauskommen müssen, die erwartet werden.

In NRW gibt es über 5000 Schulen, wieso muss in jeder Schule für die gleichen Dinge Arbeitszeit verplempert werden? In NRW muss jeder das Rad selbst erfinden.

dickebank
4 Monate zuvor
Antwortet  Heinz

Weil die Westfalen garantiert nix von den Rheinländern übernehmen. Für den “Pott” muss dann eh ein fauler Kompromiss her, da der nur zu 40% zum Rheinland gehört, der Rest ist Westfalen. Und nicht vergessen, auf Grund der Punktationen gelten alle Absprachen für OWL sowieso nur unter Vorbehalt. Und ob die Siegerländer mit den regelungen für Dortmunder Schulen klar kommen, ist dann noch eine ganz andere Kiste.

Folglich verhält sich die jeweilige Regierung in D’dorf weise, egal welches Farbenspiel sie gerade widerspiegelt. Und was im MSB abgekaspert wird, wird von den fünf Bezirksregierungen dann ohnehin in unterschiedlichster Art und weise umgesetzt. Somit ist es einfacher jede Schule das Rad neu erfinden zu lassen und dann jeden Einzelentwurf zu prüfen und auf Überarbeitung nach einer zweijährigen Evaluationsphase zu drängen. Die Kollegien müssen ja schließlich beschäftigt werden, damit kein Leerlauf aufkommt oder schlimmer noch ein Lehreraufstand.

potschemutschka
4 Monate zuvor

“1000 Gründe” auf unser Land stolz zu sein (“Die toten Hosen”):
https://www.youtube.com/watch?v=gjR1QZeluG8

frittenverkäufer
4 Monate zuvor

Leider nicht das erste Softwareprojekt, das so vor die Wand gefahren wurde. Im öffentlichen Bereich fehlt vielfach immer noch jede Expertise zur Steuerung von Entwicklungsprojekten. Der Mangel an Fachkompetenz führt regelmäßig zur Selbstüberschätzung und so glaubt man halt, man könne mit einem Team aus z.B. Lehrern und Verwaltungswirten, die schonmal eine Fritz.Box angeschlossen haben, mit externer Unterstützung “mal eben” was entwickeln. Ein persönlich erlebtes Desaster war die Entwicklung einer eigenen Lösung “in drei Monaten”, weil die seit 20 Jahren am Markt etablierten Systeme zu kompliziert seien. Nach mehreren Jahren und einem zweistelligen Millionenbetrag ist das Projekt irgendwann ganz unauffällig beerdigt worden.

Realist
4 Monate zuvor

Gibt da viele Faktoren, die zur Dysfunktionalität beitragen:

  • “In-House-Kompetenz” wurde im öffentlichen Dienst in den letzten dreißig Jahren systematisch abgebaut, da “zu teuer”. Stattdessen beauftragt man dreimal(!) so teure externe “Berater”, die das dann machen sollen und natürlich aus rein ökonomischem Interesse maximal abmelken. Warum macht man das? Eigenes Personal fällt unter “Staatskonsum”, externe Berater unter “Investition”, also unterschiedliche (Teil-)Haushalte, kann sich dann irgendein politisch Verantwortlicher wieder damit rühmen, die “IT-Investitionen” erhöht zu haben. Dieses perverse System hat sich ja mittlerweile sogar bis in die Bundeswehr durchgefressen…
  • Nicht mehr konkurrenzfähige Gehälter im ö.D. ab E13/A13. Wenn man dann doch jemanden einstellt, bekommt man nur die, die woanders nichts finden. Fällt natürlich in den Bereichen, die stark mit der “freien” Wirtschaft in Konkurrenz stehen (IT, Ingenieure) stärker auf als z.B. bei den Lehrern (mangels alternativer Arbeitgeber)
  • Vorgesetzte im ö.D. tendieren zudem wegen des starken hierarchischen Strukturen im ö.D. dazu, aus Prinzip nicht auf Untergebene zu hören, denn sie müssen für Fehlentscheidungen noch weniger “haften” als in der “freien” Wirtschaft: Wer Fehler macht, wird notfalls “wegbefördert”. Jobverlust droht fast nie. Also hört man lieber auf den hippem, externen “Berater” (der letztendlich nur verkaufen will) als auf “bodenständige” “In-House-Kompetenz”, sofern sie noch vorhanden ist. Geht’s (wieder einmal( schief, haftet bekanntermaßen der Steuerzahler…
Lehrer
4 Monate zuvor

Es ließe sich doch eigentlich leicht verbessern:

  1. Speicherplatz bei der Mailpostfächer verzwanzigfachen.
  2. Moodle entfesseln und die Plugins zulassen
  3. Gemeinsame Authentifikation zulassen (Kann per Plugin sowohl Moodle als auch die dem Groupwareclient zugrunde liegende Software)
  4. Messengerkram löschen und durch die entsprechenden Plugins von Moodle ersetzen
  5. Cloudlösung durch Nextcloud ersetzen und natürlich auch in eine gemeinsame Authentifikation einbinden.
Hans Malz
4 Monate zuvor
Antwortet  Lehrer

Da kann sich dann aber kein Politiker für feiern lassen. Das wäre wirklich ein guter Einstieg.

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