LUDWIGSHAFEN. Eine 16 Jahre alte Schülerin soll eine Lehrerin im Lehrerzimmer einer Schule in Ludwigshafen mit einem Messer bedroht haben. Wie die Polizei mitteilte, löste der Vorfall einen größeren Einsatz in der zweitgrößten Stadt in Rheinland-Pfalz aus. Die Jugendliche konnte demnach bis zum Eintreffen der alarmierten Kräfte festgehalten werden. «Verletzt wurde nach derzeitigem Kenntnisstand niemand.»
Eine Gefahr für Schülerinnen und Schüler bestand der Polizei zufolge nicht. «Die 16-Jährige befand sich augenscheinlich in einem psychischen Ausnahmezustand und wurde an den Kommunalen Vollzugsdienst der Stadt Ludwigshafen übergeben», teilte das Präsidium Rheinpfalz mit. Nach Angaben der Stadt wurde die 16-Jährige einer psychiatrischen Einrichtung für Kinder und Jugendliche vorgestellt, wo über eine stationäre Aufnahme entschieden wurde. Das Jugendamt wurde über den Fall informiert.
Einem Polizeisprecher zufolge hat die Schule den psychologischen Dienst angefordert, um das Ereignis im Lehrerzimmer aufzuarbeiten, so berichtet die «Rheinpfalz». Unterricht fand nicht mehr statt, die Schüler wurden nach Hause geschickt. Telefonisch sei die Realschule plus nach dem Vorfall nicht mehr zu erreichen gewesen, heißt es. Bei der 16-Jährigen müsse nun geprüft werden, ob sie möglicherweise psychisch erkrankt sei, informierte der Sprecher.
Immer häufiger kommt es in Schulen zu Gewalttaten, bei denen ein Messer eingesetzt wird. Am vergangenen Donnerstag hatte es gleich zwei Messerangriffe von Schülern auf Mitschüler an nur einem Tag gegeben, einer in Berlin, der andere in Remscheid (News4teachers berichtete).
Vor gut zwei Jahren: Lehrerin wurde im Klassenzimmer erstochen
Vor gut zwei Jahren war eine 55 Jahre alte Lehrerin im nordrhein-westfälischen Ibbenbüren im Klassenzimmer erstochen worden. (News4teachers berichtete auch darüber). Der mutmaßliche Täter, ein Schüler, war vor der Tat verbal aggressiv aufgefallen, die Schule hatte erzieherische Maßnahmen angeordnet. Wie die Ermittlungen ergeben hätten, war gegen den Schüler wegen Konflikten mit seinen Lehrern wenige Stunden vor der Bluttat ein eintägiger Schulverweis verhängt worden.
Dennoch soll er seine Klassenlehrerin, die zu dem Zeitpunkt allein im Klassenzimmer war, mit einem Messer angegriffen und getötet haben. Danach habe er selbst den Notruf gewählt und sich dann widerstandslos festnehmen lassen. Ein Richter schickte den Schüler wegen des Verdachts des Totschlags in Untersuchungshaft. Zum Motiv äußerte sich der 17-Jährige bis zuletzt gegenüber den Ermittlern nicht. Er beging in der Zelle offenbar Suizid. News4teachers / mit Material der dpa
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