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Rechnungshof: Ministerin zieht (zu viele) Lehrer aus Schulen fürs Bildungsministerium ab

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Nach einer Analyse des Landesrechnungshofs leistet sich die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern zu viel Personal – vor allem an der Spitze. In der Staatskanzlei und den Ministerien als oberste Landesbehörden nahm die Zahl der Stellen in den vergangenen zehn Jahren um 22 Prozent zu, wie Rechnungshof-Präsidentin Martina Johannsen in Schwerin bei der Vorlage des Jahresberichtes 2025 sagte. Betroffen ist auch das Bildungsministerium. 

Eingesaugt. (Symbolfoto) Foto: Shutterstock

Damit sei der Personalabbau der davorliegenden zehn Jahre wieder hinfällig geworden. Die Einwohnerzahl Mecklenburg-Vorpommerns ist von 2014 bis 2024 leicht gesunken. In den oberen und unteren Landesbehörden – laut Rechnungshof der Kernbereich staatlicher Tätigkeit – wuchs die Zahl der Stellen zwischen 2014 und 2024 dem Bericht zufolge dagegen um 10,8 Prozent. Einen wesentlichen Anteil machten dort Zuwächse bei Lehrkräften und Polizei aus, so Johannsen.

Ohne Landespolizei und Lehrkräfte sei das Personal in den oberen und unteren Landesbehörden nur um 4,6 Prozent gewachsen und damit deutlich geringer als auf ministerieller Ebene.

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Bei der oppositionellen CDU im Landtag stieß insbesondere die Praxis auf, Lehrer aus den Schulen ins Ministerium zu holen. Der bildungspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Torsten Renz, kritisierte: «Trotz anderslautender Versprechen hat die Zahl der im Bildungsministerium eingesetzten Lehrkräfte erneut zugenommen – von 103 im Jahr 2023 auf mittlerweile 115 in 2024.» Statt mehr Lehrkräfte zurück in die Schulen zu bringen, stocke Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke) die Ministeriumsstellen weiter auf. Das sei eine Ohrfeige für alle Schulen, die händeringend nach Personal suchten, so Renz.

Rechnungshof: Möglicherweise externe Berater hinzuziehen

Johannsen empfahl eine strikte Überprüfung der Aufgaben in den Ministerien und die Art und Weise von deren Erfüllung. «Wer bearbeitet welche Aufgaben, welche Aufgaben müssen überhaupt sein, wie ist die Arbeit organisiert, wo wird etwas eventuell doppelt von verschiedenen Stellen bearbeitet – all das muss dringend überprüft und in Teilen neu geordnet werden», sagte die oberste Rechnungsprüferin des Landes.

«Die Aufgabenkritik ist im vergangenen Jahrzehnt stark vernachlässigt worden», kritisierte Johannsen. Sollte dies nicht aus eigener Kraft gelingen, müsse externer Sachverstand, etwa eine Unternehmensberatung, hinzugezogen werden. Sollte die Reform ausbleiben, sehe sie schwarz für die Zukunft des Landes, sagte die Rechnungshof-Präsidentin. Die Ausgaben des Landes würden dann bald die Einnahmen deutlich übersteigen. News4teachers / mit Material der dpa

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