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„Kinder mit Migrationshintergrund sind nicht schuld an den Problemen“: Dilek Engin, Bildungspolitikerin – und Lehrerin

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DÜSSELDORF. Dilek Engin ist bildungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im nordrhein-westfälischen Landtag – und Lehrerin von Beruf. Sie kennt die Herausforderungen, die Kinder mit Migrationshintergrund in der Schule haben, nicht nur aus eigener Erfahrung, sondern auch aus der Praxis im Klassenzimmer. Im Interview mit News4teachers macht sie deutlich, warum die Anerkennung von Mehrsprachigkeit als Potenzial zentral für den Bildungserfolg ist, weshalb Kinder mit Migrationsgeschichte oft zu Unrecht für Probleme verantwortlich gemacht werden – und welche Reformen sie für dringend notwendig hält.

Oberstudienrätin für Deutsch und Sozialwissenschaften: Dilek Engin. Foto: SPD-Fraktion Nordrhein-Westfalen

News4teachers: Wenn Sie Ihre eigene Schulzeit mit der heutigen vergleichen: Hat sich die Situation für Kinder mit Migrationshintergrund verbessert?

Dilek Engin: Ja, auf jeden Fall. Die Situation für Kinder mit Migrationshintergrund hat sich insofern verbessert, als dass heute deutlich mehr Akzeptanz vorhanden ist. Zu meiner Zeit war die Förderung von Kindern mit Migrationshintergrund kein Thema, weil es nicht genügend Studien gab, die gezeigt hätten, dass – zum Beispiel – Mehrsprachigkeit ein Gewinn für Kinder sein kann. Solche wissenschaftlichen Erkenntnisse haben wir erst in den letzten Jahrzehnten erhalten. Während meiner Schulzeit fehlten sie leider noch. Dabei gehört zur Mehrsprachigkeit auch die Förderung der Muttersprache – und auch das wurde damals kaum berücksichtigt.

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News4teachers: Bevor Sie SPD-Abgeordnete im Landtag Nordrhein-Westfalen wurden, waren Sie selbst Lehrerin. Was war Ihre Motivation damals in den Beruf zu gehen?

Dilek Engin: Während meiner Schulzeit hatte ich das Glück eine Lehrerin zu haben, die immer an mich geglaubt hat. Eigentlich war ich eine gute Schülerin, aber auch ich hatte schwierige Zeiten. In der Oberstufe standen mir dann Lehrkräfte zur Seite, die nie aufgegeben haben – streng, aber stets mit guter Laune – und uns immer unterstützt haben. Sie waren gewissermaßen die Seele der Schule. D iese Lehrerinnen und Lehrer haben mich so sehr geprägt, dass sie meinen eigenen Weg entscheiden d beeinflusst haben und ich später selbst elf Jahre lang an derselben Schule unterrichtet habe. Das, was ich von meinen Schülerinnen und Schülern zurückbekommen habe, war genau das gleiche positive Feedback, das ich damals meinen Beratungslehrkräften gegeben hätte. Für mich war das ein Beweis, dass der Lehrerberuf ein sozial wichtiger Beruf ist – und ich habe ihn wirklich sehr gerne ausgeübt.

News4teachers: Wie haben Sie versucht, Mehrsprachigkeit in der Bildung konkret umzusetzen?

„Mehrsprachigkeit muss als Potenzial gesehen werden“

Dilek Engin: Wir haben im Landtag einen Antrag zur Mehrsprachigkeit eingebracht. Dieser wurde von den regierungstragenden Fraktionen abgelehnt, weil der SPD-Stempel drauf war. Ein paar Wochen später brachten sie selbst einen Antrag zur Mehrsprachigkeit ein, weil sie von Verbänden und Fachleuten der Bildungslandschaft auf Kritik und Unverständnis gestoßen waren und sich so gezwungen sahen, auf unseren ursprünglichen Antrag zu reagieren.

News4teachers: Können Sie genauer erklären, worum es in Ihrem Antrag ging?

Dilek Engin: Mit unserem Antrag wollten wir deutlich machen, dass die Mehrsprachigkeit von Kindern mit Migrationshintergrund als Potenzial gesehen werden sollte. Diese Kinder werden oft fälschlicherweise für Bildungslücken verantwortlich gemacht, doch das sind sie nicht. Unser Ziel ist, dass der herkunftssprachliche Unterricht in Nordrhein-Westfalen vollständig ausgebaut wird. In Köln wird beispielsweise das Konzept KOALA umgesetzt, bislang leider nur an wenigen Schulen. Es zeigt aber: Grundsätzlich ist herkunftssprachlicher Unterricht möglich, in der Praxis gibt es jedoch viele Hürden, die es zu überwinden gilt.

News4teachers: Können Sie das KOALA-Konzept näher erläutern?

Dilek Engin: KOALA steht für Koordiniertes Mehrsprachiges Lernen. Dabei geht es um die Zusammenarbeit mit den HUS-Lehrkräften, also Lehrkräften für Herkunftssprachlichen Unterricht. Die Lehrkräfte werden auch im Vormittagsbereich eingesetzt und übernehmen regulären Unterricht – genau so, wie wir es fordern. In Nordrhein-Westfalen gibt es derzeit etwa 1.000 Lehrkräfte für den herkunftssprachlichen Unterricht. Das klingt vielleicht nach viel, aber im Verhältnis zur Zahl der Schulen ist das sehr wenig. Hinzu kommt, dass die Stellen unattraktiv sind, weil die Lehrkräfte prekär bezahlt werden. Würden sie regulär im Schulbetrieb eingesetzt, müsste ihre Vergütung entsprechend steigen. Bisher lehnt die Bildungsministerin jedoch alle Maßnahmen ab, die zusätzliche Kosten verursachen würden.

News4teachers: Und welche Hürden meinen Sie konkret?

Dilek Engin: Wenn Eltern herkunftssprachlichen Unterricht für ihre Kinder wünschen, müssen sie diesen zunächst bei der Schule beantragen und herausfinden, wo er überhaupt angeboten wird. Eine polnische Familie möchte beispielsweise, dass ihre Kinder die polnische Sprache besser lernen und verstehen. Leben Familien in einer Kommune, in der der Unterricht 20 bis 30 Minuten entfernt ist, überlegen sie jedoch genau, ob sie ihr Kind in der ersten oder zweiten Klasse noch zusätzlich nachmittags dorthin bringen. Diese zusätzliche Belastung bedeutet enormen Stress für die Kinder als auch für die Familien.

Genau hier hängt alles zusammen: Ab 2026 gibt es einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung. Die Landesregierung hat bisher jedoch kein Landesausführungsgesetz erlassen, sodass der Anspruch auf Ganztagsbetreuung weder finanziell noch personell abgesichert ist. Wir sagen: Nutzt diese Chance! Bringt ein Landesausführungsgesetz auf den Weg, übernehmt die Verantwortung für den offenen Ganztag und stellt sicher, dass er qualitativ hochwertig und pädagogisch sinnvoll gestaltet wird – das ist Aufgabe des Landes, nicht der Kommunen.

Die Lehrkräfte für den herkunftssprachlichen Unterricht haben deutlich gemacht, dass sie bereit sind, den Unterricht anzubieten. Ich habe mit den Lehrkräften für den herkunftssprachlichen Unterricht und den Verbänden gesprochen, und sie sind durchaus bereit, ihren Unterricht auch im Vormittagsbereich anzubieten. Wichtig ist, dass der Unterricht gut verzahnt wird, sodass er sowohl vormittags als auch im offenen Ganztag stattfinden kann und den Kindern mehr Freiheiten bietet. Gleichzeitig muss der Unterricht nicht nur angeboten, sondern auch bewertet werden. Dafür setzen wir uns konsequent ein und bleiben gespannt auf die Umsetzung.

News4teachers: Wie kann das für alle Sprachgruppen umgesetzt werden?

„Wenn Kinder in ihrer Muttersprache alphabetisiert werden, stärkt das auch ihr Deutsch“

Dilek Engin: Die Kunst liegt darin, aufmerksam hinzuschauen. In den Kommunen ist meist bekannt, welche Sprachen an welchen Schulen oder in welchen Bezirken besonders relevant sind. Es ist wichtig, eng mit der Schulverwaltung zusammenzuarbeiten, denn diese kennen in der Regel die Herkunft der Schülerinnen und Schüler.

Wenn wir von Bilingualität sprechen, denken die meisten Menschen sofort an Englisch oder Französisch. Alles andere wird gesellschaftlich kaum wahrgenommen. Wenn man dann zum Beispiel Polnisch-, Türkisch- oder Arabischunterricht anbietet, wird das oft sofort geringgeschätzt. Dabei ist das absolut wichtig: Kinder müssen in ihrer Muttersprache alphabetisiert werden, damit sie sowohl in der Herkunftssprache als auch in der deutschen Sprache keine Probleme haben.

Das Gehirn funktioniert hier nach bestimmten Mechanismen. Es gibt Studien, die bestätigen: Wenn Kinder in ihrer Muttersprache alphabetisiert werden, unterstützt das auch ihre Fähigkeiten in der deutschen Sprache. Sie können sie besser sprechen, verstehen und analysieren. Kinder, die nicht in ihrer Herkunftssprache alphabetisiert werden, brauchen länger, um zwischen Sprachen zu wechseln und auf Unterrichtsinhalte zu reagieren. Das wollen wir vermeiden.

Wenn Kinder eine andere Muttersprache als Deutsch haben, sehen wir darin keine Gefahr, sondern eine Chance. Die Verantwortung für Bildungsprobleme liegt nicht bei den Kindern mit Migrationshintergrund, sondern in den Strukturen des Systems. Als SPD-Fraktion machen wir immer wieder darauf aufmerksam, dass Kinder aus bildungsfernen oder finanziell schwächeren Familien besondere Unterstützung brauchen – unabhängig von ihrer Herkunft. Genau deshalb fordern wir die Bildungsministerin auf, die von uns vorgeschlagenen Maßnahmen konsequent umzusetzen.

News4teachers: In Deutschland gibt es nicht sehr viele Lehrkräfte mit Migrationshintergrund, die in der Lage wären, in der Herkunftssprache zu unterrichten. Was braucht es momentan in Deutschland, damit mehr Lehrerinnen und Lehrer mit Migrationshintergrund an die Schulen gehen?

„Weil ich selbst als Lehrerin gearbeitet habe, weiß ich seit Jahren: Das System funktioniert so nicht“

Dilek Engin: Wir brauchen generell mehr Lehrkräfte. Wenn man sich die Universitäten anschaut, sieht man durchaus Studierende mit Migrationshintergrund. Die erste Hürde ist jedoch, dass sich Studierende überhaupt für das Lehramt entscheiden, die Herkunft ausgeschlossen. Die eigentliche Problematik liegt darin, dass der Studiengang selbst seit Jahren nicht reformiert wurde und nach wie vor sehr veraltet ist. Dann kommen die Studierenden ins Referendariat – ebenfalls ohne Reformen – und arbeiten für einen Hungerlohn. Das Praxissemester wird oft nicht bezahlt. Wenn man die Finanzierung nicht strukturell regelt, funktioniert das System einfach nicht.

Es gibt jedoch gute Ansätze: Die Kultusministerkonferenz empfiehlt das duale Studium, das in Thüringen bereits umgesetzt wird. Dabei absolvieren Studierende einen Bachelor und können später, wenn sie den Master machen, parallel an einer Schule arbeiten. Das würde zumindest das akute Problem der fehlenden Lehrkräfte entschärfen. Das Referendariat selbst ist purer Stress. Wer einmal durchfällt, kann bis zu 30 Prozent des ohnehin geringen Gehalts verlieren – viele brechen deshalb ab.

Und selbst nach dem Referendariat stehen Lehrkräfte vor großen Herausforderungen, für die sie kaum vorbereitet wurden. Weil ich selbst als Lehrerin gearbeitet habe, weiß ich seit Jahren: Das System funktioniert so nicht. Es wurde über Jahrzehnte verschlafen, und obwohl jetzt Chancen für Reformen bestehen, haben wir leider eine Bildungsministerin, die diese Möglichkeiten bisher nicht nutzt.

News4teachers: Der aktuelle Lehrplan legt den Fokus auf deutsche Geschichte und christlich geprägte Tradition. Wie kann man das mit den Lebensrealitäten von Schülern und Schülerinnen heutzutage verbinden?

Dilek Engin: Das muss man differenziert betrachten. Im Lehrplan sind bestimmte Kompetenzen vorgegeben, die den Lehrkräften zwar einen Rahmen geben, aber auch Freiheiten lassen – zum Beispiel, welches Material sie auswählen. Generell kann man sagen: Die Lehrpläne sind ziemlich veraltet. Natürlich sollen bestimmte Werte vermittelt werden, das gehört dazu. Aber es ist auch wichtig, Brücken zu bauen – zum Beispiel durch interreligiöse Konzepte, die an einigen Schulen erprobt, anerkannt und umgesetzt werden.

Es gibt so viele neue Ansätze. Besonders wichtig finde ich Bildung für nachhaltige Entwicklung. Dass diese in die Schulen gekommen ist, sollte nicht als Gefahr gesehen werden, sondern als Chance. Wenn man sie nicht nur anbietet, sondern – wie im Saarland – in den Lehrplan integriert, haben Kinder die Möglichkeit, eigenständig Themen zu erarbeiten. Genau das fehlt bei uns noch. Die Kompetenzen sind zwar vorgegeben, aber das „Wie“ ist veraltet.

News4teachers: Sie halten Gebetsräume in Schulen für falsch. Warum?

„Gebetsräume sind konfliktbeladen – Ministerin muss klare Vorgaben machen“

Dilek Engin: Ein Beispiel dafür war der Fall in Neuss vor einiger Zeit: Elf Schulen hatten sich gemeinsam darauf verständigt, keine Gebetsräume einzurichten. Die Schulleitungen fühlten sich dabei vom Schulministerium völlig allein gelassen. Das Thema ist besonders konfliktbeladen und es immer wieder zu Spannungen zwischen Schülerinnen und Lehrkräften, zwischen Lehrkräften und Schulleitungen sowie durch das Eingreifen von Eltern kommt. Die Situation birgt erhebliches Konfliktpotenzial – und zwar unabhängig von der Religion. Während sich die Presse häufig auf den muslimischen Glauben konzentriert, sind grundsätzlich alle Religionen betroffen.

News4teachers: Bedeutet das, dass Schulen grundsätzlich keine Möglichkeit haben, auf religiöse Bedürfnisse der Schüler einzugehen?

Dilek Engin: Grundsätzlich könnten Schulen darauf eingehen, wenn sie das möchten. In der Praxis ist die Umsetzung jedoch schwierig und häufig konfliktbeladen. Viele Schulleitungen wünschen sich mehr Gestaltungsspielräume in Bereichen, in denen sie ihre Schulen tatsächlich weiterentwickeln können. Gleichzeitig fehlen oft Ressourcen und Infrastruktur, sodass zusätzliche Gebetsräume in vielen Fällen schlicht nicht realisierbar sind. Vor diesem Hintergrund besteht die Erwartung, dass Ministerin Feller klare, verbindliche Vorgaben macht, die den Schulen Orientierung geben und den Schulfrieden sichern.

News4teachers: Was sind die größten Baustellen von Schulen, wenn es um das Thema Migration geht?

„Ziel muss sein, dass Kinder gefördert und nicht durch ein veraltetes Schulsystem abgehängt werden“

Dilek Engin: Was ich immer wieder kritisiere, sind öffentliche Vorwürfe, dass Kinder mit Migrationshintergrund für die Probleme im Bildungssystem verantwortlich gemacht werden. Diese Anschuldigungen werden oft geäußert, aber es stimmt nicht. Die Situation betrifft nicht nur Kinder mit Migrationshintergrund, die Herkunft sollte in der Bildungslandschaft keine Rolle spielen. Entscheidend ist vielmehr, aus welchen familiären Verhältnissen die Kinder kommen.

Wichtig ist, dass alle Kinder die gleichen Möglichkeiten erhalten, unabhängig davon, woher sie kommen, wie lange sie hier leben oder wie die wirtschaftliche Situation ihrer Familie ist. In Ländern wie Finnland können Kinder durch Lehrmittelfreiheit ihre Schullaufbahn selbstbestimmt gestalten. Ziel muss sein, dass Kinder gefördert werden und nicht durch ein veraltetes Schulsystem abgehängt werden, wie es aktuell in Nordrhein-Westfalen leider noch der Fall ist.

News4teachers: Gibt es konkrete Maßnahmen, die es dafür braucht – abgesehen vom Muttersprachenunterricht?

„Wir brauchen mehr Schulsozialarbeit, multiprofessionelle Teams und gut ausgestattete Ganztagsangebote“

Dilek Engin: Es gibt viele Baustellen, die dringend angegangen werden müssen. Wir brauchen mehr Schulsozialarbeit, multiprofessionelle Teams an den Schulen, mehr Lehrkräfte und Sonderpädagogen sowie einen gut ausgestatteten offenen Ganztag. Gleichzeitig müssen marode Schulgebäude saniert, Lehrpläne reformiert und die Lehramtsausbildung verbessert werden. Auch die Inklusion muss endlich konsequent mitgedacht werden.

Ein weiteres Problem zeigt sich darin, dass mehr Förderschulen gebaut werden, weil immer mehr Kinder spezielle Bedarfe haben. Das wirft die Frage auf: Liegt es an den Tests? Müssen wir die Testverfahren reformieren? Wir müssen die Situation ganzheitlich betrachten. Es reicht nicht zu sagen: „Wir haben zu wenig Lehrer.“

Der jüngste Bildungsmonitor zeigt deutlich, wie kritisch die Lage ist: Nordrhein-Westfalen liegt auf Platz 14 von 16. Wir müssen in die frühkindliche Bildung investieren und bereits ab viereinhalb Jahren die Kinder systematisch auf Bedarfe prüfen. So kann rechtzeitig festgestellt werden, ob sie altersgerecht entwickelt sind oder Unterstützung benötigen, bevor sie eingeschult werden. Leider geschieht dies derzeit nicht früh genug. Stattdessen wird erst in der Grundschule getestet – etwa durch die IQB-Studien – und erst dann Maßnahmen abgeleitet. Kinder mit Förderbedarf müssten jedoch schon vor der Einschulung gezielt unterstützt werden. Maßnahmen wie die drei Mal 20 Minuten Lesezeit, die Frau Feller vorschlägt, werden in vielen Schulen schon umgesetzt und greifen zu kurz. Solche Kleinstmaßnahmen wirken nicht wirklich. Der große Wurf, der das System nachhaltig verbessert, fehlt bislang.

News4teachers: Was wünschen Sie sich als Politikerin aber auch persönlich für die nächsten Generationen von Schülerinnen mit Migrationshintergrund?

„Bildung sollte für alle fair und zugänglich sein“

Dilek Engin: Ich wünsche mir, dass bei allen Diskussionen nicht mehr die Herkunft eines Kindes oder die familiären Verhältnisse im Vordergrund stehen. Bildung sollte für alle Kinder fair und zugänglich sein, sodass jede Schülerin und jeder Schüler die gleichen Möglichkeiten haben, sich zu entwickeln. Mein Ziel ist ein System, in dem Eltern ihre Kinder beruhigt zur Schule schicken können, weil sie wissen, dass alle Kinder die gleichen Chancen bekommen – und die Kinder ihre Zukunft frei gestalten können, offen für alles, was sie sich vorstellen und erreichen wollen. News4teachers / Milla Priboschek führte das Interview. 

Bildungsmonitor: Auf Migration nicht eingestellt – Deutschlands Schulen rutschen weiter ab

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