MAINZ. Der rheinland-pfälzische Bildungsminister Sven Teuber (SPD) hat mit seiner Entscheidung, unangekündigte Tests an Schulen zu verbieten, Diskussionen bei Lehrkräften und Eltern ausgelöst – jetzt erhält er Unterstützung vom Kinderschutzbund Rheinland-Pfalz. Die Organisation lobt den Schritt ausdrücklich und betont die Vorteile eines angstfreien Lernklimas.
„Die Gegner dieser Maßnahme nehmen nicht die Kinder- und Jugendlichenperspektive wahr“, befand die bildungspolitische Sprecherin des Kinderschutzbundes, Christiane Breido. Studien und Reformmodelle im In- und Ausland hätten gezeigt: „Nur wer mit Freude und ohne Angst lernt, lernt gut.“
Klaus Peter Lohest, Vorsitzender des Kinderschutzbunds Rheinland-Pfalz, wies darauf hin, dass unangekündigte Tests bei Kindern häufig Stress, Unsicherheit und sogar Angst auslösen. Das untergrabe Vertrauen, erschwere eigenständiges Lernen und führe dazu, dass Kinder Schule als „Kontrollinstanz“ statt als Ort der Förderung wahrnähmen. „Wer Kinder schwächt, statt sie zu stärken, handelt gegen deren Bildungsinteresse“, so Lohest.
Der Kinderschutzbund verweist dabei auch auf eine Empfehlung des Bürgerrats Bildung und Lernen, Noten erst ab der 9. Klasse zu erteilen und zuvor auf individuelle Lernstandsberichte zu setzen (News4teachers berichtete). Ziel müsse es sein, Freude am Lernen zu erhalten und nachhaltige Lernerfolge zu sichern.
Der Philologenverband, der die Interessen von Gymnasiallehrkräften vertritt, hatte an der Entscheidung Teubers scharfe Kritik geäußert: Lehrkräften werde damit pauschal die Fähigkeit abgesprochen, selbst die für ihre Klassen und Kurse passende Form der Leistungsüberprüfung zu wählen. Die GEW begrüßte die Maßnahme hingegen (News4teachers berichtete auch darüber). News4teachers
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