BONN. Der Bürgerrat Bildung und Lernen hat insgesamt 19 Empfehlungen an die Politik veröffentlicht, wie das Bildungssystem in Deutschland verbessert und Chancengerechtigkeit gefördert werden können. Dabei haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer verschiedene Bereiche in den Blick genommen, von frühkindlicher Bildung über schulische Bildung bis zur beruflichen Bildung. Das Ziel: Langfristige Veränderungen in der gesamten Bildungskette. Voraussetzung dafür sind mehr Freiheiten für Bildungseinrichtungen – und vor allem für Kinder und Jugendliche.

Es ist ein großer Wurf, den die Bürgerinnen und Bürger im Bürgerrat Bildung und Lernen gemeinsam erarbeitet haben. Es geht um Noten und Hausaufgaben, Mitbestimmung und Kinderrechte, um individuelles und zeitgemäßes Lernen. Insgesamt 19 Empfehlungen umfasst das neue Programm des Bürgerrats Bildung und Lernen und nimmt dabei die gesamte Bildungskette in den Fokus. Leitfrage dabei: Wie viel Freiheit braucht das Lernen?
Unter anderem empfiehlt der Bürgerrat, Noten erst ab der neunten Klasse einzuführen – ergänzend zu individuellem Lern-Feedback, das es in den Klassenstufen vorher für alle Schülerinnen und Schüler statt Noten geben soll. Dafür stimmten insgesamt 77 Prozent der Bürgerinnen und Bürger. Auch gehört zu den Vorschlägen für die allgemeinbildenden Schulen, dass Hausaufgaben abgeschafft und durch „Vertiefungsstunden“ ersetzt werden sollen (71 Prozent Zustimmung). Dadurch, so die Hoffnung des Bürgerrats, könnten Chancengerechtigkeit, Lernfreiheit und die Lernverantwortung der Schülerinnen und Schüler gefördert werden.
„Wir wollen, dass auch die Form der Prüfung (z. B. Klausur, Vortrag, Projekt) frei wählbar ist“
Im Wortlaut: „Schüler*innen können in einer von den Lehrer*innen gewählten Zeitspanne die Leistungsnachweise erbringen (betrifft nicht die zentralen Nachweise). Uns ist es wichtig, Chancengleichheit in Bezug auf unterschiedliche Lerngeschwindigkeiten zu gewähren. Wir wollen, dass auch die Form der Prüfung (z. B. Klausur, Vortrag, Projekt) frei wählbar ist. Die Leistungsnachweise werden außerhalb der regulären Schulstunden erbracht. Zentrale Prüfungen (z. B. Abitur) bleiben davon unberührt. Dadurch lernen Schüler*innen, ihre Zeit selbstverantwortlich einzuteilen und Verantwortung für ihre Leistungen zu übernehmen. Somit hängen Leistungsnachweise nicht von der jeweiligen Tagesform ab. Gleichzeitig werden unterschiedliche Lerngeschwindigkeiten berücksichtigt.“
Gefordert wird auch eine Mitgestaltungsfreiheit der Schülerinnen und Schüler bei den Lehrinhalten (79 Prozent Zustimmung) – davon verspricht sich der Bürgerrat mehr Motivation der Kinder und Jugendlichen. „Die Entscheidungsfreiheit der Schüler*innen soll mit zunehmendem Alter steigen.“ Darüber hinaus heißt es: „Der Beruf des Lehrers / der Lehrerin muss insgesamt attraktiver gestaltet werden, damit es künftig mehr Lehrkräfte gibt. In kleinen Lerngruppen können Schüler*innen besser individuell lernen und gefördert werden. Die Lehrkräfte sollen durch Mentor*innen (Praktiker) unterstützt und entlastet werden.“
Fast Konsens (87 Prozent Zustimmung): die Demokratiebildung in Schulen zu verbessern. „Demokratische Werte in der Schule leben und stärken: Die Schule ist ein Ort, an dem demokratische Grundwerte wie Toleranz, Ehrlichkeit, Respekt, Gesprächskultur und
Kinderrechte auf Basis des Grundgesetzes aktiv gelebt werden müssen! Kinderrechte sollen fester Bestandteil des Schulkonzeptes sein. Kinder sollten altersgerecht in Entscheidungen einbezogen werden. Der Klassenrat dient als zentrale Plattform, um Gesprächskultur, Mitbestimmung und faktenbasiertes Argumentieren zu üben”, so heißt es im Beschlusstext.
Im Bereich der frühkindlichen Bildung plädiert die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger für mehr Mitbestimmung für Kita-Kinder (67 Prozent) und eine zweijährige Kita-Pflicht (88 Prozent). In der Begründung der Kita-Pflicht heißt es: „Die Bürgerräte sehen gute Sprachkenntnisse als Grundlage für die Teilhabe am sozialen Leben und den gesamten Bildungsweg. Im Spiel und durch Interaktion lernt das Kind automatisch und zwanglos. Voraussetzung dafür ist eine Kita-Pflicht in den letzten beiden Jahren vor der Einschulung.“
Auch den beruflichen Bereich haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in den Blick genommen. Hier stimmten 96 Prozent dafür, dass es Berufsorientierungswochen für alle Jugendlichen geben soll und Jugendliche ohne Schulabschluss bessere Berufschancen erhalten sollen (88 Prozent Zustimmung).
„Ich denke, wir können wirklich stolz sein auf das, was wir geleistet haben und auf die Vorschläge, die wir gemeinsam formuliert haben. Natürlich waren die Diskussionen teilweise auch hart, aber nun können wir sagen, wir haben etwas entwickelt, das wir guten Gewissens präsentieren können“, sagt Sabirya Ekinci, die als Straßenbahnfahrerin in Hannover arbeitet und seit vier Jahren im Bürgerrat aktiv ist.
„Nun wünsche ich mir, dass unsere Arbeit auch gesehen und ernst genommen wird“
Insgesamt setzt sich der Bürgerrat aus 700 zufällig ausgewählten Menschen aus ganz Deutschland zusammen, die einen Querschnitt der Bevölkerung abbilden und sich in wechselnder Zusammensetzung getroffen haben. Die Entscheidung, welche Empfehlungen nun verabschiedet wurden, trafen im November 2024 dann stellvertretend rund 120 Bürgerratsmitglieder. Mit dabei waren auch rund 20 Schülerinnen und Schüler, die Mitglieder des Jungen Bürgerrats sind. Ihre Meinungen wurden in den verschiedenen Diskussionen ebenfalls gehört und flossen in die Vorschläge ein. Die Kinder und Jugendlichen hatten sich unter anderem für mehr „individuelles und lebensnahes Lernen“ an Schulen eingesetzt, was letztlich 97 Prozent Zustimmung erhielt.
„Nun wünsche ich mir, dass unsere Arbeit auch gesehen und ernst genommen wird“, so Felix Voss, Student aus Leipzig und Bürgerratsmitglied der ersten Stunde. Denn es reicht dem Bürgerrat Bildung und Lernen nicht, die Empfehlungen lediglich zu veröffentlichen. Im nächsten Schritt geht es nun darum, den inhaltlichen Austausch auf verschiedenen Ebenen voranzutreiben. So übergibt der Bürgerrat seine Empfehlungen in den kommenden Wochen beispielsweise an die Kultus- und Bildungsministerien. Eine Abschlusskonferenz des Bürgerrats Bildung und Lernen ist für Ende 2025 geplant.
Ins Leben gerufen wurde der Bürgerrat Bildung und Lernen von der unabhängigen und gemeinnützigen Montag Stiftung Denkwerkstatt in Bonn. Ursprünglich auf drei Jahre angelegt, wurde er Ende 2023 um zwei weitere Jahre verlängert, denn: “Die Verantwortungsunschärfe beim dringenden Veränderungsbedarf zwischen Bund, Ländern und Kommunen erfordert viel Zeit, um in den Beratungen dafür zielgenaue Empfehlungen zu erarbeiten. Hinzu kommt, Veränderungen in der Bildungspolitik in Deutschland brauchen einen langen Atem“, so Karl-Heinz Imhäuser, Vorstand der Stiftung und Initiator des Bürgerrats.
Die Entscheidung, welche Vorschläge in das neue Programm mit aufgenommen werden, hatten sich die Bürgerinnen und Bürger nicht leicht gemacht. In mehreren Sitzungen und in unzähligen Diskussionsrunden glichen sie Standpunkte ab und erarbeiteten mehrheitsfähige Ideen erarbeitet. Dabei konnte es durchaus hitzig zugehen, denn die Vorstellungen, wie viel Freiheit in der Bildung sinnvoll ist und wie viel Vorgaben es geben muss, gingen zum Teil weit auseinander. Über die Empfehlungen abgestimmt haben rund 120 Bürgerrätinnen und Bürgerräte bei der siebten Tagung des Bürgerrats am 23. und 24. November in Leipzig (News4teachers berichtete).
„Der Bürgerrat Bildung und Lernen hat intensiv um seine Positionen gerungen und engagiert um Mehrheiten gestritten. Aber egal, welchen Alters, welcher Herkunft oder welchen Geschlechts – die Diskussionen verliefen immer respektvoll, auch wenn die Meinungen zum Teil weit auseinandergingen“, sagt Sabine Milowan, Projektleiterin und Leiterin der Montag Stiftung Denkwerkstatt. „Damit verstehen wir den Bürgerrat Bildung und Lernen auch als einen Beitrag zur lebendigen Demokratie in Deutschland. Jetzt ist die Politik gefragt, diese wertvollen Impulse aufzunehmen.“ News4teachers
Hier lassen sich die vollständigen Empfehlungen des Bürgerrats herunterladen.
„Demokratie kann anstrengend sein“: Schülerin Ronja im Bürgerrat Bildung und Lernen
Ich begrüße die aktuellen Forderungen der Gewerkschaft für 8% mehr Lohn(immerhin ein Anfang; eigentlich sollten es 18 sein) und 3-5 Tage mehr frei pro Jahr.
Lehrkräften sollten also dringend als volle Stelle die
4-Tage Woche wählen können
sowie Homeschoolingstunden abstimmen können. Wer 2 Stunden Oberstufe hat, muss nicht 60 min hin und zurück fahren müssen.
Der Lehrerberuf muss für junge Leute wieder attraktiv werden. Mit Präsenzsprechtagen, Präsenzkonferenzen lockt man keinen mehr. Die Konkurrenz bietet schon 35 Std Woche, Homeoffice, Bonussysteme und Inflationsausgleich.
Langsam reicht uns auch die Ungleichheit.
Früher haben alle irgendwo 40 Stunden vor Ort gearbeitet. Heute arbeitet der eine voll zuhause, der andere nur 32 Stunden und der andere bekommt das Geld nur so dahingeschüttet von Zuschuss, Bonus, Prämie oder was weiß ich.
Lehrer arbeiten bis 67 und in Frankreich gehen sie mit 62 in Rente?
Dann braucht sich wirklich keiner wundern, wenn Gen Z um die Schule einen Bogen macht!
Bietet doch mal was, anstatt das ‘weiter so’ 🙁
Dann vergleichen Sie besser nicht die Gehälter zwischen Frankreich und Deutschland – ich verdiene als promovierte, habilitierter Professor in Frankreich deutlich weniger netto als ein Gymnasiallehrer in Deutschland (ich war auch akademischer Rat auf Zeit, also A13 an einer bayerischen Uni, weiß also wieviel das ist).
Trotzdem gibt es andere Vorteile in Frankreich und ich würde nicht nach Deutschland zurück wollen.
In Frankreich ist das Unterrichtspflichtzeit” und die Gesamtarbeitszeit deutlich geringer als in Deutschland. Wenn man schon vergleicht, dann richtig, nicht nur die Gehälter.
Ich stimme zu, daß war ja genau mein Punkt : nicht nur die Arbeitszeit (Depitat, Woche Arbeitszeit, Rentrneintrittsalter, Urlaubstage etc) sondern auch das Gehalt vergleichen.
Wenn ich das richtig sehe, verdient ein vollausgebildezerehrer am Anfang seinerKarriere ca 2100 Euro netto pro Monat bei einer vollen Stelle. Dann müsste man das mit den Stunden verrechnen..
ja genau ich stimme Ihnen vollkommen zu, das war auch das, auf was ich hinweisen wollte: Man kann nicht nur die eine Sache vergleichen, ohne die andere.
Man kann nicht nur das Gehalt vergleichen, ohne die Arbeitszeit (= Wochenarbeitszeit, Renteneintrittsalter, Urlaubstage, etc.) zu vergleichen.
Andersherum: man kann nicht nur die Arbeitszeit (= Wochenarbeitszeit, Renteneintrittsalter, Urlaubstage, etc.) vergleichen, ohne das Gehalt zu vergleichen.
Wenn ich mich richtig informiert habe (gerne korrigieren), hat ein Lehrer mit “agrégation” (was zumindest in Mathematik ungefähr dem Staatsexamen für Gymnasium in Bayern entspricht) auf einer 100%-Stelle,ein Nettogehalt von 2100 Euro – wohingegen in Bayern A13 auf der untersten Stufe (5) ein Nettogehalt von 3900 Euro hat.
Das ist ein bißchen weniger, als das doppelte.
Nun müßte man ermitteln, ob ein Lehrer in Frankreich über sein gesamtes Arbeitsleben nur etwas mehr Stunden als die Hälfte eines Lehrers in Bayern arbeitet.
Das wird recht schnell kompliziert – ich bin mir nicht sicher, wie man das akkurat vergleichen kann.
Im Endeffekt muß jeder für sich die Vorteile und Nachteile abwägen.
Ich für meinen Teil bevorzuge es, in Frankreich zu arbeiten, …
ich vergaß: der Vergleich wird noch schwieriger angesichts der Tatsache, daß Unterrichtsstunden in Frankreich und Deutschland unterschiedlich lang sind…
Ja genau, und andere stehen um 4:00 auf damti die Brötchen rechtzeitg fertig sind, oder damit sie rechtzeitig zur Frühschicht sind, manche Arbeiten auf der Baustelle ( ob sie die 10 Std einhalten?), der Handwerker repariert natürlich alles nur noch online aus dem Homeoffice, die Pflegekräfte in den Krankenhäuser erledigen ihre Arbeit auch noch im Homeoffice.
Uns geht es wirkschlich schei….
also mein Mann hat 3 Tage Homeoffice und ich nicht!!!
Der Börsenmakler verdient mehrer Millionen und ich nicht! Ungerecht!
Und ich kenne Jemanden, der/die mehr versient als ich! Ungerecht!
Aktiengeschäfte und Renten von Dynastien deutlich besteuern und den Mindestloh kräftig anheben.
Wie die Rente bezahlbar werden soll, weil es früher “funktionierte” erschließt sich mir Ihrer Logik folgend nicht ganz…
Ich brauche keine 4-Tage-Woche und kein Homeoffice.
Mir würde schon reichen, wenn ich in einem wohltemperierten Raum (19-25°C) mit funktionierenden Geräten ausgeschlafene Schüler unterrichten könnte. Schön wäre es auch, wenn ich einen angemessenen Arbeitsplatz in der Schule hätte. Auch würde mir helfen, wenn ich nicht ständig Zusatzstunden machen müsste, bei Fehlverhalten von Schülern oder Eltern Unterstützung meiner Vorgesetzten hätte und in einem System arbeiten dürfte, welches von Sachverstand und Struktur geprägt ist.
Dies alles ist nicht gegeben, da ist die 5-Tage-Woche mein geringstes Problem!
Volle Zustimmung. Geht mir auch so.
Keiner wird sie auch nach Verbesserung an Mehrarbeit hindern!
Gönnen sie nicht allen anderen leichte Verbesserungen und Modernisierungm Jette?
Flexibilität ist so wichtig heutzutage. Sie sollen vieles selbst entscheiden können, z.B. ob sie die 4-Tage Woche wollen, oder ob sie ein paar Stunden Digitalunterricht geben möchten. Wenn sie jeden Tag und auch abends oder mal am Wochenende zur Schule fahren möchten, können sie das gerne machen.
Wir haben aber viele, die davon völlig gestresst und überfordert sind. Diese brauchen dringend Verbesserung und nicht nur die die Raumtemperatur von 14 auf 20 Grad hochgefahren! (das kenne ich auch)
Sie gehen immer davon aus, dass die Kids das alles dann brav, ohne Probleme (technische, räumliche, soziale …) und ganz motiviert mitmachen.
Meine Realität sähe so aus, dass mindestens die Hälfte der Kids gar nichts davon hätte, weil sie nämlich etwas ganz anderes brauchen als alleine vor der Kiste zu sitzen und ständig zu überlegen, wie die Aufgaben eigentlich genau funktionieren, wie sie sich technisch helfen können, ob sie nicht doch daddeln etc.
Das heißt, am Ende wäre ich viel gestresster, weil ich nicht das vermittelt hätte, was ich in Präsenz hätte vermitteln können.
Ich hatte Ihnen das schon einmal geschrieben: Sie scheinen immer von disziplinierten und motivierten Gymnasialschüler*innen mit Eltern, die zuhause unterstützen können, auszugehen. Das ist aber für die Gestresstesten von uns aber nicht die Realität.
BTW: Ich habe bereits eine Vier-Tage-Woche, da ich freiwillig nur 75% an einer Ganztagsschule (Was einen freien Tag möglich macht.) arbeite. Und ich bin sehr froh, dass ich keinen Digitalunterricht geben muss!
Ich frage mich, ob Sie den Beitrag von Jette überhaupt verstanden haben.
Die meisten Lehrkräfte finden ihren Beruf gut, mögen das Unterrichten und haben Freude beim Arbeiten mit Kindern und Jugendlichen.
Es sind jedoch viele zusätzliche Aspekte dazugekommen, die wenig bis nichts mit Unterricht zu tun haben. Die Arbeitszeitstudie zeigt, dass Lehrkräfte inzwischen nur ein Drittel ihrer Arbeitszeit mit Unterricht zu tun haben. Ein weiteres Drittel sind unterrichtsnahe Tätigkeiten (Korrekturen, Vorbereitung etc.) und ein weiteres Drittel hat nichts mit Unterricht zu tun.
Dazu kommt, dass die Rahmenbedingungen vielerorts nicht mehr tragbar sind. Von Jette wurde als Beispiel die Raumtemperatur genannt. In andere Schulen regnet es rein. Oder es gibt kaum echte Arbeitsplätze in der Schule usw.
Außerdem wird das Ansehen der Lehrkräfte in der Gesellschaft immer schlechter und Schulen werden mit immer neuen Anforderungen zu Reparaturanstalten der Gesellschaft gemacht.
Zu Ihren Forderungen:
Natürlich nimmt jede*r gerne mehr Geld oder ein paar mehr freie Tage. Die o.g. Probleme verbessern sich dadurch aber nicht.
Wer erlebt hat, wie viele Kinder in der Corona-Pandemie abgehängt wurden, der spricht sich kaum für digitalen Unterricht aus!
Statt mantraartig eine 4-Tage-Woche und Digitalunterricht zu fordern, sollten wir uns den 30% unterrichtsfernen Tätigkeiten widmen und einer Reduktion der unterrichtsnahen Tätigkeiten (weniger Dokumentation etc.), sowie die Rahmenbedingungen verbessern. Dann würde man den Beruf wirklich attraktiver machen…
Lehrer scheinen sehr anspruchslos zu sein, wenn sie bei 15 Grad in Räumen rumlaufen, wenig Geld benötigen und über 40 Stunden puckeln.
Ob dass die Jungen noch so mitmachen werden?
Nein, das sind genau die Baustellen, die man dringender angehen sollte als Forderungen nach einer 4-Tage-Woche…
Weniger Deputat ist 100% wichtig und die Tarifverhandlungen auch, Sepp Denken sie nicht nur an sich und ihr Gebäude.
Homeoffice,digitaler Unterricht und 4-Tage Woche sind Irrwege für die Schule. Menschen benötigen Menschen. Ansonsten macht der Beruf überhaupt keinen Sinn.
Verbesserungen müssen überall gesucht werden,außer in der Präsenz. Damit sägt man sich den Ast ab,auf dem man sitzt.
Wenn einen aber der Beruf schon stresst und gar nicht die Begleitumstände, dann würde ich die Berufswahl selbst überdenken. Ein wenig Spaß sollten einem Kinder ( oder auch Jugendliche) und Unterricht an für sich schon machen. Ich wollte ja gar keinen Bürojob haben!
Es muss sich verbessern, sehe ich auch so.
Beispiel:
Lehrerin verdient vielleicht ganz ok, hat aber auch Jahre studiert und noch kein Ausbildungsgeld verdient. Im Jahr zahlt sie dann 1200 Euro an Benzin, weil sie bislang kein Homeoffice! hat, dann wird ihr die Krankenkasse abgezogen und sie bekommt keine Extrazahlungen.
Wenn ihre Freundinnen ein 13. Monatsgehalt! erhalten sowie Prämien kommt das am Jahresende zusätzlich dazu, so dass sie defintiv mehr haben.
Sie arbeitet 41 Stunden auf Papier, die Freundin 35 und oft von zuhause oder von den Kanaren.
@Flori 😉
“… die Freundin 35 und oft von zuhause oder von den Kanaren.”
Und die Lehrer stehen hier alle buchstäblich im Regen mit ihren doofen Wohnmobilen!
Zumindest wurde ja (während der Corona-Hochphase) in der letzten Dummschwatz-Challenge behauptet, dass Lehrer “alle nur noch” (sic!) im Wohnmobil unterwegs seien und von dort aus digital unterrichten.
… Schöne neue Welt?
Oder schön blöde neue Welt? 😉
Mein Mann hat 3 Tage Homeoffice!! nur so als “Kontrast”
Augen auf bei der Berufswahl.
Und ich möchte gerne Schüler, die eindrucksvoll darlegen, dass sie nicht mehr zur Schule kommen wollen, auch einfach ausschulen können.
Konferenzen klappen digital, Elterngespräche klappt digital, Oberstufe klappt oft digital und einige Stunden ab 13 Jahren sind online sicher möglich.
“muss nicht 60 min hin und zurück fahren müssen”.
umziehen?
Bei Abordnung zieht man nicht so schnell um.
Und ob es da gerade eine Wohnung gibt, steht ja auch in den Sternen.
Und wer ein Eigenheim hat, will auch keine doppelte Haushaltsführung.
waren das nicht neulich noch +17%?
Sie wissen schon, dass es aktuell um die Verhandlungen von Bund und Kommunen geht? Hat mit den Lehrern mal so gar nichts zu tun.
Indirekt schon, weil der Abschluss im Rahmen der Forderungen der Gewerkschaften für die Landesbediensteten am Jahresende mit noch viel klammeren Haushalten liegen wird. Unser Abschluss wird demnach deutlich schlechter werden.
Das sollte schon 1 zu 1 für Lehrer übertragen werden^
Ähm, bin gespannt,wie die freien Tage oder weniger Arbeitszeit für Lehrer runtergerechnet werden……
8-12% sind doch dringend notwenig.
“Unser Abschluss wird demnach deutlich schlechter werden.”
Ja, “den letzten beißen die Hunde”. Wieder einmal. Tippe auf 3% und ein zusätzlicher freier Tage (in den Ferien zu nehmen,,,)
Realist, sie tun so gut-für Verbesserung, höhere Gehälter und weniger Deputat. Geben sie nicht auf, Realist.
Holen sie 10% raus und nicht 3 sondern 5 freie Tage 🙂
Die 3% dann aber auf 2 Jahre verteilt…
Weiß sie sicher nicht. Das one-post-wonder postet nur die immergleichen Forderungen.
Sie belästigen die “Realistin” mit Fakten?
Wird nichts werden, meine Erfahrung…
Könnten Sie reale Beispiele für diese Konkurrenz nennen?
Was ich für kritikwürdig halte:
“Unter anderem empfiehlt der Bürgerrat, Noten erst ab der neunten Klasse einzuführen – ergänzend zu individuellem Lern-Feedback, das es in den Klassenstufen vorher für alle Schülerinnen und Schüler statt Noten geben soll.”
Warum?
Und bei der ‘Notenvergabe’ vor den Zeugniskonferenzen (erst dort können die Noten festgelegt werden), bekommen bei uns alle Schüler individuelles Feedback. Auch zwischendurch, bspw. im Rahmen von Leistungsbewertungen u.ä.
Aber prima (nicht), entspricht ja dem Zeitgeist:
Keine (wirklich justiziablen) Selektions- und Allokationskrterien mehr bis mind. Klasse 9.
Im mehrgliedrigen System verweilt dann bspw. ein Schüler am Gymnasium bis Klasse 9 und vollzieht dann den eigtl. gebotenen Wechsel an eine andere Schulform nicht mehr (bei uns ist bspw. aufgrund der hiesigen Schullandschaft ein Schulformwechsel allerspätestens am Ende der 8. Klasse noch möglich, wird der nicht vollzogen, ‘schleifen’ wir sie bis zur jetzt 10. Klasse durch, einen adäquaten Abschluss schaffen sie dann aber – mit Ansage – i.d.R. nicht). Oder man will hier gleich die Grundlagen einer Einheitsschule legen………
“Auch gehört zu den Vorschlägen für die allgemeinbildenden Schulen, dass Hausaufgaben abgeschafft und durch „Vertiefungsstunden“ ersetzt werden sollen”
(A) Wo kommen diese “Vertieungsstunden” beim akuten Lehrermangel und der chronischen Überbelastung der Kollegen her?
(B) Man möchte also der außerschulichen resp. -unterrichtlichen, unbegleiteten Lernverantwortung (und den damit einhergehenden Kompetenzentwicklungen z.B. bei der Eigenverantwortung etc.) auch ins Letzte hinein komplett entsagen……… oookay.
Die massive Erosion der Hausaufgabenmoral (i.V.m. immer weniger Zeit für das dringend notwendige Üben etc.) ist jetzt bereits einer der Knackpunkte, warum unsere Schüler immer weniger können… und dann steht dort dennoch: “Dadurch, so die Hoffnung des Bürgerrats, könnt[e] […] die Lernverantwortung der Schülerinnen und Schüler gefördert werden” – äääähn………. what?! o_O
„Schüler*innen können in einer von den Lehrer*innen gewählten Zeitspanne die Leistungsnachweise erbringen (betrifft nicht die zentralen Nachweise).”
Um zu bewerten, wie weit ein Schüler (bspw. entwicklungspsychologisch-normtypisch o.ä.) ist, wie es um dessen Leistungsfähigkeit, -bereitschaft und -demonstration steht, sowie um entsprechende Vergleichswerte zu haben, sind einheitliche Leistungsnachweise unter gleichen Bedingungen (Ort, Zeit, Inhalt etc,) für die Schüler notwendig, auch i.S.d. Leistungsgerechtigkeit. Mit so einem Vorschlag öffen wir Tür und Tor der Gleichmacherei: Ob ein Schüler eine bestimmte Leistung unter konkreten Bedignungen und unter bestimmten Druck erbringt oder ob ein Schüler die gleiche Leistung erst später, nach längerer Bearbeitungszeit etc. erbringt, macht einen Unterschied. Die Schüler sind damit nicht gleich Leistungsfähig. Wie soll man das denn bewerten? Und dabei ist ungenommen, dass sich bestimmte solcher Unterschiede zwischen den Schülern armortisieren. Man versucht hier aus Schülern kl. “Studenten” zu machen… passt aber nicht. Und diese vermeintl. ‘Freiheit’ dürfte für ein Gros absolut kontraproduktiv sein.
“Wir wollen, dass auch die Form der Prüfung (z. B. Klausur, Vortrag, Projekt) frei wählbar ist.”
Unterschiedliche Prüfungsformen prüfen i.d.R. auch unterschiedliche Kompetenzen…
“Dadurch lernen Schüler*innen, ihre Zeit selbstverantwortlich einzuteilen und Verantwortung für ihre Leistungen zu übernehmen.”
Und das ist mit den aktuellen Vorgaben nicht der Fall? What?! o_O
Aber ja, keine hasuaufgaben = Mehr an Zeit für das Zeitmanagement…
“Somit hängen Leistungsnachweise nicht von der jeweiligen Tagesform ab.”
Nicht falsch verstehen, ich halte das für einen durchaus validen Punkt und bin eigtl. auch ein Kritiker unseres Prüfungssystems (punktuelle, unflexible Prüfungen sind regelmäßig nicht ökologisch valide in Bezug auf realweltlich notwendige Kompetenzen etc.), aber ich sehe in den Vorschlägen keine Verbesserung.
“Gefordert wird auch eine Mitgestaltungsfreiheit der Schülerinnen und Schüler bei den Lehrinhalten […] – davon verspricht sich der Bürgerrat mehr Motivation der Kinder und Jugendlichen. ‘Die Entscheidungsfreiheit der Schüler*innen soll mit zunehmendem Alter steigen.'”
Das ist, als allg. Prinzip angewendet, eine Verquerung der Sozialisations-/Enkulturationsaufgabe von Schule. Was nicht heißt, dass hier und dort Platz sein könnte, Schüler (nach Gutdünken der Lehrkraft) miteintscheiden zu lassen (kann ja Erziehungs-/Bildungsgründe haben).
“Kinderrechte sollen fester Bestandteil des Schulkonzeptes sein.”
Kinder sind Menschen. Menschen haben allg. Menschenrechte; s. https://www.news4teachers.de/2024/08/kinder-fordern-kinderrechte-ins-grundgesetz-zur-besten-sendezeit-in-der-ard-und-mit-prominenter-unterstuetzung/#comment-619198.
“Kinder sollten altersgerecht in Entscheidungen einbezogen werden.”
Demokratische Partzipationsfähigkeit ist Ziel von Schule, demorkatische partizipationd er Schüler aber nciht Modus derselben. Wie man immer auf den Trichter kommt, es bräuchte für Demorkatiebildung auch irgendwie des kosntanten Einübens von Demokratie, ershcließt sich nicht.
“Aber prima (nicht), entspricht ja dem Zeitgeist:
Keine (wirklich justiziablen) Selektions- und Allokationskrterien mehr bis mind. Klasse 9.”
Tragisch…für Sie.
Für Sie auch, weil sie mit den Jugendlichen weiter “arbeiten” müssen und die Jugendlichen ihr blaues Wunder erleben, wenn sie bis einschließlich Klasse 8 nicht gelernt haben, dass sie arbeiten müssen. Das endet an Gesamtschulen in NRW auch immer mal wieder sehr übel.
Eben. Aber ganzheitliche Betrachtung ist ja nicht eines jeden Stärke.
Veränderungen sind nicht Ihre Stärke.
Bei Ihrem Selbstverständnis hätte ich eine gewisse Anpassungsfähigkeit, Offenheit und konstruktive Lösungsorientierheit erwartet.
Von mir gibt es dafür eine glatte 5 in den genannten Kriterien.
“Veränderungen sind nicht Ihre Stärke.”
Butter bei die Fische:
An welchen meiner konkreten Aussagen hier, meinen Sie so eine Behauptung festmachen zu können? Das können(!) Sie doch gar nicht beurteilen. Sie können einzig wissen, daas “Veränderungen” mir nicht autotelisch Wert an sich sind – Veränderungen ohne (erwartbare) Verbesserungen oder gar mit unverhälnismäßigen Verschlechterungen, die lehne ich in der Tat ab. Sie nicht?
“Bei Ihrem Selbstverständnis hätte ich eine gewisse Anpassungsfähigkeit, Offenheit und konstruktive Lösungsorientierheit erwartet.”
Worauf beziehen Sie sich? Ihre jontraprodukriven Reformpläne in den anderen Threads hier heute? Auch dort habe ich etliche Male dgl. artikuliert, was Sie aber ignorieren – Stichworte: (a) Finanzierung, nicht Mängelverwaltung und Hin- und Herschieberei schwindender Ressourcen; (b) Leistungsprinzipreaktivierung und damit einhergehende Aufwertungsprozesse.
… aber was hat das mit diesem Thread hier zu tun?!
Von mir gibt es für Sie ein ‘ungenügend minus’ in den genannten Kriterien.
“Von mir gibt es für Sie ein ‘ungenügend minus’ in den genannten Kriterien”
Ja. Dass Sie mit Kritik nicht umgehen können, überrascht mich jetzt nicht.
Fragen Sie doch mal Ihre Schüler nach Feedback (Noten) und beobachten Sie dann Ihre Emotionen. Da können Sie bestimmt etwas über sich lernen.
Ach… Sie haben hier inhaltliche, argumentative “Kritik” artikuliert?
Wo genau?
“Fragen Sie doch mal Ihre Schüler nach Feedback (Noten) und beobachten Sie dann Ihre Emotionen. Da können Sie bestimmt etwas über sich lernen.”
Was hat mein Unterricht u./o. mein Verhältnis zu meinen Schülern (k.A., worauf Sie hinaus wollen), von dem Sie de facto keinen blassen Schimmer haben, mit dem Thema zu tun? Ist das Ihre Form von “Kritik”, mit der man “umgehen” können muss? Also schreiben Sie wieder lediglich Quatsch.
Und fun fact: Ich bin eigtl. recht beliebt bei meinen Schületn (ich weiß, können Sie sich nicht votstellen, aber Sie wissen ja auch de facto absolut nichts darüber).
‘Lustig’, dass Sie immerzu zu roten Heringen greifen… machen die Leute i.d.R., wenn sie inhaltlich nichts zu bieten haben.
Warum genau beantworten Sie nicht einfach die Fragen?
“Und fun fact: Ich bin eigtl. recht beliebt bei meinen Schületn (ich weiß, können Sie sich nicht votstellen, aber Sie wissen ja auch de facto absolut nichts darüber)”
Kürzlich schrieben Sie noch über Ihre Kommentare hier, welchen Mehrwert und inhaltlichen Beitrag Sie damit leisten.
Dass Sie beliebt bei Ihren Schülern sind, erwähnten Sie ebenfalls schon mehrfach unter “fun facts”.
Gibt es noch irgendwelche Eigenschaften von Ihnen, die dem Forum bisher verborgen blieben?
“Kürzlich schrieben Sie noch über Ihre Kommentare hier, welchen Mehrwert und inhaltlichen Beitrag Sie damit leisten.”
Stromi, Sie haben sich ostentativ geweigert, über das Thema des Artikels u./o. meinen Ausgangskommentar zu diskutieren. Stattdessen artikulierten Sie (wie eigtl. immer) ausschl. inhaltsferne ad hominem-Provokationsversuche. Und jetzt jammern Sie, dass ich Sie anhand dieser Ihrer ad hominem-Provokationsversuche vorführe? Oh man… 🙂
Sie weigern sich ja immer noch, einmal inhaltliche Antworten zu artikulieren. Mag auch daran liegen, dass Sie eigtl (wie immer) nichts beizutragen haben.
“Gibt es noch irgendwelche Eigenschaften von Ihnen, die dem Forum bisher verborgen blieben?”
Meine Engelsgeduld, Ihnen minutiös auch das Selbstverständlichste zu erläutern, Ihre eklatanten Bildungsdefizite in den Sozialwissenschaften zu korrigieren, Ihnen trotz Ihrer persönlichen Anfeindungen immer noch inhaltlich zu antworten und Ihnen nach wie vor das Angebot zu machen, einmal in einen zivilisierten, fakten-/datenbasierten, logisch-argumentativen, inhaltlichen Diskurs einzutreten…. sind zwar keine insg., aber zumindest Ihnen “verborgen[en]” Eigenschaften meinerseits.
Und auch hier wieder:
Sie dürfen gerne zu uns stoßen und sich sachlich-inhaltlich mit dem Thema oder meinem Ausgangsbeitrag (unter dem Sie kommentieren) auseinandersetzen (oder Sie belassen es bei dem Eindruck von sich, den Sie hier mal wieder erzeugen) – your choice. 🙂
Erstellen Sie hier ad-hominem Psychogramme?
Was soll das?
(von PaPo z.B.)
Da braucht man nix erstellen.
Man muss nur die Beiträge lesen und ein wenig zwischen den Zeilen lesen.
Was Sie glauben, “ein wenig zwischen den Zeilen lesen” zu können, steht dort nur objektiv nie. Ich hingegen bemesse Sie daran, was Sie hier wortwörtlich schreiben, ohne – so wie Sie – Äußerungen des Ggü. insinuierend, Falsch- und Fehlbehauptungen formulierend, zu dekontextualisieren, Strohmänner und andere logische Fehlschlüsse zu bemühen. Und ich antworte swlbst Ihnen i.d.R. umfassend inhaltlich, sofern Sie über Ihre roten Heringe ginaus Imhalte bieten.
Was ist außethalb des Stammtisches wohl überzeugrnder?
Tippfehler schenke ich allen, die sie haben möchten. 🙂
Können Sie behalten. Und den Rest des Beitrages gleich mit.
Das regelmäßige Feedback der Redaktion auf Ihre Kommentare sagt ja auch alles.
Was soll das werden? Wieder dieses Hin und Her, wo Sie mit ggü. impertinent werden, ich Sie desavouiere und Sie ungeniert die Impertinenzen wiederholen?
Sie haben absolut NICHTS zum Inhalt dieses Artikel u./o. dieser Subdiskussion hier beizutragen.
Sie widersprechen ja nichtmal, wenn man feststellt, dass Ihr einziges Agens hier im Forum der (erfolglose) Versuch ist, mich persönlich zu devalvieren (schrieben Sie kürzlich ja auch selbst). Und wie könnten Sie das auch dementieren, jeder kann es lesen. Sie jammern aber unendlich, wenn ich den Foristen hier (situationsangemessen-reaktiv) in Erinnerung rufe, wie Sie die Gefährdungssituation von Schülern, Lehrern, Schulpersonal und deren Familien während der Pandemie relativierten, dass Sie Ihre Tochter aufgrund der Menge an Schülern mit Migrationshintergrund an einer öffentlichen Schule an einer Privatschule anmeldeten, dass Sie die humanistischen Bildungsideale von Schulen abschaffen und lediglich Arbeitskräfte erschaffen wollen u.ä. Ohne mich existieren Sie hier nicht.
Und dann erläutern Sie doch mal, was das “Feedback” der Redaktion besagt. Realitätcheck: Die Redaktion engagiert sich hier als ‘normaler’ Kommentator, Sie ist keine kategorisch in puncto Triftigkeit der eigenen Kommentare, moralisch-ethischem Werturteil o.ä. übergeordnete (über alle Zweifel erhabene), neutrale/objektive Instanz. Die Redaktion, das sind letztlich auch lediglich Menschen wie Sie, ich und die anderen Foristen hier. Insofern sagt das “Feedback” der Redaktion über mich auch lediglich so viel über mich aus, wie Ihr “Feedback” mir ggü. (mal ungeachtet dessen, dass Ihr roter Hering an ein Kind erinnert, dass einem Erwachsenen entgegnet ‘Aber meine Mami sagt […]!’ o.ä. – mein Feedack an Sie basiert jedoch auf Ihren tatsächlichen Aussagen und Ihrem hier wieder demosntrierten Verhalten.
Und: Ich sagte ja, dass Sie gerne zu uns stoßen und sich sachlich-inhaltlich mit dem Thema oder meinem Ausgangsbeitrag auseinandersetzen dürfen oder es bei dem Eindruck von sich belassen, den Sie hier mal wieder erzeugt haben. Sie haben hre Wahl entgültig getroffen. q.e.d.
So… und damit können wir es dabei belassen.
und das gibt Ihnen die Legitimation, Jmd. zu diffamieren, statt inhaltlich zu argumentieren?
Fun fact am Rande: schlagen Sie mal “Ambiguitätstoleranz” nach.
Teile ich nicht.
Meine Tochter hat in den ersten Jahren in der (privaten) Grundschule keine Noten bekommen. Das ganze Konzept war auf eigenverantwortliches Lernen ausgerichtet. Die Motivation und Wertschätzung war eine ganz andere.
Jetzt ist sie in der 6. Klasse am staatlichen Gymnasium und kommt locker mit.
Sehe keinen Grund, warum das Prinzip nicht auch länger angewendet werden kann.
“Die Motivation und Wertschätzung war eine ganz andere.”
Kein Problem, auf Notenzeugnisse zu verzichten.
Auch Lehrer sind in der Lage KI-generierte (Arbeits-)Zeugnisse per Knopfdruck zu erstellen.
Wir wollen und sollen ja mindestens so effizient sein, wie die “freie Wirtschaft”, nicht dass da wertvolle Arbeitszeit für draufgeht, die am Ende keiner bezahlt…
Der Unterricht war allerdings auch anders…
Gegen Effizienzgewinne habe ich grundsätzlich nix. Allerdings ist es in der Wirtschaft nicht zwingend überall effizient…siehe Volkswagen.
Potentiale sind überall vorhanden.
Ich gehe aber davon aus, dass Sie Ihre Tochter zum Arbeiten getrieben werden. Außerdem ist private Grundschule etwas anderes als staatliche Gesamtschule.
“Ich gehe aber davon aus, dass Sie Ihre Tochter zum Arbeiten getrieben werden.”
Gar nix habe ich gemacht. Im vierten Jahr haben wir etwas am Schriftbild gearbeitet und Schreibübungen gemacht.
War ein jahrgangsübergreifendes Konzept mit vielen lernschwächeren Kindern (inkl. Teilhabeassistenz).
Ehrlicherweise muss man einräumen, dass insbesondere die Kinder am “oberen” und “unteren” Ende von diesem Konzept profitierten. Die Kinder aus der Leistungsmitte, die etwas auf extrinsische Motivation angewiesen waren, sind vermutlich z.T. unter ihren Möglichkeiten geblieben.
Kann nicht erkennen, dass eine konventionelle Notengebung inkl. einkalkuliertem Scheitern hier pauschal mehr erreicht.
Vielleicht war das für Ihre Tochter die passende Form. Kenne Kinder, bei denen das überhaupt nicht gut funktioniert hat. Kenne Konzepte, bei denen Kinder dann damit in der Pubertät krachend an die Wand gefahren sind.
So ein Konzept mit eigenverantwortlichem Lernen usw. geht für manche Kinder gut auf und für andere gar nicht. Kommt ja hier ungemein aufs Elternhaus an und die Einstellung des Kindes. Wo liegt da die Gerechtigkeit? Gab es hier nicht neulich einen Artikel, dass gerade Kinder aus bildungsfernen Familien von guter Führungsstruktur, Frontalunterricht, üben und enger Begleitung profitieren? Wären diese dann nicht wieder auf sich selbst gestellt und hätten schlechtere Chancen? Und ja, Privatschule ist etwas anderes. Kleinere Klassen, mehr Personal, gute Ausstattung, Eltern, die hinter dem entsprechenden Schulkonzept stehen usw. Da gibt es keine Diskussionen, ob noch eine Buch mehr gekauft wird oder nicht. Da gibt es keine Diskussionen über Projekte oder Ausflüge, da wird ebenfalls Leistung erwartet, ob mit Noten oder Feedbackbögen. Das ist mittlerweile weit weg von der Realität selbst an einem Gymnasium. Klassen mit 30 und mehr Kindern. Ipads nicht geladen, Computer marode, WLAN Glücksache in welchem Raum man ist. Damit fängt es schon an. Sie Hälfte der Klasse ist unwillig und im NAWI Unterricht ist es schwierig, weil Eigenverantwortlichkeit fehlt und die Versuche nur mit ständiger Kontrolle überhaupt durchgeführt werden können. Kinder haben kein Material, Bücher werden erst nach Wochen angeschafft, die in der Bücherei werden nicht ausgeliehen ( müsste man ja in der Pause hingehen). Eltern lassen ihre Kinder nicht zu Schule laufen oder mit dem Bus fahren (auf dem Parkplatz herrscht deswegen Verkehrschaos), vom Sportbeutel bis zum Pausenbrot wird alles hinterher getragen, bei Konflikten war Sohnemann natürlich nieeeeee beteiligt (selbst wenn es 20 Zeugen gibt). Und diesen Kindern, die bislang zu Hause keinerlei Verantwortung und Selbstständigkeit zeigen mussten, die nie Verantwortung übernehmen mussten, die sollen das jetzt in der Schule tun??? Die Eltern, die schon bei eine 3 Himmel und Hölle in Bewegung setzen, werden dann jetzt eben jedes Wort der verbalen Beurteilung zerpflücken. Ich mache gerne auch mal Projekte oder Stationsarbeit etc. und in den letzten Jahren waren immer mehr Kinder völlig überfordert damit und konnten mit Freiheit und selbstbestimmtem Lernen nichts anfangen. (Eltern haben gemotzt, wenn ich mal etwas nicht benotet habe, skurril, war wahrscheinlich von den Eltern gebastelt und die wollten ihre Note)
Aber ist ja auch egal. Wir haben schon so viele Experimente in der Schule durch (G9-G8-G9, Rechtschreibung nach Lust und Laune usw.), machen wir das einfach auch noch. Und in 10 Jahren werden wir mindestens Hälfte der Kinder völlig verloren haben. Und die Hälfte an Fachkräften somit gleich mit. Und nein keine düstere Prognose, sondern Erfahrung. Leider habe ich in den letzten Jahren bezüglich der Auswirkungen neuer “Ideen” ziemlich oft recht behalten. Ich sehe nämlich täglich sehr viele Kinder und sehe, dass viele das nicht schaffen würden mit dem oben vorgeschlagenen System. Aber wahrscheinlich bin ich in Ihren Augen einfach nur zu unwillig.
Volle Zustimmung! Ist bei mir an der Schule genauso (Gymnasium).
Vielen Dank erst einmal, für Ihren ausführlichen Beitrag.
In vielen Punkten haben Sie Recht.
Ich möchte nur gerne noch ergänzen, dass es sich bei der Privatschule meiner Tochter nicht um eine “elitäre” Einrichtung handelte.
Die Schule hat den Schwerpunkt auf Inklusion gesetzt und ist in kirchlicher Trägerschaft. Viele Kinder haben hier einen eigenen Teilhabeasssistenten und andere sind verhaltensauffällig. Einige sind vor Brennpunktschulen geflüchtet und sind später dazugekommen. Die wenigsten Eltern mussten den vollen Monatsbeitrag leisten…
Wir sind da aufgrund der verlässlichen Zeiten von 7:30 Uhr – 15:00 Uhr “reingerutscht”.
Eigenverantwortliches Lernen (“Stillarbeit”) stand vormittags auf dem Plan. Es gab viele Pausen und Spielzeiten. Dazu ein gemeinsames Mittagessen.
War halt so ein Gemeinschaftsding mit Arbeitseinsätzen, Sommerfesten usw.
Einige Kinder konnten mit der eigenverantwortlichen Lernzeit nichts angefangen – wie Sie beschrieben haben.
Die lernschwächeren Kinder bzw. Eltern haben die Grundschulzeit von vornherein auf 5 Jahre im Rahmen der offenen Eingangsstufe geplant.
Es war in Summe einfach eine ruhigere Zeit und gefühlt der verlängerte Kindergarten.
Das staatliche System haben wir hingegen mit der älteren Schwester erlebt. Auch okay. Schulzeiten von 8 – 13 Uhr und alle gut situiert. In Summe aber unentspannter.
(Wir brauchten hier allerdings einen Hortplatz, den es für die kleine Schwester nicht mehr gab.)
Die Privatschule wurde übrigens von einem ehemaligen SL im staatlichen System gegründet, der die letzten 10 Berufsjahre was anderes ausprobieren wollte.
Die “anderen Privatschulen” kennen wir übrigens auch:
Dort haben wir noch einen Aufnahmetest bzw. ein Gespräch durchgeführt und wären fast dort gelandet. Hier fehlte es der Schule, den Schülern und den Eltern an nichts. Das wäre die Alternative zur normalen Schule gewesen, wenn wir keinen Hortplatz bekommen hätten…hätte uns ca. doppelt soviel Kohle im Monat gekostet…
Daher sehe ich das Konzept grundsätzlich nicht so kritisch. Wie gesagt, für die eigenständigen bzw. lernschwachen Kinder eine gute Alternative. Dazwischen muss man schauen.
Mir gefiel im übrigen die Atmosphäre am besten. Man hatte das Gefühl, dass die LK sich bewußt für diese Form von Schule entschieden haben und weniger haderten. Auch hatte ich das Gefühl, dass die Work-Life-Balance besser passte. Um 15 Uhr war auch für die LK Feierabend.
Tatsächlich gibt es aber wenige LK, die eine sichere Verbeamtung aufgeben (bzw. sich temporär freistellen zu lassen) würden, um unter anderen Bedingungen zu arbeiten. Es war extrem schwer, eine ausreichende Anzahl von LK zu gewinnen.
“Ich möchte nur gerne noch ergänzen, dass es sich bei der Privatschule meiner Tochter nicht um eine “elitäre” Einrichtung handelte.”
Gut, dass Sie Ihre Tochter nach eigener Aussage aus der Schule errettet haben, die sie zuerst besuchen musste. Wie war das noch? Ach ja… Sie bezeichneten die Schule als “Problemschule”, weil dort zu viele Schüler mit Migratiosnhintergrund waren. ’nuff said.
“Problemschule”, weil dort zu viele Schüler mit Migratiosnhintergrund waren. ’nuff said.”
Nicht korrekt. Ihr Erinnerungsvermögen lässt mal wieder zu wünschen übrig.
Wir haben hier vor Ort zwei Schulen. Im Einzugsgebiet der oben beschriebenen Schule (8 – 13 Uhr) liegen wir. Das ist das Gegenteil einer “Problemschule” (das Wording habe ich nie benutzt).
Unsere älteste Tochter hat diese im Zusammenhang mit einem Hortplatz besucht.
Es gibt noch eine weitere Schule im Ort, die einen gebundenen Ganztag anbietet. Dabei handelt es sich um eine Schule mit einem hohen Migrationsanteil. Ich sprach von einer Brennpunktschule.
Für unsere jüngste Tochter haben wir keinen Hortplatz bekommen.
Keine der beiden Schulen war für uns eine Option.
Ich erkläre Ihnen das aber auch gerne beim nächsten Mal erneut und verweise noch einmal auf Ihr “Glück”, keine Verantwortung in diesen Dingen übernehmen zu müssen bzw. nicht vor solche Entscheidungen gestellt zu werden.
“Nicht korrekt.”
Doch. Sie haben die Schule einzig aufgrund ihrs Anteils an Schülern mit Migrationshintergrund so bezeichnet und dies als Grund genannt (vielsagend mt einer Prozentzahl,weil ja die Problem-/Brennpunktschule problematischer ist, wenn die Schüler mit Migrationshintergrund mehr sind), weshalb Sie Ihre Tochter dort abmeldeten – ob Sie nun von Problem- oder Brennpunktschulen sprachen (das gebe ich Ihne), war und ist in diesem Zusammenhang egal (ist hier Ihnen synonym)… die ‘Ausländers’ waren Ihnen das Problem. Wasser predigen, Wein saufen.
“Ihr Erinnerungsvermögen lässt mal wieder zu wünschen übrig.”
Nein.
… Oooh………
Da ist er ja wieder!
Der Beweis, dass Sie keine Ahnung von den Motiven der Eltern haben und Ihnen auch jegliche Vorstellungskraft diesbezüglich abgeht!
In erster Linie wünscht man sseinen Kindern bestenfalls schon das eine oder andere bekannte Gesicht aus dem Kindergarten in der Schule. Präferenzen (Freundschaften) werden da ja sogar durch die Schulen abgefragt.
Außerdem wünscht man sich und den Kindern, dass diese ihren Schulweg eigenständig und zu Fuß bestreiten können und nicht täglich gefahren werden müssen. Auch eine Frage des Risikos auf dem Schulweg.
Dann freut man sich über eine gute Unterrichtsversorgung und klärt das idealerweise im Vorfeld. Wenn dann die abkommandierten LK alles dafür tun, nicht mehr an dieser Schule unterrichten zu müssen, dann zieht man das in die Betrachtung mit ein.
Und selbstverständlich spielt es eine Rolle, wie die soziale Zusammensetzung sowie der Anteil nicht deutschsprachiger Kinder in der Klasse sein wird.
Als Eltern übernimmt man an dieser Stelle Verantwortung. Dass Sie davon keine Ahnung haben, wird in jedem zweiten Kommentar hier deutlich…
(I) Dass Sie ein Elternteil sind, macht Sie nicht zum Sprachrohr aller Eltern oder irgendwie gearteten Experten über die Motive von Eltern.
(II) Sie haben Ihre Motivation hinreichend erläutert: Zu viele ‘Ausländers’ an der öffentlichen Schule. Sie schreiben ja abermals: “Und selbstverständlich spielt es eine Rolle, wie […] der Anteil nicht deutschsprachiger Kinder in der Klasse sein wird.” Sie sprachen von Migrationsanteilen, nicht vom Ausmaß potenzieller Kommunikationsprobleme. Und dass Sie Migrationshintergrund mit “nicht deutschprachi[g]” gleichsetzen, tut sein Übriges. Nichts davon, was Sie geschrieben haben, lenkt davon ab. Ihre ex post facto-Rationalisierungs-/Relativierungsversuche verfangen nicht. Aber netter Versuch…
Danke für den Beleg. 🙂
P.S.: ich finde es ja interessant, dass Sie zu wissen glauben, dass ich keine Kinder hätte…
“Dass Sie ein Elternteil sind, macht Sie nicht zum Sprachrohr aller Eltern oder irgendwie gearteten Experten über die Motive von Eltern”
Ist auch nicht mein Anspruch. Dass Sie keine Ahnung von den Motiven der Eltern haben – das war meine Aussage. Und die untermauere ich gerne erneut!
“Sie haben Ihre Motivation hinreichend erläutert: Zu viele ‘Ausländers’ an der öffentlichen Schule.”
Sie dürfen mich gerne korrekt zitieren und müssen keine Begriffe wie “Ausländer”, “Ausländeranteil” und “Problemschulen” hinzudichten, um Ihr Framing zu untersetzen.
“Ihre ex post facto-Rationalisierungs-/Relativierungsversuche verfangen nicht.”
Hier wird nichts relativiert. Dass Sie die verschiedenen Einflussfaktoren von elterlichen Entscheidungen nicht verstehen, ist ja nun hinreichend bekannt.
“P.S.: ich finde es ja interessant, dass Sie zu wissen glauben, dass ich keine Kinder hätte…”
Sie stehen in jedem Fall nicht in der Verantwortung. Der Rest ist zweitrangig.
“Ist auch nicht mein Anspruch. Dass Sie keine Ahnung von den Motiven der Eltern haben – das war meine Aussage. Und die untermauere ich gerne erneut!”
Damit ist das genau Ihr Anspruch, den Sie ja sogar wiederholen:
Sie treffen eine allg. Aussage über die “Motiv[e] der Eltern”, meinen aber lediglich die eigenen und die Ihrer ‘Freunde’ und Bekannten vor Ort. Mehr noch: Ich stelle fest, dass eines Ihrer Motive, Ihre Tochter an einer Privatschule anzumelden, war, dass auf der öffentlichen Schule zu viele ‘Ausländers’ waren. Das ist doch Ihr Motiv, es geht um Sie. Inwiefern is der Umstand, dass ich Ihre eigene Aussage rezitiere, Beleg dessen, dass ich vermeintl. “keine Ahnung von den Motiven der Eltern hab[e]” – das ergibt keinen Sinn.
“Sie dürfen mich gerne korrekt zitieren und müssen keine Begriffe wie ‘Ausländer’, ‘Ausländeranteil’ und ‘Problemschulen’ hinzudichten, um Ihr Framing zu untersetzen.”
Och… SIE empören sich über ein vermeintl “[H]inzudichten”, ausgerechnet Sie, der Sie hier laufend Insinuationen, Strohmänner und Co. artikulieren und das mit einem komplett abwegigen ein “wenig zwischen den Zeilen lesen” relativieren wollen?! Schmeckt die eigene Medizin etwa nicht? Wobei, Ihrem verbalen snake oil aus Quedlinburg setze ich ja tatsächlich wirksame Medizin ggü., ich übersetze lediglich, was Sie schrieben, um die Problematik dessen zu exponieren.
“Hier wird nichts relativiert. Dass Sie die verschiedenen Einflussfaktoren von elterlichen Entscheidungen nicht verstehen, ist ja nun hinreichend bekannt.”
Wir erinnern uns, dass diese Falschbehauptung Ihrerseits auf meiner Aussage basiert, dass ich annehme, dass Eltern prinzipiell im Gros das Beste für ihre Kinder wollen, was ggf. den besten Schulabschluss (nämlich als ‘Türöffner’ das Abitur) beinhaltet. Ja… wahnsinnig abwegige Äußerung meinerseits.
Und: Hier geht es nur um Ihren ‘zu viele Ausländers’-Einflussfaktor. Dass Sie da auch sekundäre Erwägungen hatten, das bestreitet ja niemand.
“Sie stehen in jedem Fall nicht in der Verantwortung.”
Was für eine Nichtaussage
In meinen auf jeden Fall nicht.
“wenn sie bis einschließlich Klasse 8 nicht gelernt haben, dass sie arbeiten müssen.”
Ah, ja, Arbeit – das Schlüsselwort. Doch die Schule sollte kein Arbeitsplatz mit ununterbrochenem Leistungsdruck schon ab der Grundschule für die Kinder sein, sondern eine Bildungseinrichtung.
Schule sollte in erster Linie eine Bildungseinrichtung sein und kein Arbeitsplatz, an dem Kinder unter ständigem Leistungsdruck stehen. Bildung bedeutet mehr als nur Leistungserbringung – sie sollte die Schüler fördern, ihnen Raum zur Entfaltung geben und sie auf das Leben vorbereiten, nicht nur auf Prüfungen.
Bildungseinrichtungen wie die Schule sind keine Spielplätze, auf denen freies Spiel geübt wird. Und natürlich hat Lernen auch etwas mit sich bemühen und anstrengen – vulgo arbeiten – zu tun. Sie schimpfen doch selbst immer rum, dass in der Schule zu wenig gearbeitet wird – was denn nun? Schule als Spielplatz oder Schule als Lern- und Arbeitsort?
Bildungsromantikerin? Lernen ist mit Anstrengung verbunden und in gewisser Weise Arbeit.
Ich rede immer von Arbeit, auch in der ersten Klasse. So wie alle arbeiten, um die Gesellschaft am Laufen zu halten, so besteht das Tätigsein der Kinder darin, sich zu bilden. Damit drücke ich für meine Begriffe aus, dass auch die Arbeit des Kindes ein ernstes und ernstzunehmendes Werk ist.
Tragisch… für alle.
Hier widerspreche ich ein wenig: “Ob ein Schüler eine bestimmte Leistung unter konkreten Bedignungen und unter bestimmten Druck erbringt oder ob ein Schüler die gleiche Leistung erst später, nach längerer Bearbeitungszeit etc. erbringt, macht einen Unterschied. Die Schüler sind damit nicht gleich Leistungsfähig”
Doch, sind sie. Das Ergebnis zählt. Die Relativitätstheorie beispielsweise wäre nicht besser oder mehr Leistung geworden, wenn Einstein sie schneller zustande gebracht hätte.
Aber ich halte das Ganze eher für ein elitäres Problem. Vorträge, Projekte ….das schreit danach, es outsourcen – früher an Ghostwriter, heute an KI.
Leistung ist Arbeit pro Zeit.
Von daher: natürlich ist die Leistung davon abhängig, wie lange man braucht, um ein bestimmtes Ergebnis zu erzielen.
Ganz trivial mal am Beispiel eines Wasserkochers:
Der Wasserkocher, der einen Liter Wasser in 30s erhitzt, ist leistungsfähiger als einer, der 2 Minuten dafür benötigt.
“Der Wasserkocher, der einen Liter Wasser in 30s erhitzt, ist leistungsfähiger als einer, der 2 Minuten dafür benötigt.”
Ceteris paribus
So nämlich.
Physikalisch haben Sie recht. Ich finde es aber schwierig, den Zeitfaktor in die Benotung meiner Mathematikarbeiten einfließen zu lassen.
Es gibt Testverfahren, bei denen die Probanden mehr Aufgaben erhalten, als sie in der gegebenen Zeit lösen können. Da kann die Leistung anhand der Zahl gelöster Aufgaben ermittelt werden.
Aber diese Aufgaben sind allesamt einfach. Das passt nicht zu schulischen Leistungsfeststellungen, die drei Anforderungsbereiche abdecken müssen.
Wenn alle Probanden
(1) für die Erarbeitung der Thematik und
(2) für den zu bearbeitenden inhaltsgleichen (nicht notwendigerweise aufgabengleichen) Test die gleiche Zeit erhalten, haben Sie automatisch den Zeitfaktor erfasst.
Sie lassen doch den Zeitfaktor bereits jetzt in die schriftlichen Arbeiten einfließen, indem die SuS zur Bearbeitung eine bestimmte Zeitvorgabe haben.
Warum gibt’s eigenlich keine “Bürgerräte” für
Nee, die Lösung auf meine rhetorische Frage verrae ich euch jetzt nicht…
Ist schon verstörend, dass im Bürgerrat eine der wenigen Möglichkeiten für Schüler*innen besteht, die eigene Perspektive einzubringen…
Sie haben sich offensichtlich noch nie mit den Mitwirkungsgremien von Schülern beschäftigt.
Googlen Sie doch mal: Schülervertretung, Landesschülervertretung, Bundesschülervertretung.
Solche Dinge gibt es in Bayern auch, ebenso ein SMV-Portal für Schülerinnen und Schüler, die ihr Schulleben mitgestalten und mitverantworten wollen. Das hat aber eine bekannte Oppositionspolitikerin aus Bayern nicht davon abgehalten zu behaupten, Bayerns Schulen wären demokratiefreie Zonen.
Bayerns Schulen sind ja auch demokratiefreie Zonen. Die ganzen Gruppen dürfen höchstens über das Motto der Faschingsparty entscheiden (sofern die Schulleitung einverstanden ist), aber bei den wesentlichen Fragen (Lehrstoff, Umgang mit schlechten Lehrern, Prüfungsstoff und Prüfungskalender usw.) haben die nichts zu melden.
Das ist nichtmal eine Parodie auf Demokratie.
da haben Sie natürlich recht. Schon zu meiner Schulzeit konnten wir das nicht mitbestimmen. Auch Beginn und Ende der Unterrichtszeit, Anzahl und Gewichtung der Leistungsnachweise, welche Lehrer welche Klassen in welchen Fächern unterrichten, wer die Schule leiten sollte usw. wurde uns damals aufoktroyiert. Aus demokratischer Sicht also eine Farce. Ich bin aber auch nicht sicher, ob diese Dinge in BL wie BW oder NS von den Schüler*innen mitbestimmt werden.
Kommt noch. Ach nee, vorher sind ja noch Wahlen…
“Noten erst ab Klasse 9, Hausaufgaben abschaffen”Super, das ist genau das, was Leistungsfähigkeit und Leistungs- und Anstrengungsbereitschaft im Bereich fachlicher Bildung immensen Auftrieb geben wird.
„Wir wollen, dass auch die Form der Prüfung (z. B. Klausur, Vortrag, Projekt) frei wählbar ist“Warum so anspruchsvoll und herausfordernd? Wählbar sollte sein “Prüfung ja” oder “Prüfung nein” – jeder soll den gewünschten Abschluss erhalten. Das muss doch auch ohne traumatisierende Prüfungssituationen chancengleich möglich sein.
Die Schüler, welche sich die Prüfung zumuten, sollten nicht nur die Lerninhalte im Vorfeld auswählen dürfen, sondern auch die Prüfungsinhalte, welche in ihren “Vortrag” einfließen aktiv mitbestimmen. Ein Mitspracherecht bei der Wahl der Mitglieder (Lehrer bzw. Leerer) in die Prüfungskommission und bei der Notenfindung bzw. Bewertung sollte den Schülern ebenso eingeräumt werden.
Der Beruf des Lehrers / der Lehrerin wird so insgesamt auch attraktiver. Kein Stress, weniger Anstrengung, gemütliche geschwätzwissenschaftliche Prüfungsrunden, zufriedene Eltern, Supidupi-Noten oder wohlwollende Feedback-Berichte (KI-generiert).
Ach, ja Bildung und Lernen könnten so entspannt sein und noch effektiver auf die Anforderungen in Gesellschaft, Wissenschaft und Arbeitswelt vorbereiten.
Weiter so! Es werden mehr Bürgerräte mit Visionen gebraucht.
Abrakadabra simsalabim
ganz fix ist beste Bildung drin.
Vorsicht: Dieser Beitrag enthält die Stilmittel Ironie und Sarkasmus.
Ich bin als Bildungsdrohne zu 153% dafür, das alles GENAU SO einzuführen.
Warum?
1) Egal was in Erlassen steht, Klassenarbeiten werden keinen interessieren. Weil: Nix Noten, Versetzung=Autowin. Also: Mehr schludern, Aufwand gespart.
2) Zahnlose Empfehlungen und Laberrunden: GPT regelt, nur das erste mal richtige prompts erstellen nervt. Aufwand gespart. Die paar SuS, die das wirklich interessiert (Erfahrungswert: Grob 15-20%) kann man immer noch richtig beraten.
3) Keine HA? Supi, was SuS nicht machen brauche ich nicht kontrollieren. (Mache ich eh schon)
Also…alle gewinnen.
Die Bürger wollen nachhaltiges Unbildungsgift, nur halt mit viel guten, zuckersüssen Geschmachsstoffen, damit es sich mit netten fühli-fühlis ausgeht?
Vorbild Amazon – geliefert wie bestellt.
Diese Drohne steht bereit.
Bla Bla Blubber Faselei,
schon mittendrin, nicht nur dabei.
Sehr relaxt und immer smart
schon wieder Aufwand ist gespart.
Auf Kriechrasen, dem ruderalen
sich Bildungsdrohnen wohlig aalen.
Der Bestellung bester Lohn.
Die nächsten Drohnen starten schon.
Hintergrundinfo zum Ruderal-Standort Schule mit Invasion von Unbildungsgift-Vegetation der Gattung Fühli-fühlis faselensis
“Ruderale Standorte sind vom Menschen tiefgreifend überprägt, indem die vorherige Vegetation zerstört, das Bodengefüge verändert und dadurch gegenüber den ursprünglichen Verhältnissen abweichende Lebensmöglichkeiten geschaffen wurden.”
Das ist nicht Khaos
sondern “bunt”,
dies ist doch alles nicht etwa ruderal,
der Schulstandort ist optimal,
an einer Hangrutschung wohl gewählt,
“gravitativer Massenprozess” ist schnell erzählt:
Wenn Du vom “slump” halt nix erzählst,
wird niemand mit Erosion gequält!
Stattdessen gibts im Winter Rodeln,
natürlich virtuell,
in echt könnt wer sich Beulen holen!
Hangneigung, Rutschung, schiefe Bahn,
mit sowas fangen wir mal garnix an,
das klingt ja doof,
und ist es auch,
das wär’ ja Mathe statt Bauchi-Bauch!
Im Spitzenkompetenzberatungsgespräch
dreht sich alles darum wer wem was rät,
die Bildungsdrohne die hört zu,
sagt manchmal was von schönen Sachen,
die den Schülers Freude machen:
“Schon sehr bemüht und hoch motiviert”,
das klingt doch gleich viel besser als
“Impulskontrollgestört und derangiert”,
das Feedback (statt böser Noten)
erhält die Freundschaft – selbst für Idio…
…synkratische Menschen.
Wird der Hals vom Reden rauh,
“5 Minuten eher Schluss” ist guter Brauch,
in der Teeküche wartet schon heisses H2O,
wir alle lieben das doch so.
Ich bin aber auch dafür, da es soviele räumlich beengte Familien gibt, die Übungsphasen wieder in die Schulzeit zu integrieren ( schreibe jetzt für Grundschulen) Das war früher üblich, dass eine Stunde Schrift geübt wurde, das verschwand später, weil langweilig und ” die Schüler können das Zuhause machen”
Keinesfalls.
Das macht Stress, macht keinen Spaß und ist daher als nicht schülerorientiert abzulehnen.
Der populistische, letztlich autoritäre Übungsbegriff verkennt völlig das bildungswissenschaftlich seriöse Kompetenzmodell.
“bildungswissenschaftlich seriöse Kompetenzmodell”
Der war gut 🙂
*schnurrende Geräusche*
Es ist tatsächlich möglich,dass Menschen ohne Peitsche und Drill arbeiten und leisten wollen.
Natürlich. Nur bezweifle ich, dass jeder SuS in jedem Fach die Einsicht in die Notwendigkeit des eigenständigen Arbeitend hat, und das vom Grundschulalter bis über die Pubertät hinaus.
Nicht jeder Schüler, aber die “bedürfnisorientiert erzogenen” ganz bestimmt! 🙂
Ja. Wenn die Bezahlung stimmt.
„Damit verstehen wir den Bürgerrat Bildung und Lernen auch als einen Beitrag zur lebendigen Demokratie in Deutschland. Jetzt ist die Politik gefragt, diese wertvollen Impulse aufzunehmen.“
Toll.
Und Arbeitszeiterfassung für Lehrkräfte? Die ist selbst für Haushaltshilfen mittlerweile verbindlich. Nur für die eierlegenden Wollmilchsäue der Nation nicht.
Und Arbeitszeiterfassung für Lehrkräfte? Die ist selbst für Haushaltshilfen mittlerweile verbindlich. Nur für die eierlegenden Wollmilchsäue der Nation nicht.
Ich bitte Sie. Schule ist Lebensraum. Wir arbeiten nicht, wir leben! Von einer Lebenszeiterfassung war nie die Rede!!
„Nun wünsche ich mir, dass unsere Arbeit auch gesehen und ernst genommen wird“
Ich denke, da sind sich der Bürgerrat und mein Kollegium einig, in einigen Punkten zu Veränderungen des Schulsystems womöglich eher nicht.
Ich finde gar nicht alles schlecht, ich finde aber wichtig, dass bei solchen Beratungen auch Lehrer dabei sind, die wissen, wovon sie reden (und auch nicht alle der gleichen Meinung sind).
Diese Bildungsdrohne befürwortet und doppelplusliked alles, was der neutral-repräsentative, selbstverständlich mitten aus dem Leben ausgewählte Sowjetr….äääähhhhh, BÜRGERRAT entschieden hat.
*piep-tröt*
*entschwebt*
(Warum? Nuuuuuuun, wie kann maximale Unbildung, damit ein beschleunigter Funktionsverlust und damit ein in ferner Zukunft wieder vernünftig reformiertes Schulwesen entstehen?
Nur durch -so empfundenes- Systemversagen.
Gleichzeitig würden die Vorschläge des “Bürgerrates” mir sehr viel Arbeit ersparen…es ist also nicht nur das richtige Vorgehen, man würde sogar noch dafür belohnt werden! Yeah!)
Für mich haben einige Gesichtspunkte etwas von Realitätsverweigerung.
Das Leben ist nicht so, dass man sich alles immer so aussuchen kann.
Und weil wir jetzt schon bei der Überindividualusierung angekommen sind, geht alles auch immer mehr vor die Hunde.
Wenn in der Schule alles immer möglichst nett und peacig und nach dem, was man selbst wählen kann, läuft, dann wird man nicht aufs Leben vorbereitet und scheitert.
Die schlauen werden dann Therapeuten und machen eine Menge Kohle…
Und die Arbeitgeber richten bestimmt auch alles nach Lust und Laune der Mitarbeitenden aus…
Ob das geht oder nicht? Eeegaaaal…Kevin will das doch so.
Ich frage mich was die Menschen im Bildungsrat so machen, um auf solche Ideen zu kommen.
Genau da liegen Sie falsch. Die Schüler sind durch dieses Schulsystem nicht auf das Leben vorbereitet, weil sie nicht lernen, frei, kritisch und konstruktiv zu denken. Sie wissen nicht, wie sie eigene Entscheidungen treffen können. Am Ende kennen sie sich nur damit aus, die Anforderungen anderer zu erfüllen.
Aber in einem haben Sie doch recht – das ist eigentlich genau nach den Maßstäben des Kapitalismus und der Konsumgesellschaft.
“Die Schüler sind durch dieses Schulsystem nicht auf das Leben vorbereitet, weil sie nicht lernen, frei, kritisch und konstruktiv zu denken. Sie wissen nicht, wie sie eigene Entscheidungen treffen können.”
“… weil sie nicht lernen, frei, kritisch und konstruktiv zu denken.” Das mag in Bayern so sein. Weiß ich aber nicht, da ich nicht dort lebe. In SH ist das definitv anders.
” …Sie wissen nicht, wie sie eigene Entscheidungen treffen können”
!!! Breaking News: Erst muss man Fakten kennen, lernen Methoden anzuwenden, …, bevor man eigene Entscheidungen treffen kann.
Und dann noch einmal etwas zum Nachdenken: Wie ist es überhaupt möglich gewesen, dass in der Vergangenheit Menschen eigene Entscheidungen treffen konnten, obwohl Schule fast nur unfrei war, kritisches Denken unterband und auch Kreativität wenig tolerierte? Wie konnten meine Eltern nach dem Durchlaufen dieser Art von Schule ihr Leben meistern und mündige Bürger*innen sein, die selbst Entscheidungen getroffen haben?
Wie war das alles nur möglich? Ich bin sehr auf Ihre Antwort gespannt.
“Wie ist es überhaupt möglich gewesen, dass in der Vergangenheit Menschen eigene Entscheidungen treffen konnten, obwohl Schule fast nur unfrei war, kritisches Denken unterband und auch Kreativität wenig tolerierte?”
Naja, da gab und gibt es ja durchaus Probleme: „Die Kindheit ist sehr wirkmächtig. Es ist das erste Grundmodell, an dem wir entwickeln, wie wir Beziehungen leben. Natürlich ist es auch die erste Form von Herrschaft, die wir erleben. Wie geht man mit Macht um, wie mit Überlegenheit? Gestalten wir Beziehungen auf der Grundlage von Vertrauen oder auf der Grundlage von Kontrolle? Kinder sind tagtäglich damit konfrontiert, wie auf ihre Äußerungen und Bedürfnisse reagiert wird.” Gerne hier nachlesen: https://www.tagesspiegel.de/berlin/wo-kinder-geschlagen-werden-haben-rechtspopulisten-leichtes-spiel-3132409.html
Herzliche Grüße
Die Redaktion
? Wie beantwortet das meine Frage?
Es widerspricht Ihrer impliziten Behauptung, dass es praktisch egal ist, ob junge Menschen früh lernen, Mitbestimmung zu praktizieren – ist es eben nicht.
Die Demokratie in der Bundesrepublik Deutschland ist auch nicht von den (autoritär erzogenen) Deutschen erkämpft worden – sie wurde von den Siegermächten nach dem Zweiten Weltkrieg verordnet.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
“ist es eben nicht”
Weil?
Siehe verlinkter Beitrag im Post darüber. Herzliche Grüße Die Redaktion
Nun sind aber beispielsweise britische Schulen dieser Zeit auch nicht gerade Horte der Demokratie gewesen. Ich las gerade die Memoiren von Ronald Dahl, Internat in den Zwanzigern. Er schrieb: ” Wir wurden für alles geschlagen, was Kinder tun” Woher kam dort die Demokratie?
Wie demokratisch war und ist Großbritanniens imperiale und feudale Oberschicht denn? Denn um die geht es dabei:
“Die Sozialisierung der britischen Oberschicht, die vor allem an Privatschulen stattfindet, unterscheidet sich stark vom Übergangsprozess von der Kindheit zum Erwachsensein in der Mittel- und Arbeiterschicht. Für die Oberschicht ist es, insbesondere für Jungen, kulturell normativ, zwecks einer stark disziplinierten und oft strengen Schulausbildung von zu Hause fortgeschickt zu werden. Damit wird zugunsten der Gewissheit sozialer Reproduktion auf eine glückliche Kindheit im Schoße der Familie verzichtet. Roald Dahl, Erfolgsautor zahlreicher Kinderbücher, beschrieb seine Privatschulerfahrungen in den 1930er Jahren: „Those were days of horrors, of fierce discipline, of not talking in the dormitories, no running in the corridors, no untidiness of any sort, no this or that or the other, just rules, rules and still more rules that had to be obeyed. And the fear of the dreaded cane hung over us like the fear of death all the time.“ Quelle: https://www.bpb.de/system/files/pdf/YXTVYI.pdf
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Wenn man das so liest, könnte man glatt meinen, dass die Kindererziehung und -betreuung sowie das Schulsystem im Dritten Reich also doch gar nicht so repressiv zu den deutschen Kindern waren.
Die fiesen Alliierten, allen voran GB mit seiner komplett undemokratischen Oberschicht, haben dann erst so richtige Arbeit geleistet.
Und zurück zu Roald Dahl, wieso ist der denn irgendwie nicht so geworden?
Ach ja, bestimmt wieder die anekdotische Evidenz. Wie bei all den vielen anderen Ausnahmen auch.
Tatsächlich bin ich inzwischen wirklich davon überzeugt, dass es eben nicht so einfach ist.
Mag sein, das Menschen in Nordkorea, die ja wirklich in allen Lebensbereichen in Abhängigkeit durch Unterdrückung leben müssen und das inzwischen über einen so langen Zeitraum, nicht mehr anders denken können, aber ich bezweifle, dass man das einfach pauschal auf alle repressiven Systeme übertragen kann.
Da gibt es schon noch unterschiedliche Faktoren, die einen Einfluss haben.
Und wenn ich jetzt zurück zu @Monika,BYs Einlassungen gehe, dann kann ich auch noch meine Generation hinzunehmen. Wieso schafft die es denn, ihr Leben zu meistern, kritisch und demokratisch denken usw., wenn wir doch alle ein so schlechtes Schulsystem durchlaufen haben, wo man das angeblich alles gar nicht gelernt hat?
Wer sagt das denn?
Das deutsche Schulsystem hat ja durchaus demokratische Elemente (Schülermitwirkung, Elternmitwirkung), besteitet doch niemand. Die reichen aber offenbar nicht aus, um eine autoritär geprägte Gesellschaft – siehe Ostdeutschland – nachhaltig zu demokratisieren. Das ist es, was die ostdeutschen Schülervertretungen in einem gemeinsamen Aufruf kritisieren: „Unsere Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit. Politische Bildung setzt das Fundament, auf dem unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung aufbaut (…) Extremistische Narrative schließen die Lücke, die mangelnde politische Bildung hinterlässt.“
Politische Bildung lässt sich aber eben schlecht nur theoretisch vermitteln, wenn sich in der Praxis die Schülermitwirkung – überspitzt – darauf beschränkt, ob Kakao oder Milch im Schulhof-Automaten angeboten werden soll. Entsprechend stellen die Schülervertretungen fest: „Die Mitwirkungsrechte von Schüler:innen sind häufig symbolischer Natur und haben keinen echten Einfluss auf schulische oder bildungspolitische Entscheidungen.“ Quelle: https://www.news4teachers.de/2025/01/in-allen-faechern-schueler-wollen-dass-lehrkraefte-mehr-politische-bildung-vermitteln/
Das kritisiert offensichtlich auch der Bürgerrat Bildung und Lernen – und fordert deshalb Mitbestimmung zum Beispiel auch bei den Inhalten.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Roald – Autokorrektur kennt vermutlich eher Reagan als Dahl.
Beantwortet meine Frage trotzdem nicht.
Wie ist es denn möglich gewesen?
Gerne nochmal: äußerer Zwang der Besatzungsmächte USA, Großbritannien und Frankreich.
“Nach dem Sieg über das NS-Regime wollten die Alliierten die Deutschen zu Demokraten erziehen – durch Filme, Bildungsarbeit und freie Medien. Dieses Re-Education-Programm zeigte nur langsam Wirkung, denn die alten Einstellungen saßen tief.” Quelle: http://www.deutschlandfunk.de/deutschland-re-education-alliierte-zweiter-weltkrieg-100.html
Wir würden sogar vermuten, dass es in Teilen der deutschen Bevölkerung bis heute nicht gefruchtet hat.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Ganz ehrlich, das ist schwach. Waren die Aliierten denn auch Besatzungsmächte in Schweden, Dänemark, den Niederlanden usw.?
Ich verstehe den Kontext außerdem nicht.
Das deutsche Schulsystem nach dem 2. Weltkrieg wurde nicht von den Allierten geprägt, sondern in der Regel von Lehrkräften, die Wert auf “Zucht und Ordnung” – positiv formuliert- legten (meine Eltern haben mir ausreichend davon berichtet), und trotzdem haben die Menschen ihr Leben gemeistert.
Meine Eltern waren stets liebevoll, fair, zuverlässig, kritisch, tolerant, … trotz strenger Volksschullaufbahn.
Meine Freund*innen haben ähnliches zu berichten.
Meine Frage ist immer noch nicht beantwortet.
“Anekdotische Evidenz bezeichnet einen logischen Fehlschluss, bei dem von einem oder wenigen konkreten Fällen auf eine allgemeine Regel oder universelle Gültigkeit geschlossen wird. Es gibt dabei zwei Probleme: Zum einen kann die Richtigkeit meistens nicht überprüft werden, zum anderen muss, selbst wenn die Aussage zutrifft, diese nicht allgemeingültig sein.”
Quelle: https://dergoldenealuhut.de/anekdotische-evidenz/
Wenn Ihre Eltern alle Eltern in Deutschland repräsentiert hätten, wäre die Einführung des Rechts auf gewaltfreie Erziehung im Jahr 2000 ja nicht nötig gewesen. War sie aber.
Die Beantwortung der Frage liegt auf der Hand: Repressive Systeme bringen tendenziell autoritäre Menschen hervor. Oder, schlichter, um den oben bereits verlinkten Beitrag zu zitieren: „Wo Kinder geschlagen werden, haben Rechtspopulisten leichtes Spiel”. Quelle: https://www.tagesspiegel.de/berlin/wo-kinder-geschlagen-werden-haben-rechtspopulisten-leichtes-spiel-3132409.html
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Das passt gar nicht. Aber wahrscheinlich haben Sie einfach nur nicht genau genug gelesen, bevor Sie auf meinen Beitrag reagiert haben.
In Schweden, Dänemark und den Niederlanden werden Kinder tendenziell noch viel weniger geschlagen als in Deutschland und trotzdem haben die rechte Regierungen.
Ach ja, DA greift dann natürlich wieder die anekdotische Evidenz. Je nach dem, wie es besser passt.
Es gibt zwei Arten der Traumabewältigung. Die eine, eher unbewusste, ist: “Jetzt weiter so!”, die reflektierte: ” Niemals wieder!” Es gibt sehr viele als Kinder selbst geschlagene Eltern, die sich bewusst dazu entschlossen, ihre eigenen Kinder gewaltfrei zu erziehen.
Und die Weimarer Republik? Ach so, ja, hatten Sie vergessen was?
Wie kommen Sie darauf, dass Schülerinnen und Schüler in der Schule nicht lernen, frei, kritisch und konstruktiv zu denken? Eine solche Aufgabe ist, zumindest in NRW, Teil so gut wie jeder Klausur und Prüfung. Es geht schon lange nicht mehr um stupide Reproduktion. Und am Rande: ich bin beeindruckt von ihrer gewachsene sprachlichen Kompetenz.
Auf diesem blauen Planeten gibt es ‘ne Menge Gesellschaften und ganze Länder, die nicht-kapitalistisch sind (bzw. zum Teil das auch explizit nicht sein wollen) und ganz, ganz viele Länder ohne Konsumgesellschaft.
Das Team von Gallileo Mystery muss jetzt nur noch klären:
– wo bleiben die Fluchtbewegungen der ganzen Antikapitalisten in diese Länder?
– wer sind diese ganzen Konsumkritiker, die in Nicht-Konsumgesellschaften auswandern?
– warum wird laufend die fake news verbreitet, dass angeblich die ganzen Wanderungsbewegungen umgekehrt verlaufen?
Überindividualusierung?
Alle sollen den gleichen Stoff lernen, in der gleichen Geschwindigkeit, in von außen vorgegebenden Gruppen, in vorgegebenen Räumen und zu vorgegebenen Zeiten. Sogar die Erklärmodelle werden inzwischen vorgegeben (Didaktik sei undank) und müssen gelernt werden, auch dann, wenn man ein anderes besser versteht.
Individuell ist da absolut nichts.
? Wo ich arbeite, ist das anders.
Außerdem meine ich die allgemeine Erwartungshaltung in der Gesellschaft, in der das Ich nicht zurückstecken darf. Und das merken wir auch in der Schule.
Wir wollen…insgesamt Allgemeinplätze, schöne Ziele für eine schöne neue Welt. Nur als Beispiel die Demokratiebildung: wollen wir alle, machen wir sogar schon, und zwar ziemlich umfassend, bei jeder Gelegenheit in jedem Fach. Es werden sogar demokratische Grundwerte gelebt, aber sorry, die Schule wird niemals ein gesamtgesellschaftliches Problem lösen.
Hat irgendwer den Beteiligten erklärt, dass ihre Annahmen zu Schule vielleicht etwas veraltet und von Vorurteilen geprägt sind? Sind die gemeinsamen Vorschläge eventuell etwas unreflektiert und mehr von ebenfalls gemeinsamer Begeisterung als von Überlegung geprägt? Lieber Bürgerrat, ihr habt neue Ansätze für die Schule der 70er Jahre erarbeitet. Wird trotzdem ein großer Erfolg sein, jedenfalls für die KMK.
Die wenigen konkreten Ideen sind im grellen Licht der Praxis eher absurd. Bis Jahrgang neun gibt es in NRW in der Gesamtschule zwar Noten, aber keine Versetzung. Das Feedback ist sehr ausführlich. ‘Vertiefungsstunden’ in Form von Lernzeiten gibt es in allen Jahrgängen, dafür keine HA mehr. Einfach gesagt: funktioniert nicht, mit Verlassen der Schule gibt es keine Schulthemen mehr. Meist auch vorher schon, denn in den ‘Vertiefungsstunden’ wird freiwillig nur Sozialverhalten trainiert. Eigenverantwortung…
Exakt genau so sind auch meine Erfahrungen aus der Gesamtschule in NRW. Ergänzend das Feedback wird gemacht kommt aber nur bei motivierten SuS an, der Rest läuft in der 9 das erste mal krachend gegen die Wand. Resultat ein großer Teil ohne oder mit miserablen Abschluss. Hausaufgaben egal mit oder ohne Vertiefungsstunden werden nicht gemacht.
Exakt das. Ich bin schockiert, dass niemand dem Bürgerrat gesagt hat, dass ein Großteil der Vorschläge seit mindestens 40 Jahren an Gesamtschulen in Deutschland umgesetzt oder zumindest ausprobiert (und zum Teil aus guten Gründen verworfen) wurde. Andererseits wundere ich mich auch über die wütenden Reaktionen hier, zumindest wenn sie so Dinge wie “Kinderrechte” oder Mitbestimmung in der Schule betreffen. Da kann man schon einiges erfolgreich umsetzen.
Zitat:
“Schüler*innen können in einer von den Lehrer*innen gewählten Zeitspanne die Leistungsnachweise erbringen (betrifft nicht die zentralen Nachweise). Uns ist es wichtig, Chancengleichheit in Bezug auf unterschiedliche Lerngeschwindigkeiten zu gewähren. Wir wollen, dass auch die Form der Prüfung (z. B. Klausur, Vortrag, Projekt) frei wählbar ist. Die Leistungsnachweise werden außerhalb der regulären Schulstunden erbracht.”
Und wer soll das leisten? Lehrkräfte nebenbei? Da kommt dann zur 45-Stundenwoche noch ganz schön was dazu.
Vortrag macht ChatGPT. Projekt macht ChatGPT samt Projekttagebuch.
Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, was die ganze Aufregung hier soll. Manche “Wünsche” werden doch schon erfolgreich in den Grundschulen durchgeführt. Mit dem richtigen Unterrichtsmaterial durchaus möglich. Ein Beispiel ist das Matherad (https://grundschul-blog.de/matherad-erfahrungsbericht-differenzierung/). Die einzelnen Teilbereiche sind in Kuchenstücke unterzeilt. Nach Erledigung der Auffgaben in diesen wird ein Vortest geschrieben, um etwaige Lücken zu erkennen. Wenn alles gut ist, darf die Arbeit geschrieben werden. Dort können alle im eigenen Tempo arbeiten. Die SuS haben 2 Jahre Zeit, das Rad zu schaffen. LuL behalten im Blick, ob die SuS grob im Zektplan sind und geben einen Schubs, falls nicht. Die Schnellen können gerne früher mit dem nächste Rad beginnen. Funktioniert super.
Oder keine Hausaufgaben, dafür Übungszeit. Auch das wird bereits praktiziert. Kinder bleiben länger in der Schule und machen dort Übungen (natürlich vorgegeben, was). Gab es in der Grundschule meiner Tochter auch schon. Lief auch einwandfrei.
Also, nicht alles ist Quatsch oder ist nicht umsetzbar, sondern wird schon seit Jahren erfolgreich, aber leider nicht flächendeckend praktiziert. Übrigens war das eine öffentliche katholische Grundschule, die auch jahrgangsübergreifend (1/2 und 3/4 zusammen) gelehrt hat.
Ja klar, weil in der Grundschule alle dieselben Tests schreiben. Über Jahre hinweg.
Ist das so? Ist mir nicht bekannt.
War bei meinem Sohn so. Selbst die Nachschriften war gleich. Man musste also nur die richtigen Eltern des Vorjahres fragen und man hatte den Test.
ChatGPT macht in der Tat vieles nicht mehr sinnvoll umsetzbar. Bisher hatten wir schon Ersatzleistung, die die Schüler*innen dann innerhalb einer gewissen Zeit hochladen konnten. Das nimmt mir als Lehrkraft eigentlich sogar Stress raus.
So wird es laufen. Und am Ende wundern sich dann die Unis und Ausbilder, warum keiner mehr irgendeine Ahnung hat.
Dann war es wieder die Schule, die alle so schlecht vorbereitet hat.
@laromir
“Und am Ende wundern sich dann die Unis und Ausbilder, warum keiner mehr irgendeine Ahnung hat.”
Alternativ:
Am Ende wundert sich niemand mehr, weil am Ende kaum noch jemand kompetent 😉 ist sich zu wundern.
“Ahnung” ist dann schon lange “aus”, denn das würde ja “Arbeit” voraussetzen und dazu hatte @Monika, BY weiter oben schon Bedeutsames 😉 beigesteuert.
Chat GPT ist eine Maschine, die nicht selbstständig denken kann. Sie ist bloß eine Helferin, die die Lehrer bei vielen unbeantworteten Fragen im Unterricht sehr gut und sehr schnell ersetzt. Das ist alles, was GPT wirklich kann. Hilft und spart ZEIT. Etwas dagegen?
Sie ist nicht in der Lage, ganze Projekte oder Präsentationen allein zu erstellen. Und sie ist definitiv nicht in der Position, jemandem zu sagen, was zu tun ist und wie es zu tun ist, aber das machen noch selbst Lehrer kaum.
Niemand erklärt den Kindern in der Schule mehr, wie sie etwas machen sollen – nur was. Selbstständigkeit wird großgeschrieben, schon vergessen? Das Problem ist nur, dass dieses WIE am Ende vom Elternhaus vermittelt werden muss und nicht von der Schule und die große Rolle dabei spielt genau die Zeit. Also wozu dann die Aufstand?
Entschuldigung, aber das ist Unsinn. Methoden- und Medienkompetenz steht in jedem Lehrplan.
“Chat GPT ist eine Maschine, die nicht selbstständig denken kann.”
Psychologen wissen, dass mind.80% der Menschen auch nicht “selbstständig denken” können und einfach die herrschende Konsensmeinung übernehmen (aktuell sehr schön in den USA zu beobachten).
Erinnert mich an Geschichten von “kompetenzorientierten” Abituraufgaben, bei denen Schüler*innen mit falschen Daten und Zusammenhängen argumentieren sollen, wenn es die Infotexte so vorgeben.
ChatGPT kann sogar Projekttagebücher erstellen. ChatGPT kann Präsentationen erstellen Sie.
Außerdem werden wir schon sehr bald an unseren Arbeitsplätzen gemeinsam mit diesen Maschinen arbeiten müssen – so lautet bereits jetzt die Anforderung der Wirtschaft. Kommen Sie bitte hin und wieder aus dieser schulischen Blase heraus und schauen Sie sich an, in welche Richtung sich die Gesellschaft da draußen, außerhalb der Schule, entwickelt. Nicht böse gemeint und dafür werden Kids nicht vorbereitet, ganz im Gegenteil.
Ja, ich fürchte, dass Anwesenheit und Prüfungen gerade im Hinblick auf KI zukünftig eher verstärkt werden müssen.
Die erste Uni hat schon Hausarbeiten abgeschafft.
Ja wird dann trotzdem ne 80 Stunden Woche und wird natürlich voll zur Unterrichtsqualität beitragen.
Schöne Sache, aber…
“Im Wortlaut: „Schüler*innen können in einer von den Lehrer*innen gewählten Zeitspanne die Leistungsnachweise erbringen (betrifft nicht die zentralen Nachweise).”
Sowas erscheint aufgrund von Genderzeichen wohl in einigen Bundesländern nur geschwärzt 😛
Bei uns dürfen ja nichtmal SuS, die krank waren, eine Woche später die gleiche Klassenarbeit schreiben. Schließlich wären die Nachschreiber dann im Vorteil, da die Mitschüler ihnen die Aufgabrn nennrn können.
Das wird ein riesiger Spaß, wenn msn dann über bspw. 4 Wochen für jeden möglichen Termin eine neue Klassenarbeit erstellen darf.
Interessant dabei ist auch, dass sich die SuS keine Gedanken machen, wer denn an allen Terminen Aufsicht führen soll…
Also, ich gebe dann die maximalste Zeitspanne und die geringstmögliche Anzahl vor.
Immer schön schülerorientiert bleiben, Herzchenemote.
Warum das denn? Ist ja kein offizielles Schreiben. Auch in Bundesländern wie z.B. Baden Württemberg gilt m.W. das Genderverbot nur für den offiziellen Schriftverkehr staatlicher Behörden.
Auch wenns etwas am Thema vorbeigeht: Es ist eigentlich Aufgabe der Parlamente, die Bürger zu vertreten und deren Interessen in Politik umzusetzen. Würden die also ihre Arbeit machen, wären sie selber die Bürgerräte.
Und schon am Titel sieht man, dass Bürgerräte einfach kein sinnvolles Konzept sind:
Bei uns gibt es erst ab der 8. Klasse Ziffernnoten. Die SuS halten sich für ganz toll und sind in der 8. Klasse entsetzt, was die tollen “Feedbacks” dann in Ziffern sind.
Jahrgang 9 ist für viele Schüler an Gesamtschulen ein Abschlussjahrgang, nach dem mit einem Hauptschulabschluss die Schule verlassen wird. Erst dann wenn es wirklich drauf ankommt, will man den Kindern eine echte Benotung geben?
Schüler*innen können in einer von den Lehrer*innen gewählten Zeitspanne die Leistungsnachweise erbringen (betrifft nicht die zentralen Nachweise).”
Können ist nicht wollen.
Wer meint denn ernsthaft, dass die Mehrzahl der SuS wollen wird, wann sie nicht wird müssen?
Ohne Noten in die 9 segeln und dann Schiffbruch erleiden, das würden viele SuS.
*** — ***
Das passiert in NRW an Gesamtschulen bereits fast so. Noten sind da bis zur Klasse 9 nicht Versetzungsrelevant.
“Ich bin eine Schnacktasche und deshalb wähle ich immer nur Vorträge als Prüfungsform. Macht nichts, dass die Abschlussarbeiten dann nicht mündlich sind und ich das dann nie geübt habe. Meine Lehrkräfte werden schon ein Auge zudrücken, WEIL ich das ja nie geübt habe.”
In meinem Bundesland wird explizit darauf hingewiesen, dass Leistungsmessungen, was Form, Kompetenzen und Aufgabenstellungen angeht, auch auf die Abschlussprüfungen vorbereiten sollen.
Ich frage mich auch, was man da eigentlich von Lehrkräften einerseits und von der Vergleichbarkeit der Ergebnisse andererseits erwartet.
Was den Teilnehmer*innen irgendwie gar nicht bewusst zu sein scheint, ist die Tatsache, dass Schule doch aufs Leben vorbereitet, weil man sich eben nicht immer alles aussuchen kann, wie es einem am angenehmsten ist. Das ist nämlich später die Realität.
Sonst wird doch immer gefordert, dass Schule auch aufs Leben vorbereiten soll.
Soviel zum Thema “Mitbestimmung von Nicht-Fachleuten”.
Wenn ich mir die Visionen durchlese denke ich mir, wenn du von etwas keine wirkliche Ahnung und hast einfach mal …. halten.
Noten sollen abgeschafft werden? Dann schafft erstmal Social Media ab!
Solange sich SuS jeden Tag freiwillig in Social Media von Anderen Bewerten lassen und andere bewerten, sollen sie auch in der Schule in ihren Leistungen bewertet werden dürfen.
Der Unterschied: Bewertung in Social Media ist subjektiv und in der Schule unterliegt es, zumindest bei der Vergabe von Schulnoten, objektiven Kriterien. Daher sollten die SuS in dieser Welt Schulnoten aushalten können und sich auch einen gesunden Umgang damit aneignen.
Wenn ein Kind zum Beispiel eine 4 geschrieben hat, weil es an dem Tag unausgeschlafen zur Schule gekommen ist, dann kann es seine 4 doch auch damit begründen und sollte dann aber eben auch zu dieser Leistung, die tagesformabhängig erbracht wurde, stehen.
Finde ich tatsächlich ein intressantes Argument
@EU soll Tiktok kaufen
Noch ne Idee:
Die SuS können ihre “Leistungs“;-)Nachweise unabhängig von so Gedöns wie Format
ZACK !!!
ALLE Probleme – Sorry! – Herausforderungen 🙂 pronto und nachhaltig gelöst.
Da nich für, gerne! 🙂
Aufgrund der Forderung nach Überindividualisierung brechen viele Lehramtsstudierende das Studium ab!
Diese Forderung nach Überindividualisierung ist von einer Lehrkraft im Alltag nicht leistbar, auch wenn diese Lehrkraft das gerne machen würde.
Warum unterrichten Lehrkräfte Unterrichtseinheiten in Schulklassen? Weil das zeitökonomisch gut umsetzbar ist!
Warum hat nicht jedes Kind auf der Welt einen Privatlehrer? …
Warum ist es nicht möglich, das jedes Kind in der Schule einen zu 100% individualisierten Wochenplan bekommt und bei der Bearbeitung zu jeder Zeit voll motiviert und voll im Flow damit arbeitet und lernt? …
Ich kenne viele Lehramtsstudierende, die sagen: “Es wird um Unterricht individuelle Förderung gefordert und ich möchte auch gerne später als Lehrkraft individuell auf die einzelnen SuS eingehen. Im Alltag ist das jedoch unrealistisch umsetzbar. Das, was an individueller Förderung gefordert wird, überfordert mich schon bei dem Gedanken daran. Ich bin auch nur ein Mensch und kann das nicht realistisch in meiner Arbeitszeit umsetzten. Ich kann nicht jedem Kind einen individuellen Wochenplan anbieten, mit dem es zu jeder Zeit nur Erfolgserlebnisse hat.
Ich habe mir den Beruf anders vorgestellt und ich möchte gesund bleiben. Deshalb breche ich das Studium jetzt ab und mache etwas anderes.”
Was wird dann studiert? Psychologie, Kunsttherapie und einige aus meinem Umfeld haben auch eine Ausbildung in Bereichen Logopädie, Ergotherapie begonnen.
Paradox ist auch: Lehramtsstudierende waren in Schule und sind im Studium dem Leistungsprinzip ausgesetzt. Ständig müssen sie Prüfungen schreiben und bekommen dafür Noten. Die letzte Note im Referendariat entscheidet dann nach frühestens sieben Jahren über bestehen oder nicht bestehen und ob sie dann unterrichten dürfen. Und während dieser ganzen Ausbildungszeit, in denen sie Notendruck und Bewertungen unterworfen sind, lernen sie, wie schädlich das für die Psyche ist. Dieses Paradox hält nicht jeder aus und deshalb brechen viele ab.
Warum ist das schädlich für die Psyche? Es ist doch eher eine Einstellungssache, wie man dazu steht. Es gibt ja auch tatsächlich Menschen, die wollen Leistung erbringen und für die ist das Ablegen einer Prüfung ein weiterer Schritt zum Ziel. Ich hätte kein Staatsexamen ohne Prüfungen / Noten gewollt. Wie soll das auch gehen?
Ich stimme dir zu.
Insbesondere kann das Ablegen einer Prüfung in der Schule ja auch immer ein weiterer Schritt für das Ziel sein, die aktuelle Klassenstufe erfolgreich abzuschließen und versetzt zu werden, um dann irgendwann einen Schulabschluss zu erreichen.
Aber im Studium habe ich in Seminaren und Vorlesungen ganz andere Einstellungen zum Thema Noten und Prüfungen in der Schule gehört. Dort wurde immer wieder behauptet, das Noten und Prüfungen der Psyche von Schülerinnen und Schülern schaden, weil sie dann ja Misserfolgserlebnisse haben könnten.
Im Studium musste ich selber dann aber – rate mal – in eben diesen Seminaren und Vorlesungen benotete Prüfungen ablegen und hierbei oft die Meinung von Dozierenden wiedergeben, um zu bestehen, auch wenn ich anderer Meinung war. (Das ist leider kein Scherz).
Ich hatte in meinem Studium zum Beispiel ein Seminar zum Thema Deutschdidaktik. Und dort habe ich u.a folgendes gelernt (Das entspricht nicht meiner Meinung):
Beispiel 1(Meinung einer Dozentin an der Uni): Diktate sind als Prüfungsform schädlich für die Psyche der Kinder, weil sie Kinder unter Stress setzen. Es könnte ja passieren, dass das Kind Wörter falsch schreibt … Oder die Lehrerin diktiert zu schnell und fies und gemein und das Kind kommt nicht mit.
Außerdem sind Diktate sinnlos, weil die Kinder hierbei Lernwörter aufschreiben und spätestens ein paar Tage später wieder vergessen haben, wie das Wort richtig geschrieben wird.
Aus diesem Grund müssen Diktate für alle Kinder abgeschafft werden.
Einwände, das Kinder mit einem geübten Diktat und einer Lehrkraft, die langsam und lieb diktiert, auch Erfolgserlebnisse haben könnten, wollte die Dozentin nicht hören. Ihrer Meinung nach gibt es immer Kinder, die im Diktat Misserfolge haben und dehalb darf man in der Schule keine Diktate mehr schreiben. Auch keine vorher geübten Diktate nicht.
Beispiel 2 (Meinung einer Dozentin ander Uni): Kinder in der Grundschule sind gestresst, wenn sie Buchtstaben formklar in die vorgegebenen Schreiblinien schreiben sollen. Insbesondere Kinder mit Problemen in der Feinmotorik sind hier psychischem Druck ausgesetzt und dies fördert Versagensängste. Wenn diese Kinder als Differnzierung größere Schreiblinien bekommen, dann werden sie ausgegrenzt, weil sie sichtbar anders sind. Und außerdem werden sie auch mit größeren Schreiblinien in ihrer Individualität eingeschränkt, weil sie auch mit den größeren Schreiblinien gebremst werden, eine individuelle Handschrift zu entwickeln.
Lösung: Weil einige Kinder Schwierigkeiten mit den Schreiblinien haben, müssten sie für alle Kinder abgeschafft werden. Jedes Kind soll von Anfang an ohne die Schreiblinien eine individuelle Handschrift lernen. Das die Schreiblinien einigen Kindern auch helfen kann, eine lesbare Handschrift zu entwickeln, zählt nicht. Da einige Kinder mit diesem Schreiblinien Probleme haben, müssen sie komplett und für alle Kinder abgeschafft werden.
Es ist leider kein Scherz. Ich hatte eine Dozentin, die sehr unreflektiert und einseitig ihre Meinung vertreten hat und in den Prüfungen mussten wir ihre Meinung wiedrholen, anstatt das wir uns kritisch und reflektiert selbst eine Meinung (auf der Grundlage von aktuellen Studien) bilden durften.
Wasser predigen, Wein trinken. Ich wünschte denen mal zwei Jahr Vollzeit an einer Problemschule. Danach können die ja gerne wieder in den Elfenbeinturm zurück.
Habe ich das richtig verstanden, dass das Erbringen des Leistungsnachweises außerhalb der Unterrichtsstunden und individiell erfolgen soll? Grob überschlagen auf meine Klassen ( 8 Klassen, 3 Nachweise, 25 SuS) 600 personenbezogene Leistungsnachweise. Geil. Mache ich doch gerne am Freitag um 16 Uhr, wenn sich Lara Sophie in der Lage fühlt. Ich verstehe durchaus ehrbaren Ansatz des Bürgerrats. Er ist schlicht weg so in dieser Art und Weise nicht umsetzbar. Reine Utopie. Soviel zum Thema “individuelles und lebensnahes Lernen”.
Solche Ideen und Forderungen werden Lehramtsstudierenden auch in Seminaren und Vorlesungen präsentiert.
Danach brechen viele Lehramtsstudierende ihr Lehramtsstudium ab, weil auch sie erkennen, dass das im Alltag nicht umsetzbar ist.
Ist in ein paar Jahren doch kein Problem mehr.
Dann werden KI-Prüfungsboxen aufgestellt. Der zu Prüfendende kommt dann, wenn er will und sich bereit fühlt. Er/Sie kann das Prüfungsformat wählen und die KI nimmt die Prüfung ab (auch Nachts um 3 Uhr). Das Ergebnis der Prüfung wird dann beim Verlassen der Box sofort über einen zntralen Server ausgegeben. Bei Wunsch auch über TikTiok, X oder was es dann gibt.
….Die LK kann dann entspannt unterrichten …
Ich betrachte die Vorschläge als Mutter und kann so einige nicht nachvollziehen.
Was ich an ihrem Kommentar spannend finde sie kommentieren hier als Mutter und bringen ähnliche Argumente an wie die Lehrkräfte auch. Das heißt für mich mit ein klein wenig Einblick kommt man zu ähnlichen Schlüssen. Wie zum Geier kommt man dann zu so Forderungen?
“Wie zum Geier kommt man dann zu so Forderungen?”
Das fragt man sich bei den Ergüssen der Didaktiker (Schreiben nach Gehör) auch. Und das setzt sich durch, gegen jeden Menschenverstand. Irgendwas stimmt in solchen Institutionen nicht.
Das mit der Didaktik kann ich mir auch, wenn ich es bescheuert finde, noch erklären. In so fern das man eigentlich als Prof nur die richtigen Stellen, welche wenig bis gar nichts mit dem Tagesgeschäft in Berührung kommen, überzeugen.
Aber wie bitte kann einem als Elternteil nicht auffallen, dass das Kind nicht alles egal was wie ein Schwamm aufsaugt, sondern auch mal einen tritt in den Poppes braucht ?
Das sind die Argumente von Eltern, die in der Lage sind, sich um ihre Kinder zu kümmern. Die Crux ist, dass es viele gibt, die das nicht können/ wollen/ tun und dass es immer mehr davon werden.
Ich erlebe es ja auch, dass sich nicht alle Eltern kümmern wollen / können. Diesen Eltern ist es egal, ob das Kind guten Fachunterricht hat oder eine Lehrkraft 2-3 Klassen gleichzeitig beaufsichtigen muss. Da heißt es dann nur: Hauptsache die Kinder sind betreut. Hat man viele solcher Eltern in einer Klasse, kann man leider wenig bewegen…
Und das es mehr werden, merke ich auch, Ich bin nun seit 12 Jahren immer in wenigstens 2 Klassen zeitweise auch in allen 3 Klassen Klassenpflegschaftsvorsitzende. Bei meinem ältesten Kind (nun Q2) gab es viele engagierte Eltern, es gab immer genug Helfer beim Fahrradtraining, Schulfesten usw. Bei unserem jüngsten Kind (nun 5 Klasse) haben wir selten genug Elternhilfe beim Fahrradtraining gehabt, beim Klassenfest wollten alle Wasser und Servietten mitbringen, aber keiner wollte backen,…
Diese Entwicklung ist wirklich schade. Ich finde, damit Schule ein guter Ort für Lehrkräfte und Kinder ist, müssen sich auch die Eltern einbringen und es muss eine gute Zusammenarbeit mit den Lehrkräften geben. Aber das klappt leider viel zu oft nicht (mehr).
Respekt vor Ihrem Engagement und dass Sie es tun, ohne ständig Erwartungen und Forderungen an Ihre Umgebung zu haben.
Ich denke, dass ich mich nur dann beklagen kann, wenn ich auch versuche, etwas zu ändern und selber aktiv bin. Außerdem tue ich es ja auch für meine Kinder.
Aber natürlich gibt es auch frustrierend Erfahrungen. Ich habe auch schon Rltern gesagt, dass ich sofort als Klassenpflegschaftsvorsitzendezurücktrete und sie die Arbeit übernehmen könnten. Dann können sie als das, über das sie sich gerade beschweren besser machen. Das wollte man dann aber nicht…
Weil ich es heute wieder im Unterricht mitbekomme:
Jede Reform, die im Mathe- und Physikunterrricht nicht das Didaktikgelaber abschafft und durch schlichtes Lernen und Üben der Grundlagen ersetzt, braucht garnicht erst anfangen, zumindest für den MINT-Bereich.
Ich bekomme in Physik(hier Elektrotechnik) immer wieder Schüler, die im Unterricht seitenweise Erklär- und Anwendungstexte zu allem Möglichen bekommen, aber die Formel R=U/I nicht umstellen und nicht anwenden können.
Natürlich kapieren die dann nichts, wenn sie den zentralen Zusammenhang (und der ist genau die Formel) nicht wissen.
Ja, das Umstellen von Gleichungssystemen scheint ein Problem für viele Schüler darzustellen. Um das zu üben, sollten die Schüler z.B. die Grundgleichungen der Stöchiometrie (Definitionsgleichungen) nach allen Variablen umstellen.
Der Witz, grundsätzlich wurde auch nach den Konstanten umgestellt. Ein Zeichen dafür, dass kein mathemathisch-physikalisches Verständnis vorlag. Das “durfte” ich dann in der Chemie beitüddeln.
Eine Anekdote aus längst vergangenen Zeiten, als fachliches Wissen und Können Lehrinhalte waren.
Ja, kenn ich.
Ich bekomme als Nachhilfelehrer oft neue Schüler, die erst “mathematisch Lesen und Schreiben” lernen müssen. Die einfach nicht verstanden haben, was die Zeichen bedeuten die sie hinschreiben müssen und folglich nur Zeichenketten auswendig gelernt haben und dann nicht merken, wenn sie Unsinn schreiben.
Z.B. nach Konstanten umstellen statt nach Variabeln…
Oder die Gleichung 8=2/x lösen, indem sie durch 2 teilen, x=4 rausbekommen und auch den Hinweis, dass 2/4 nicht 8 ist, nicht verstehen.
Der fachliche Zusammenbruch ist da natürlich vorprogrammiert. Ich wunder mich immer wieder nur, wie weit die Leute mit dieser Nichtlernmethode manchmal kommen.
Manche tatsächlich bis wenige Monate vor der Abschlussprüfung, Und dann kommt der fachliche Zusammenbruch bei den Abi-Aufgaben, die dann Zusammenhänge prüfen und ohne Verständnis kaum mehr zu lösen sind. Das wird dann ein Drama….
Irritierend erfrischend, wie viele sich im Forum für Repräsentative Demokratie auszusprechen scheinen 😀
Ich lese hier eher eine Abneigung gegen Bürgerräte. Wenn sie das als Zustimmung zu repräsentativer Demokratie lesen wollen, bleibt ihnen das unbelassen.
Noten sind eine rationalisierte Rückmeldung. Diese Rationalisierung bringt einige Nachteile mit sich, aber eben auch einige Vorteile. Wer die Noten abschaffen will, weil er die Nachteile als überwiegend ansieht (was ich durchaus nachvollziehen kann), sollte erstens sicherstellen, dass die Alternativen (individualisierte Texte) nicht ähnliche oder andere Nachteile mitbringen (Tendenz zu Standardphrasen, KI-Einsatz usw.), zweitens die wegfallende Rationalisierung auffangen können. Das Argument der stärkeren Motivation bei (vermeintlicher) Druckfreiheit ist mir da viel zu vage.
Das Abschaffen der Hausaufgaben ideologisiert diese. Hausaufgaben sind schlicht zum Üben da, aus meiner Sicht bleibt dies notwendig. Ob man dies in der Schule erledigt oder zu Hause, ist eine organisatorische Frage. Die (lästige) Pflicht zu üben bleibt. Ggf. haben die Kinder in der Schule mehr Unterstützung, weil die Eltern das nicht leisten wollen oder können. Aber dies bringt halt Mehrarbeit für das Personal, anders geht es nicht. Ob man den Kindern mit einer längeren Verweildauer in der Schule einen Gefallen tut (den Eltern vordergründig womöglich), ist offen.
Zur Wahlfreiheit bei Zeit und Ort von Prüfungen fällt mir im Moment nicht viel mehr ein, als Papo oben z.T. schon geschrieben. Sicher ist aber, dass der Organisationsaufwand für Schulen (erheblich) steigen wird. Schon heute ist es bei uns kaum noch möglich, all die Nachschreiber, Nachteilsausgleiche usw. unterzubringen.
Generell geht man bei den Entscheidungen des Bürgerrats anscheinend davon aus, dass mehr Freiheit und weniger Druck für mehr Motivation und damit Lernerfolg sorgen. Spätestens hier besteht die Gefahr, dass eine Idealvorstellung zur Ideologie wird. Dabei erkennt man in den einleitenden Worten im Originaltext sogar an, dass diese Freiheit mit einer Verantwortung verbunden ist, die Kinder nicht überblicken können. Dies hat aber bei den Forderungen kaum Konsequenzen.
Und ob Schule bei der Demokratiebildung die Fehlentwicklungen in der Gesellschaft ausbügeln kann, bleibt für mich ebenfalls eine offene Frage. Versuchen muss sie es sicherlich.