BERLIN. Nach der Kinderartenzeit beginnt für Eltern oft eine problematische Zeit, was die Nachmittagsbetreuung ihrer Sprösslinge angeht. Aus verschiedenen Parteien kommen daher Forderungen nach einer verstärkten Nachmittagsbetreuung für Schüler. Auch die GEW will Eltern ein gesetzliches Recht auf Ganztagsbetreuung von Schulkindern einräumen.
Mit der Kita-Garantie für unter Dreijährige zum 1. August wird auch der Ruf nach einer Ganztagsbetreuung für Schüler lauter – und zwar über Parteigrenzen hinweg. Nicht nur die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft will den Anspruch darauf gesetzlich fixiert sehen.
Nach Meinung der Gewerkschaft sollen Eltern umgehend einen Rechtsanspruch auf die Betreuung ihrer Kinder von 7.30 Uhr bis 16 Uhr erhalten. «Die Politik muss jetzt einsteigen», sagte Norbert Hocke vom GEW-Bundesvorstand dem Berliner «Tagesspiegel». Das Thema soll nach der Bundestagswahl mit den Ländern diskutiert werden, sagte Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU).
Eine neue, vom Bundesfamilienministerium finanzierte Studie bewertet die Qualität der Kindertagesbetreuung nur als mittelmäßig. Den Krippen und Kindergärten gelingt es laut «Spiegel» nicht, die Chancengleichheit zu erhöhen und unterprivilegierten Schichten zu helfen. Die Wissenschaftler um den Berliner Frühpädagogen Wolfgang Tietze hätten nur 3 Prozent der Krippen für gut befunden, 85 Prozent für mittelmäßig und 12 Prozent für schlecht. (dpa)
Zum Bericht: Parteiübergreifend fordern Politiker mehr Ganztagsbetreuung für Schüler