KIEL. „Die vernichtend hohe Ablehnung der Schulpolitik von SPD, Grünen und SSW, wie sie in der jüngsten NDR-Umfrage ermittelt wurde, überrascht mich überhaupt nicht“, sagt Helmut Siegmon, Vorsitzender des Philologenverbandes Schleswig-Holstein (PhV). Die Vertreter der Küstenkoalition könnten die fast 80 Prozent Ablehnung nicht einfach damit vom Tisch wischen, „dass die Bürger die ‚tolle‘ Bildungspolitik mit dem ‚besten Schulgesetz‘ und der ‚modernsten Lehrerbildung in Deutschland‘ noch nicht verstanden haben.“
Diese Haltung signalisiere im Gegenteil einen Mangel an Respekt gegenüber den Bürgern sowie ein Schwinden an Realitätssinn und erkläre die rasante Erosion an Vertrauen in das politische Personal von Rot-Grün-Blau in Sachen Bildungspolitik. „In den Schulen und Lehrerzimmern spürt man schon lange, wer die unbezahlbare ideologiegeleitete Reformflut auszubaden hat: die Lehrerinnen und Lehrer, indem sie immer mehr unterrichtsfremde und strittige Aufgaben aufgedrückt bekommen, sowie die Schülerinnen und Schüler, deren Zukunftschancen auch deswegen durch einen verantwortungslos hohen Unterrichtsausfall aufs Spiel gesetzt werden.“
Solange die SPD entsprechend der Beschlusslage ihrer Arbeitsgemeinschaft für Bildung (AfB), die vielfältigen Weichenstellungen in Richtung „Eine Schule für alle“/„Einheitsschule“ gegen das Gymnasium gemeinsam und in blinder Gefolgschaft der Grünen und des SSW stur weiterverfolge und die Öffentlichkeit über dieses tatsächliche Ziel mit Beschwichtigungsformeln im Unklaren lasse, werde die Wiedergewinnung von Vertrauen misslingen, so der PhV-Vorsitzende. „Die Bürger lassen sich mit dem monotonen Schönreden bildungspolitischer Fehlleistungen nicht mehr länger hinters Licht führen! Das ist die Botschaft, die SPD, Grüne und SSW bezüglich der dramatischen Ablehnung ihrer umstrittenen Schulpolitik alarmieren sollte.“
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