DRESDEN. Die neue Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Sachsens Kultusministerin Brunhild Kurth (CDU), wirbt für ein gutes Miteinander staatlicher und freier Schulen. «Es gibt nicht die schlechte staatliche Schule und die gute freie Schule. Wir haben wunderbare Schulen mit interessanten Konzepten auf beiden Seiten – und wir haben auch das Gegenteil davon», sagte Kurth und regte eine Kooperation beider Schulformen an. Manche Eltern meinten, dass es nur bei den «Freien» Unterricht auf Top-Niveau gebe. Das sei aber ein Klischee: «Freie Schulen aus dem Boden zu stampfen, ohne sich Zeit für ein Konzept zu lassen, kann nicht gutgehen.» Bei den zentralen Prüfungen komme letztlich die Wahrheit ans Licht.
Kurth räumte auch mit einem anderen Vorurteil auf: «Man sollte nicht den Stab über den Frontalunterricht brechen. Die gesunde Mischung macht es», sagte die Ministerin, die lange als Lehrerin für Biologie und Chemie tätig war: «Schüler brauchen ein Wissensfundament, sie müssen das Einmaleins beherrschen. Wenn es um die Übermittlung von Fakten geht, muss auch mal gepaukt werden.» Wenn eine Schullaufbahn nur von Uniformität geprägt sei, führe das für Schüler zum Qualitätsverlust, fügte sie hinzu. «Das gilt für die Schulformen wie für die Form des Unterrichts. Eine Schule für alle ist nicht das Nonplusultra. Die dem Kind entsprechende Schule ist die richtige Vorbereitung aufs Leben.» dpa
Zum Bericht: Forscher: Frontalunterricht ist besser als sein Ruf
