MAINZ. Mehrere CDU-Politiker befürchten wegen der geplanten Schulreform in Frankreich negative Folgen für den Deutsch-Unterricht im Nachbarland. «Die geplante Reform in Frankreich kann ich nicht nachvollziehen und halte sie auch für falsch», teilte die CDU-Bundesvize und rheinland-pfälzische Landesvorsitzende Julia Klöckner am Samstag mit. Der Parlamentarische Geschäftsführer der Unions-Bundestagsfraktion, Bernhard Kaster (CDU), betonte: «Vor über 50 Jahren wurde im Élysée-Vertrag die Sprache des Nachbarn als wichtige Grundlage für eine tiefgreifende Freundschaft hervorgehoben.»
In Frankreich ist die Abschaffung von Klassen mit zwei Fremdsprachen geplant. Diese Schulreform gefährdet aus Sicht der Bundesregierung Vereinbarungen zur Förderung des Deutschen in dem Nachbarland. Frankreichs Bildungsministerin Najat Vallaud-Belkacem will dagegen mehr Fremdsprachkompetenz in die «collège» genannte Sekundarstufe für Kinder ab elf Jahren bringen. Das Deutsche soll nach ihren Worten einen herausgehobenen Platz im Bildungssystem einnehmen. Klöckner rief die rot-grüne Landesregierung in Rheinland-Pfalz dazu auf, sich für den Deutsch-Unterricht in Frankreich einzusetzen. dpa