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Kretschmann: „Abschaffung des Gymnasiums wird es mit mir nicht geben“

Will Lehrerstellen abbauen - aber wie viele? Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Foto: Grüne NRW / flickr (CC BY-SA 2.0)

Spricht von einem "Kraftakt": Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Foto: Grüne NRW / flickr (CC BY-SA 2.0)

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KARLSRUHE/TUTTLINGEN. Der Streit um die Zukunft des Gymnasiums in Baden-Württemberg war in den letzten Tagen heftig hochgekocht. Auch zwischen Ministerpräsident Kretschmann und der grün-roten Regierungsfraktion gab es Unstimmigkeiten. Opposition wie Regierung sprechen sich dabei für den Fortbestand des Gymnasiums aus.

Baden Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat sich erneut hinter das Gymnasium als eigenständige Schulart gestellt. «Die Abschaffung des Gymnasiums wird es mit mir nicht geben», bekräftigte der Regierungschef am Samstag in Karlsruhe auf der Mitgliederversammlung der Grünen Jugend Baden-Württemberg. Es werde erstmal alles bleiben wie es ist.

Wird die Zukunft der Gymnasien zum Zankapfel im Baden-Württembergischen Landtagswahkampf? Den Schulen kann das jedenfalls nicht gut tun. Foto: bbroianigo / pixelio.de

Kretschmann sprach sich zwar für Gemeinschaftsschulen aus. Kein Gymnasium werde jedoch dazu gezwungen, zur Gemeinschaftsschule zu werden. Es stehe den Schulen frei, sich dafür oder dagegen zu entscheiden.

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Zuletzt hatte das Zukunftspapier «Gymnasium 2020» für Unstimmigkeiten zwischen Kretschmann und den grün-roten Regierungsfraktionen gesorgt. Deren Bildungspolitiker im Landtag hatten die Vorschläge eines vom Kultusministerium eingesetzten Arbeitskreises abgelehnt. Die Opposition aus CDU und FDP kritisierte das Papier ebenfalls heftig und sieht darin eine Schwächung des Gymnasiums. Die FDP-Fraktion hatte die Vorschläge als Weg in die Einheitsschule und «Kriegserklärung» an das Gymnasium gewertet. Kretschmanns Bekenntnis zum dieser Schulform sei lediglich parteipolitisches Kalkül.

Der CDU-Spitzenkandidat für die Landtagswahl Guido Wolf mutmaßte, das von einem verwaltungsinternen Arbeitskreis des Kultusministeriums erarbeitete Papier «Gymnasium 2020» liege seit einem Jahr in der Schublade, damit Grün-Rot es im Fall eines Wahlsieges hervorholen könne. Die Ideen des Arbeitskreises hätten das Ziel einer Absenkung der Leistungsforderungen am Gymnasium. Diese werde bekämpfen, so Wolf: «Wir stehen zum Gymnasium pur, wir wollen kein Gymnasium light.»

Wolf ebenso wie CDU-Landeschef Thomas Strobl sprachen sich vor 250 Teilnehmern der bildungspolitischen Programmwerkstatt ihrer Partei zudem dafür aus, die verbindliche Grundschulempfehlung für die weiterführende Schule nicht wieder verbindlich zu machen. Mit Beratung durch die Lehrer von der ersten Grundschulklasse an könnten die Eltern eine angemessene Entscheidung über den Bildungsweg ihrer Kinder fällen.(dpa)

zum Bericht: «Pannenminister» – CDU-Kandidat Wolf attackiert Stoch
zum Bericht: Debatte um Reform des Gymnasiums: Kultusminister Stoch mahnt zu mehr Sachlichkeit

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