STUTTGART. Permanenter Medienkonsum – vom ständig eingeschalteten Smartphone über den exzessiv genutzten Computer, Tablets, DVDs und TV-Apparate bis hin zu den allerneuesten Spielekonsolen – und in Erziehungsfragen grenzenlos nachgiebige, zuweilen sogar nachlässige oder völlig gleichgültige Eltern erschwerten Kindern und Jugendlichen immer mehr, in der Schule konzentriert und selbständig zu arbeiten, findet der VBE Baden-Württemberg.
Lehrer müssen daher, bevor sie ihren eigentlichen Bildungsauftrag in der Schule wahrnehmen können, im Unterricht verstärkt erst einmal Basis-Erziehungsarbeit leisten, damit Lernen – ob selbstorientiert, in der Gruppe oder frontal – überhaupt stattfinden und gelingen kann, und zwar unabhängig von der jeweiligen Schulart.
„Dieser täglich Spagat zwischen dem hohen pädagogischen Anspruch an sich selber für einen nachhaltigen, effektiven Unterricht und der vorgefundenen Schulwirklichkeit ist für Lehrer Stress pur, macht ihnen das Leben zusätzlich schwer und sie auf Dauer möglicherweise sogar krank“, warnt ein VBE-Sprecher. Gleichzeitig werde der Unterrichtserfolg bei den Schülern immer mehr infrage gestellt.
Ein vernünftiger Umgang der Schüler mit den heute zur Verfügung stehenden vielfältigen Medien sowie eine liebevoll konsequente erzieherische Begleitung durch ein interessiertes Elternhaus würden für eine Steigerung der Qualität schulischer Leistungen weit mehr bewirken als so manche Bildungsoffensive und Schulstrukturdebatten.