HANNOVER. Rund 10.300 Lehrer, Schulleiter und pädagogische Mitarbeiter haben sich in Niedersachsen an einer Online-Umfrage über ihre aktuelle Arbeitssituation beteiligt. Erste Ergebnisse der Auswertung werden voraussichtlich im August erwartet, teilte das Kultusministerium am Mittwoch mit. Mit einem ersten Zwischenbericht rechnet das Ministerium im Herbst.
Rund 90.000 Pädagogen waren zur Teilnahme aufgefordert. Mit der Umfrage mit dem Titel «Mehr Zeit für gute Schule» soll untersucht werden, ob die Vorgaben der Landesregierung zu Inklusion, Ganztagsschulen oder interkultureller Bildung die Lehrer zu sehr belasten.
Der Verband der Niedersächsischen Lehrkräfte (VNL/VDR) verwies im Umkehrschluss darauf, dass sich fast 89 Prozent der aufgerufenen Pädagogen nicht an der Umfrage beteiligt hätten. Die Spanne reiche von Grundschulen über Real- und Oberschulen bis hin zu den beruflichen Gymnasien. Die Belastungen der Lehrkräfte sei dort unterschiedlich.
«Wir sind gespannt, wie mutig die Ministerin nach Vorliegen der Befragungsergebnisse die notwendigen Konsequenzen ziehen wird», sagte der Landesvorsitzende des Verbandes, Manfred Busch. Es dürfe nicht bei marginalen, kosmetischen Korrekturen bleiben. Vielmehr würden konkrete Vorschläge zur Arbeitsentlastung erwartet.
Der Philologenverband hatte die Umfrage kurz vor dem Start kritisiert und eine Überarbeitung gefordert. Er bemängelte, dass die konkrete Arbeitsbelastung der Lehrer nicht erfasst werde. Der Philologenverband war allerdings selbst an den Vorgesprächen zum Fragebogen beteiligt. dpa
