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GEW-Studie zur Lehrer-Arbeitszeit: Zwei Drittel arbeiten an fast jedem Wochenende – Teilzeitkräfte besonders benachteiligt

HANNOVER. Der Streit um die Arbeitszeit von Lehrern ist in vollem Gange. Nachdem das Oberverwaltungsgericht Lüneburg dem Land Niedersachsen untersagte, die Arbeitszeit von Gymnasiallehrern willkürlich zu erhöhen, zieht das Thema weitere Kreise. Jetzt hat die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Niedersachsen eine eigene Studie zur Arbeitszeiterfassung vorgestell. Die betrifft zwar Niedersachsen, wirft aber ein Schlaglicht auf die Belastungssituation von Lehrkräften in Deutschland. 

Die Ergebnisse der  niedersächsischen Studie zur Arbeitszeit 2015/2016:

Unbezahlte Überstunden – vor allem am Schreibtisch zu Hause – gehören zum Lehrer-Alltag. Foto: vickysandoval22 / flickr (CC BY 2.0)

Die gesundheitsgefährdenden Belastungen für Lehrkräfte seien damit offensichtlich, folgert die GEW.  Die Studie werde in Ruhe ausgewertet, um zu beraten, welche Forderungen an eine neue Arbeitszeitverordnung Schule daraus abgeleitet werden kann. Für den Landesvorsitzenden der GEW, Eberhard Brandt, ergeben sich folgende Schlüsselfragen:

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Die GEW zieht fürs Erste folgende Schlussfolgerungen:

Die GEW Niedersachsen hatte die Studie bei der Universität Göttingen in Auftrag gegeben. Die Einträge von 2869 Lehrkräften aus 255 Schulen von Ostern 2015 bis Ostern 2016 flossen ein. Die Ergebnisse sind für drei Schulformen repräsentativ: Gymnasien, Grundschulen, Gesamtschulen. Die Ergebnisse der anderen Schulformen haben lediglich den Charakter von Pilotstudien. Die Studie erfüllt die Anforderungen, die das niedersächsische Oberverwaltungsgericht in seinem Urteil zur Erfassung der tatsächlichen Arbeitszeit der Gymnasiallehrkräfte formuliert hat.

Die GEW hat angekündigt, die Ergebnisse in die Arbeitszeitkommission einbringen, die das Kultusministerium im August einsetzen will. Diese Kommission soll der Landesregierung Vorschläge für eine gerichtsfeste Gestaltung der Arbeitszeit vorlegen. nin

Die ausführlichen Ergebnisse der Studie lesen Sie hier

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