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Jetzt doch kein “A13 für alle”? Empörte Grundschullehrer ziehen zur Kundgebung vor den Sitz von Scheeres

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BERLIN. Gibt’s jetzt doch kein E13/A13 für alle Grundschullehrkräfte in Berlin? Mehr als 2.000 Betroffene haben nach Gewerkschaftsangaben heute bei berlinweiten Personalversammlungen ihren Unmut über das Vorgehen des Senats bei der Änderung der Bildungslaufbahnverordnung kundgetan. Viele von ihnen nahmen im Anschluss an einer Kundgebung vor der Senatsbildungsverwaltung teil. Sie forderten Klarheit darüber, wie und wann die Senatsbildungsverwaltung die Höhergruppierung der Lehrkräfte beabsichtigt, die noch nicht nach dem neuen Lehrkräftebildungsgesetz von 2014 ausgebildet wurden.

In der Kritik: Berlins Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD). Foto: Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft

Die Vorsitzende der Berliner GEW, Doreen Siebernik, forderte Senatorin Sandra Scheeres (SPD) auf, sich an das zu halten, was GEW und Senatsbildungsverwaltung miteinander besprochen hätten. „Das ist die zeitnahe und unkomplizierte Höhergruppierung aller Grundschullehrkräfte, die nach älteren rechtlichen Regelungen ausgebildet wurden. Die berufliche Erfahrung, die Lebensleistung muss anerkannt werden. Nichts anderes steht in der Koalitionsvereinbarung des Berliner Senats“, sagte Siebernik vor den versammelten Kollegen.

Bleibt Gruppe von Grundschullehrkräften bei A13 außen vor? GEW: Nicht noch weitere Ungerechtigkeiten!

Udo Mertens, Leiter des Vorstandsbereichs Tarifpolitik der GEW Berlin, erklärte: „In den Gesprächen war immer von allen Grundschullehrkräften in der Besoldungsgruppe A12 / EG11 die Rede, die eine Lehrbefähigung haben. Aus dieser Gruppe jetzt die Lehrkräfte unterer Klassen auszuschließen, ist völlig inakzeptabel und widerspricht auch dem Geist der politischen Erklärung mit dem Finanzsenator Kollatz-Ahnen. Die Empörung der Kolleginnen und Kollegen ist absolut nachvollziehbar.“

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„Ich bin entsetzt, zornig, empört! Nicht in erster Linie des Geldes wegen“, sagte die  betroffene Lehrerin Christina Aster. „Sondern weil ich nach 30 Dienstjahren bescheinigt bekomme, dass ich eigentlich gar keine ‚echte‘ Lehrerin bin. Ich ermögliche seit 30 Jahren Kindern einen freudigen, entspannten Schulstart, bilde Referendarinnen und Referendare aus, stehe Quereinsteigerinnen und Quereinsteigern zur Seite. Und mir will man jetzt erzählen, dass ich weniger wert bin? Ich bin sprachlos über diese Verfahrensweise und ich werde das nicht einfach so hinnehmen”, betonte Aster.

Tepe: A13 für Grundschullehrkräfte in Berlin ist ein Signal – “Jetzt müssen die anderen Bundesländer nachziehen”

Die Kundgebung vor der Senatsbildungsverwaltung fand im direkten Anschluss an berlinweite regionale Teilpersonalversammlungen der Lehrkräfte an Grundschulen statt. Alle Personalräte der Berliner Bezirke hatten eingeladen, über den vorliegenden Entwurf der neuen Bildungslaufbahnverordnung (BLVO) zu informieren und Konsequenzen zu beraten. Der Entwurf beinhaltet keine Regelungen zum Aufstieg der Lehrkräfte, die noch nicht nach dem neuen Lehrkräftebildungsgesetz vom 20. Februar 2014 ausgebildet wurden. Die Lehrkräfte unterer Klassen und die Sonderschullehrkräfte mit Ostausbildung sollen zudem laut GEW ganz von der Höhergruppierung in die E13 / A13 ausgeschlossen werden. N4t

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