Website-Icon News4teachers

Abschiebe-Drama mit Happy-End: Die 15-jährige Gymnasiastin Bivsi ist mit ihren Eltern wieder in Deutschland

Anzeige

DÜSSELDORF. Zwei Monate dauerte das Tauziehen um Bivsi und ihre Familie. Seit Mittwochmorgen ist die 15-Jährige zurück in ihrer deutschen Heimat. Am Düsseldorfer Flughafen wurde die Gymnasiastin, die ohne Vorwarnung aus dem Unterricht zur Abschiebung gebracht worden war, von zahlreichen Unterstützern empfangen.

Zwei Monate nach ihrer Abschiebung aus dem Unterricht eines des Duisburger Steinbart-Gymnasiums heraus ist die Schülerin Bivsi aus Nepal in ihre deutsche Heimat zurückgekehrt. Die Familie der 15-Jährigen wurde am Mittwochmorgen unter Tränen von zahlreichen Mitschülern, Eltern und Unterstützern am Düsseldorfer Flughafen empfangen. Sie hatten sich zuvor erfolgreich für die Rückkehr der Familie nach Duisburg eingesetzt.

Weinend in den Armen

Das Empfangskomitee begrüßte die mittlerweile 15-Jährige am Flughafen mit Transparenten wie “Herzlich willkommen zurück Bivsi”. Das Mädchen und ihre Freundinnen lagen sich weinend in den Armen. Nach ihrer Ankunft sollte die Familie direkt in ihre Duisburger Wohnung gefahren werden, die vom Vermieter während Zeit in Nepal freigehalten worden war.

Anzeige

Ist das menschenwürdig? Gymnasiastin (14, in Deutschland geboren) wird aus der Klasse geholt, um sie abzuschieben – Mitschüler traumatisiert

Die in Deutschland geborene Bivsi war am 29. Mai rechtmäßig und auf Veranlassung der Ausländerbehörde mit ihren Eltern nach Nepal abgeschoben worden. Für Empörung hatte gesorgt, dass Mitarbeiter der Stadt Duisburg das Mädchen dafür direkt aus dem Schulunterricht holten.

Daraufhin hatten die Mitschüler demonstriert und im Internet Unterschriften gesammelt. Zudem ging eine Petition an den Landtag – der Petitionsausschuss sprach sich kurz darauf einstimmig für eine Rückkehr aus humanitären Gründen aus. Auch Nordrhein-Westfalens Integrationsminister Joachim Stamp (FDP) setzte sich für Bivsi ein. Nach Angaben der Stadt kehren die 15-Jährige und ihre Familie mit einem Schüleraustausch-Visum nach Duisburg zurück. „Hartnäckig zu bleiben, hat zum Erfolg geführt“, sagte der Leiter von Bivsis Gymnasium, Ralf Buchthal, am Mittwochmorgen.

Der Fall Bivsi wirft Fragen auf: Welchen Sinn macht es, ein Kind aufs Gymnasium zu führen – und dann abzuschieben?

Nach den Sommerferien wird Bivsi dann als Austauschschülerin in ihre alte Klasse am Duisburger Steinbart-Gymnasium zurückkommen. Nach dem Abitur kann sie einen Folgeantrag stellen, sollte sie eine Berufsausbildung machen oder ein Studium aufnehmen wollen. Die Eltern dürfen Bivsi aus humanitären Gründen für die Dauer der Ausbildung begleiten. dpa

GEW macht gegen Abschiebungen aus dem Unterricht heraus mobil – und stellt klar: Die Schule muss dabei nicht mitmachen

 

Anzeige
Die mobile Version verlassen